Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
Vom Netzwerk:
Bittsteller nach dem anderen. Genervt warf er einen Blick auf die Schlange von wartenden Menschen und zählte an die fünfundfünfzig Patienten. War denn jeder im Dorf hier krank? So viele Einwohner konnte das Nest doch gar nicht haben. Ondragon schätzte, dass sich unter den Leuten wohl auch solche befanden, die sich ganz einfach nur den geistigen Beistand einer Priesterin erhofften. Unter diesen Umständen würden sie hier noch bis zum Sanktnimmerleinstag festsitzen. Aber eine derartige Verzögerung konnte er nicht hinnehmen. Außerdem war da noch der Fall des Jungen, der ihm keine Ruhe ließ. Er tippte der Madame auf die Schulter.
    „Ja?“, fragte sie, ohne ihren Kopf zu drehen.
    „Sehen Sie, wie viele Menschen dort anstehen? Eigentlich war es geplant, dass Sie sich zwei oder drei ansehen, um ihr Vertrauen zu erlangen, nicht das halbe Dorf! Ich habe keine Zeit, darauf zu warten, bis jeder seinen Segen von Ihnen empfangen hat. Sagen Sie denen, es werden nur die behandelt, die wirklich krank sind. Der Rest soll gehen!“
    Jetzt wandte sie doch ihren Kopf und sah ihn an. „Wollen Sie nun Informationen über die Mine oder nicht?“
    „Natürlich, aber am besten schon gestern. Ich kann es mir nicht leisten, hier einen ganzen Tag zu vergeuden und den Handaufleger zu spielen. Außerdem besteht zu jeder Zeit die Gefahr, dass wir entdeckt werden. Dann haben wir nicht nur die Behörden am Hals, sondern auch noch die MP der US-Army!“ Er biss wütend die Kiefer aufeinander. Es war ein Fehler gewesen, die Madame mitzunehmen. Sie entpuppte sich gerade als eine zweite Mutter Theresa. Er hätte es wissen müssen. „Ich gebe Ihnen drei Stunden, dann sagen Sie den Leuten, dass wir weiter müssen.“ Er erhob sich und ging zu Rod hinüber, der im Schatten des Haupthauses an die Wand gelehnt stand und die Reihe der Wartenden mit ebensolcher Skepsis betrachtete, wie er es getan hatte.
    „Schöner Mist!“, brummte Ondragon, als er bei ihm ankam.
    „Diese Frau ist wirklich beharrlich, das muss man ihr lassen.“
    „Wir könnten sie einfach hierlassen und ohne sie zu der Mine hinaufsteigen. Wir erledigen unseren Job und gabeln sie dann später wieder auf.“
    „Das könnten wir tun …“, entgegnete Rod. Er wischte sich den Schweiß aus dem Nacken und bleckte die kräftigen Zähne. „Allerdings wäre mir wohler, wenn sie tatsächlich etwas über die Mine und diesen Jungen herausfinden kann. Denn ich möchte nicht wie ein Blinder zwischen Bärenfallen dort oben herumtappen. Außerdem will ich immer noch gerne wissen, was mit meinen Mailmen passiert ist.“
    „Deswegen sind wir hier!“ Ondragon holte sich eine Packung Kaugummis aus der Tasche, bot zuerst Rod einen an, und steckte sich dann selbst einen in den Mund. Mit verschränkten Armen lehnte er sich neben seinen Freund und beobachtete die Madame bei ihrer Audienz.
    „Ich frage mich immer wieder“, begann Ondragon wenig später, „warum es Darwin Inc. so wichtig war, dass das Labor versiegelt wird. Allein Industriespionage als Grund erscheint mir zu dünn.“
    „Patente in dem Bereich Gentechnik sind viel Geld wert“, entgegnete Rod.
    „Genau das macht mich stutzig. Wenn es so viel wert ist, warum holt man dann nicht das Material aus dem Labor, bevor man es versiegelt? Warum wurde in diesem Falle der Eingang gesprengt, anstatt die Einrichtung zu retten? Was ist mit den Forschungsergebnissen? Dafür wurde auch viel Geld ausgegeben. Darwin Inc. muss doch daran interessiert sein, sie zu sichern.“
    „Vielleicht war das ein anderer Auftrag für eine andere Gruppe.“
    „Du meinst, jemand war vor euch da und hat die Materialien aus dem Labor gesichert und danach seid ihr gekommen und habt gesprengt?“
    „Könnte doch sein.“
    „Hm, wenn ich mich recht an den Bericht erinnere, hatte die MSC den RTam 16. Januar. Das war nur vier Tage nach dem Erdbeben. Wer soll denn noch früher dort gewesen sein?“
    „Eine Operation von Darwin Inc. selbst?“
    „Aber dann hätten sie doch auch gleich sprengen können. Nein, ich denke, die MSC war die einzige Gruppe dort oben.“
    „Es war nur eine Vermutung.“ Rod zuckte mit den Schultern.
    „Zumindest war niemand – auch deine Mailmen nicht – nach dem Beben hier im Dorf, also auch keine andere Crew“, konstatierte Ondragon. „Vorausgesetzt, es stimmt, was die Leute hier sagen, wir seien die ersten Soldaten, die hier aufkreuzen.“
    „Hmm hm.“
    „Ich habe mir die Berichte von Green und Stern

Weitere Kostenlose Bücher