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Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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wieder.
    „Verdammt!“, knurrte Ondragon. „Was immer das auch war … wir gehen jetzt leise den Zaun entlang bis zu dem Loch. Haltet eure Stirnlampen bereit, es wird gleich stockdunkel sein.“
    Er pirschte den Zaun entlang, bis zur nächsten Ecke, wo er innehielt und den Weg ausspähte. Die Schatten um sie herum wuchsen in die Länge und leckten mit ihren schwarzen Zungen nach ihnen. Aber es waren statische Schatten, keiner von ihnen bewegte sich in dem nun schnell schwinden Tageslicht.
    Geduckt schlich Ondragon weiter. Noch ließ er die Stirnlampe ausgeschaltet und verließ sich ganz auf seine sensiblen Sinne. Seine Pupillen weiteten sich und ließen ihn die verschiedenen Schattierungen des Dschungels erkennen. Er fühlte die Temperatur auf seiner Haut sinken und roch die erdigen Gerüche der Nacht, die vom Boden her aufstiegen. Die verhaltenen Schritte seiner Begleiter waren die einzigen Geräusche, die sein Gehör aus der Dichte der Dunkelheit herausfiltern konnte.
    Das Loch im Zaun war nicht besonders groß, aber man konnte bequem hindurchschlüpfen.
    „Lampen an!“, flüsterte Ondragon auf der anderen Seite seinen beiden Begleitern zu.
    Rod und die Madame nickten und drehten ihre Stirnlampen auf die hellste Stufe. Wie kleine Suchscheinwerfer durchkreuzten die hellen Strahlen die Nacht. Binnen einer halben Stunde hatten sie das dunkle Gelände und die Wohncontainer abgesucht, und noch einmal 15 Minuten brauchte Ondragon, um den gesprengten Eingang genauer unter die Lupe zu nehmen.
    Die Mailmen hatten wirklich ganze Arbeit geleistet. Erde und zerschmetterte Teile aus Beton und Stahl hatten sich im Schacht zu einer abweisenden Masse verkeilt. Ohne Bagger – no Chance. Hier würden sie niedurch die Trümmer in das Labor gelangen. Sie würden tatsächlich den zweiten Schacht benutzen müssen. Aber den konnten sie erst morgen in Augenschein nehmen.
    Ondragon gab Zeichen abzuziehen. Sie verließen das Gelände durch das Loch und kehrten so schnell, wie es die Vorsicht zuließ, auf die vegetationsfreie Hangschulter zurück, wo sie nach einer Weile eine sandige Mulde entdeckten, die annähernd eben war und einen guten Ausblick in alle Richtungen bot. Erschöpft und mit angespannten Nerven luden sie ihr Gepäck ab. Rod und die Madame begannen mit der Zubereitung eines kleinen Abendessens, während Ondragon sich mit seinem Handy und dem Notizblock ein wenig abseits setzte. Er brauchte etwas Ruhe, um seine Gedanken zu sammeln, und das leise Gespräch der anderen beiden störte ihn dabei nur.
    Er schaltete sein Handy an und wählte Charlizes Nummer.
    „Chef? Alles klar bei euch?“, meldete sich die vertraute Stimme seiner Assistentin.
    „So weit ja, wir sind an der Mine angekommen, werden morgen hoffentlich ins Labor vorstoßen und uns dann wieder auf den Rückweg machen, sofern nichts dazwischenkommt. Und? Hast du schon etwas herausgefunden?“
    „Bisher nur ein paar nette Skandälchen. Ich habe dir die Daten per E-Mail geschickt. Ansonsten bin ich noch nicht weitergekommen. Werde morgen versuchen, Kontakt zu den Mitarbeitern aufzunehmen. Wird nicht einfach werden, das Betriebsgelände rund um die Darwin-Laboratorien ist schwer gesichert. Da komme ich mit meinen üblichen Tricks nicht rein. Aber ich werde mir schon etwas einfallen lassen. Es sei denn, ich bin bis dahin erfroren, brrr. Was für ein Scheißwetter hier. Temperauren um den Gefrierpunkt und Neuschnee!“
    „Tja, hier ist es auch nicht besser. Viel zu heiß und kein Pool in Sicht! Aber Scherz beiseite, hast du etwas Verdächtiges bemerkt? Ist dir jemand gefolgt?“ Ondragon machte sich Sorgen, dass seine Entführer sich an Charlizes Fersen geheftet hatten.
    „Nein, bisher ist mir niemand gefolgt, und ja, Paul- san , ich werde vorsichtig sein. Jetzt schone aber mal deinen Akku. Ich melde mich per SMS wieder, wenn ich was Neues habe. O-yasuminasai! “
    „Dir auch eine gute Nacht, Charlize.“ Er legte auf, ging in seine Mailbox und öffnete die Datei. Schnell überflog er den Inhalt und schaltete das Handy wieder aus. Der Akku reichte noch einen Tag. Er musste sparsam damit umgehen. Mit der Stirnlampe auf die niedrigste Stufe gestellt begann er, das soeben Gelesene in seinen Notizblock zu übertragen.
    Es waren vier Zeitungsartikel aus dem Internet. Der eine behandelte einen Skandal aus den siebziger Jahren, bei dem eine Tochterfirma von Darwin Inc., ein bekanntes Chemie-Unternehmen, in einer kleinen Stadt in Oklahoma ihre PCB-verseuchten Abfälle

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