Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Oneiros: Tödlicher Fluch

Oneiros: Tödlicher Fluch

Titel: Oneiros: Tödlicher Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
in den Adresseinträgen des Telefons und fand sie: SH , zuerst eine Handynummer und eine Festnetznummer mit der Vorwahl 06 781 .
    Das Internet lieferte ihm keinen Treffer zum Handy, aber zur Vorwahl.
Idar-Oberstein.
    Konstantin sah auf den schraffierten Zettel mit den Hinweisen, die er von Thielke hatte.
I-O! Das könnte gemeint sein.
Er freute sich über den ersten Erfolg, auch wenn er noch nie etwas von der Stadt gehört hatte oder nicht abschätzen konnte, wohin ihn diese Spur führen mochte.
    Doch bereits eine kurze Recherche später elektrisierte ihn förmlich.
Deutschlands Zentrum für Edelsteine und Diamanten
nannte sich die Stadt.
    Es dauerte wiederum nur Sekunden, und er glaubte, das gesamte Kürzel
EDbI-O
entziffert zu haben: Edelstein- und Diamantbörse Idar-Oberstein. Er folgerte daraus, dass Bouler regen Handel an der dortigen Börse betrieben hatte.
    Illegal, vermutlich. Deswegen Interpol. Bekomme ich auf die Schnelle noch mehr heraus? Wer ist
SH
?
Er prüfte die ersten Zahlen nach der Vorwahl.
    Das Internet verriet ihm, dass es die Nummer eines Büros im Börsengebäude sein musste. Leider konnte es ihm nicht den passenden Namen zu dem Büro liefern.
    Konstantin überlegte, was er unternehmen sollte.
    Rief er mit Boulers Smartphone die Nummer an und SH wusste bereits vom Tod des Franzosen, wäre er oder sie gewarnt. Auf gut Glück anzurufen und sich mit »Oh, Verzeihung, ich habe mich verwählt« herauszureden erschien ihm wenig nützlich. SH konnte sich mit »Hallo?« melden, und außerdem würde die Person dann seine Stimme kennen. Als Pseudokunde aufzutreten konnte ebenso ins Auge gehen. Dafür wusste Konstantin zu wenig über Edelsteine und Diamanten und die Börse.
    Am effektivsten wäre es, einfach in SHs Büro zu platzen, ihn oder sie festzuhalten und persönlich zu befragen. Von Frankfurt aus war es mit einem Leihwagen nach Idar-Oberstein nicht weit.
    »Ach du Scheiße«, sagte jemand laut am Nachbartisch. »Silke, schau mal! Was haben diese kranken Terroristenschweine jetzt angerichtet? Die armen Leute.«
    Nicht nur Silke blickte von ihrem Schnitzelteller auf, sondern auch Konstantin.
    Über den Tischen hing ein großer Flachbildschirm, auf dem Nachrichten liefen. Das BREAKING - NEWS -Band unten im Bildschirm berichtete von dreitausendsiebenhundertelf Toten in Marrakesch, die auf dem berühmten, mittelalterlichen Platz Djemaa el Fna gestorben waren.
    Die Sondersendung dazu begann, der Kellner erhöhte auf Bitten der Gäste die Lautstärke.
     
    »… wird gerätselt. Die marokkanischen Behörden gehen von einem Terroranschlag aus, ein Bekennerschreiben liegt bislang noch nicht vor«, sagte der Sprecher sonor und unaufgeregt, aber mit einem sehr gravitätischen Gesicht, das sagen sollte: Es ist scheißgefährlich da draußen. »Erste Untersuchungen ergaben keinen Aufschluss über den Grund des Massensterbens. Die gängigen Viren und Giftgase scheiden nach Expertenmeinungen aus. Aus vertrauenswürdigen Quellen haben wir erfahren, dass die Wissenschaftler der CIA zurzeit davon ausgehen, dass es sich um die Weiterentwicklung des Gases handelt, das zur Beendigung einer Geiselnahme in einem Moskauer Kino im Jahr 2002 eingesetzt wurde, bei dem die Attentäter und Geiseln ums Leben kamen. Die russischen Behörden verbaten sich diesbezügliche Spekulationen, sandten jedoch eigene Spezialisten nach Marrakesch.« Jetzt wurden Bilder des zerstörten Flughafens Paris-Charles de Gaulle eingeblendet, dazu Aufnahmen der Leichensäcke, die Konstantin in bester Erinnerung waren. In einem davon hatte Lilou gelegen. »Der Vorfall und die Ratlosigkeit der Ermittler erinnerte frappierend an die Vorfälle in Paris, als ein A 380  …«
     
    Er hörte nicht weiter zu. Es gab keine neuen Erkenntnisse, weder suchten die Behörden nach ihm noch nach Arctander. Offiziell.
    Konstantin glaubte nicht daran, dass er ins Fadenkreuz der Geheimdienste geraten war.
Jester hätte mich schon lange angerufen, um mich zu warnen.
    Er öffnete auf seinem Laptop ein Dokument, das er aus dem Internet heruntergeladen hatte. Es war ein Fachartikel über Narkolepsie. Er wollte keine Fehler begehen und Arctander bei ihrem Zusammentreffen in einen Anfall treiben, der für die Umwelt katastrophale Auswirkungen hatte.
    Narkolepsie wurde als neurologische Krankheit beschrieben, die bei den wenigsten als solche erkannt wurde. Schläfrigkeit, Müdigkeit, Einnicken, das kannte jeder Mensch. Die Betroffenen, deren Zahl in Deutschland auf etwa

Weitere Kostenlose Bücher