Onkel Robinson
warten.«
»Robert«, sagte Mrs. Clifton, »hören Sie, was unser Freund Flip sagt?«
Robert war stehengeblieben.
»Besteht denn beim Betreten dieser Grotte irgendeine Gefahr?« fragte Mrs. Clifton.
»Keineswegs«, antwortete der Seemann, »doch für den Fall, daß sich etwa ein Tier darin aufhalten sollte, ist es besser, Vorsicht walten zu lassen.«
Flip eilte zu Robert, der vor dem Höhleneingang stand. Er ging hinein, und da ihm auf dem unberührten Sand der Grotte nichts auffiel, kam er sogleich wieder heraus.
»Kommen Sie, Madame«, sagte er, »kommen Sie nur. Ihr Haus steht für Sie bereit!«
Die Mutter und ihre Kinder betraten ihre neue Wohnstätte. Jack wälzte sich in dem schönen Sand. Belle fragte nach den Diamanten an den Wänden, begnügte sich aber dann mit dem Glimmer, der stellenweise feurig glänzte. Mrs. Clifton konnte nur Gott danken; ihre Kinder und sie waren nunmehr vor den Unbilden des Wetters geschützt, und in ihrem Herzen begann etwas Hoffnung aufzukeimen.
Flip ließ Mrs. Clifton in der Grotte und kehrte mit Marc und Robert zum Boot zurück, um das Brennholz zu holen. Unterwegs fragte Marc den Seemann, worum er denn darauf bestanden habe, als erster die Grotte zu betreten; und da man Marc alles sagen konnte, setzte Flip ihm die Angelegenheit mit den tags zuvor entdeckten Spuren auseinander und bat ihn, nichts davon weiterzuerzählen. Entscheidend war ja, daß das Tier, das die Grotte aufgesucht hatte, nicht wiederge-kommen war, und Flip hoffte, daß sich ein solcher zufälliger Besuch nicht wiederholen würde.
Marc versprach dem Seemann, Stillschweigen zu bewahren, ersuchte ihn aber, ihm künftig nichts mehr zu verheimlichen, was für die Familie eine Gefahr darstellen könne. Flip gelobte es und fügte hinzu, Monsieur Marc sei würdig, alles zu erfahren, und er, Flip, werde ihn von nun an als Oberhaupt der Familie ansehen.
Mit siebzehn Jahren Familienoberhaupt! Bei diesem Wort fiel dem Jungen wieder ein, was er alles an Bord der
Vankouver
gelassen, was er alles verloren hatte!
»Vater! Armer Vater!« murmelte er und hielt die Tränen zurück, die ihm in die Augen stiegen. Dann ging er festen Schrittes in Richtung Ufer weiter.
Als sie beim Boot ankamen, wuchtete Flip sich eine schwere Ladung Holz auf die Schultern; Marc bat er dann, zwei bis drei glühende Holzstücke mitzunehmen und sie im Gehen umherzuschwenken, damit sie besser brennen sollten.
Marc gehorchte, und als er bei der Grotte anlangte, glühten seine Holzstücke nach wie vor. Sofort suchte Flip außerhalb der Höhle einen geeigneten Platz für die Feuerstelle. Er fand einen aus zwei Felsstücken gebildeten Winkel, der ihm vor Windstößen hinreichend geschützt schien. Dort legte er flache Steine auf den Boden, die als Aschenkasten fungieren sollten. Darauf ordnete er zwei längliche Steine wie Feuerböcke in einem Kamin an. Quer darüber legte er ein dickes Scheit, das zur Hälfte in die von Robert aus dem Boot geholte Asche gebettet wurde, und damit war die Feuerstelle gebrauchsfertig.
Es hatte eine Weile gedauert, bis diese doch recht zeitraubende Arbeit beendet war. Die Kinder verlangten schon zu essen. Die morgendliche Überfahrt hatte sie hungrig gemacht. Marc holte vom See einen Kessel voll Süßwasser, und Mrs. Clifton bereitete rasch eine Art Eintopf mit Wasserschweinfleisch zu, an dem sich alle sättigen konnten.
Nach dem Mittagessen hielt Flip es für angebracht, den Rest des Tages mit dem Erneuern des Brennholzvorrates zu verbringen. Von der Höhle bis zum Waldrand war es ziemlich weit, und diesmal war kein Fluß mehr da, auf dem das Holz »geflößt« werden konnte. Aber jeder, ob groß, ob klein, bemühte sich nach Kräften, zu dieser wichtigen Tätigkeit seinen Beitrag zu leisten. Trockenes Holz lag genügend umher und brauchte lediglich zu Bündeln geschnürt zu werden. Bis zum Abend transportierten die von Flip ermunterten und angeleiteten kleinen Waldarbeiter emsig das unentbehrliche Brennmaterial zum Lagerplatz. Das ganze Holz wurde in einer Ecke der geräumigen Grotte trocken gelagert, und nach Flips Berechnungen mußte dieser neue Vorrat für drei Tage und drei Nächte ausreichen, wenn sie nur das Feuer nicht allzusehr hochlodern ließen.
Als Mrs. Clifton mit ansah, was für einer anstrengenden und mühsamen Beschäftigung ihre Kinder nachgingen, wollte sie ihnen ein kräftiges Abendessen kochen. Deshalb opferte sie einen der vier Schinken, die sie eigentlich zu räuchern gedachte. Der wie
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