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Operation Romanow

Operation Romanow

Titel: Operation Romanow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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festsitzen, der nicht fährt, hat sie keine Chance.«
    Andrew warf Jakow einen verzweifelten Blick zu. »Und jetzt? Wirst du wenigstens die Frauen leben lassen und Kasans Versprechen halten?«
    Draußen waren Schritte zu hören.
    Andrew spähte durch die Fensterscheibe. Dutzende von Soldaten marschierten auf den Wagen zu. Der Kommandant führte sie mit gezogener Pistole an.
    Jakow ging zum Tisch und nahm Boyles.45er Colt-Pistole in die Hand. »Ich fürchte, ich kann nichts versprechen.«

127. KAPITEL
    Hauptbahnhof, Jekaterinburg
    Jemand schlug mit der Faust gegen die Tür des Wagens.
    »Legen Sie eine Decke über den Kopf des Mädchens«, flüsterte Jakow Lydia zu.
    »Warum?«
    »Machen Sie schon!«
    Sie zog die Decke über Anastasias Gesicht.
    Jakow streckte Schwester Agnes die Hand hin. »Geben Sie mir die Edelsteine.«
    Die Nonne reichte ihm kommentarlos den Lederbeutel.
    Es klopfte noch einmal laut, und jetzt öffnete Jakow die Tür. Er bat den Kommandanten der Kaserne und seine Soldaten herein.
    Sie betraten den Waggon. Als der Kommandant die Leichen von Kasan, Markow und Soba sah, umklammerte er seine Waffe fester. »Was ist hier passiert?«, fragte er.
    Jakow reichte ihm den Brief. »Ich bin Kommissar Jakow und in besonderer Mission für den Genossen Lenin unterwegs.«
    Der Kommandant der Kaserne las den Brief und hielt den offiziellen Stempel und die Unterschrift gegen das schwache Licht der Petroleumlampe, die an einer Wand des Abteils hing. Dann glitt sein Blick über die Anwesenden und die Gestalt auf dem Bett unter der Decke.
    Unschlüssig drehte er sich zu Jakow um. »Würden Sie mir bitte erklären, was hier los ist?«
    Jakow wies mit dem Kopf auf den Boden. »Schaffen Sie die Leichen von Kasan und den beiden anderen weg. Ein paar Wagen weiter liegen noch zwei Leichen.«
    »Noch zwei? Ich verstehe nicht …«
    »Das müssen Sie auch nicht. Sie müssen nur meine Befehle befolgen. Wenn es Sie aber interessiert, erkläre ich es Ihnen. Kasan war ein Verräter und Verbrecher. Er und seine Männer haben die gerechte Strafe für ihre Vergehen bekommen.«
    »Welches Vergehen?«
    Jakow öffnete den Lederbeutel und schüttete eine Handvoll glänzender Edelsteine in seine Hand. »Er hat versucht, die Juwelen der Romanows zu stehlen, die rechtmäßig dem russischen Volk gehören. Wenn Sie nicht wollen, dass man Sie mit Kasans Taten in Verbindung bringt, schlage ich vor, dass Sie umgehend meine Befehle befolgen.«
    »Natürlich, Kommissar.« Der Kommandant der Kaserne war erblasst.
    »Ich will, dass diese Lokomotive unverzüglich ersetzt wird. Wenn es Verzögerungen gibt, lasse ich den Verantwortlichen hinrichten.«
    Der Mann rührte sich nicht.
    »Worauf warten Sie?«, fuhr Jakow ihn an. »Sagen Sie mir Bescheid, wenn der Zug abfahrbereit ist!«
    »Ja, Kommissar.« Der Kommandant brüllte seinen Männern Befehle zu. Als sie die Leichen aus dem Zug geholt hatten und gegangen waren, steckte Jakow die Edelsteine wieder in den Lederbeutel und gab ihn Schwester Agnes zurück. Die anderen starrten ihn ungläubig an.
    »Träume ich, oder ist es die Wahrheit?«, stammelte Boyle.
    »Wie sieht es aus?«, fragte Jakow den Arzt, der Anastasia versorgte.
    »Im Augenblick scheint ihr Zustand einigermaßen stabil zu sein. Ob es so bleibt, steht auf einem anderen Blatt. Aber ich würde auch gerne wissen, was hier vor sich geht!«
    Jakow legte eine Hand auf die Schulter des Mannes. »Ich an Ihrer Stelle würde in dem Zug bleiben und beten, dass wir es über die Grenze schaffen. Betrachten Sie es von der positiven Seite: Vielleicht schaffen Sie es endlich, dieses verdammte Land zu verlassen.«
    »Ich verstehe das nicht, Jakow …«, murmelte Sorg.
    »Sie hat niemand gefragt! Sehen Sie zu, dass Sie aus Russland verschwinden. Ich nehme an, Sie haben eine Strategie?«
    »Boyle hat eine. Er kennt sich bestens mit Eisenbahnnetzen aus.«
    Andrew trat zu ihnen. »Halt mich bitte nicht für einen Pessimisten, Leonid, aber sobald der Kommandant wieder nüchtern ist, wird er bemerken, dass eine Leiche fehlt!«
    »Überlass den Kommandanten mir. Sobald ich herausfinde, was er weiß oder nicht weiß, lasse ich mir etwas einfallen. Im Tunnel liegen genug Tote herum, falls wir einen brauchen.«
    Jakow griff in seine Brusttasche und zog eine Schachtel Streichhölzer heraus. »Wenn sich das Benzin entzündet, müsste das alle unsere Probleme lösen.«
    »Das erklärt aber noch nicht Kasans Tod.«
    »Kasan war ein ganz mieser Kerl. Ich habe ihn

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