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Opfermal

Opfermal

Titel: Opfermal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Funaro
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gefunden haben«, sagte sie nach einem Moment, »waren ein paar Pornoseiten aus dem Internet. Keine skandalösen E-Mails oder Bilder, keine Spur von einer Affäre oder dunklen Machenschaften mit dem kolumbianischen Kartell. Nichts, was Sie nicht auch auf dem Computer von jedem anderen fünfundvierzigjährigen Mann und hingebungsvollen Vater finden würden.«
    »Das war nicht genau das, was ich fragen wollte«, sagte Markham. »Aber da Sie selbst schon die Nachforschungen zu den Internet-Aktivitäten Ihres Mannes zur Sprache brachten – haben die Behörden etwas darüber gesagt, welche Art Pornoseiten er besucht hat?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Wurde erwähnt, ob es heterosexuelle oder schwule Seiten waren?«
    Tracy Donovan sah ihm in die Augen, hob eine zitternde Hand zum Mund und zog an ihrer Zigarette. Die Asche hätte abgeklopft werden müssen, aber sie achtete nicht darauf.
    »Special Agent Markham«, begann sie langsam. »Fragen Sie mich, ob ich glaube, dass mein Mann ein heimlicher Schwuler war?«
    »Billy Canning, der Mann, den wir oben im Norden gefunden haben, war als homosexuell bekannt. Von Rodriguez und Guerrera wissen wir es noch nicht, aber wir versuchen, eine Verbindung zwischen den Opfern des Mörders herzustellen – ein Profil der Sorte Männer, auf die Vlad Jagd macht.«
    Tracy Donovan lächelte dünn. »Das wird ja immer besser«, sagte sie, und ihre Augen begannen sich mit Tränen zu füllen.
    »Bitte verzeihen Sie mir die Richtung meiner Fragen, aber bisher kann das FBI nichts finden, was die vier Opfer miteinander verbindet, außer einer losen Parallele zu den Opfern des historischen Vlad Tepes. Wir forschen einfach in alle Richtungen. Vielleicht haben wir ja etwas Grundlegendes übersehen.«
    »Randy und ich hatten ein ziemlich aktives Sexualleben«, sagte Tracy Donovan nach einem Augenblick. »Zumindest im Vergleich zu dem, was mir die Mädels im Country Club über ihre Ehemänner erzählen. Normalerweise zwei, dreimal die Woche. In seiner obersten Schublade im Schlafzimmer sind ein paar DV D s. Nachdem Amber zur Welt kam, hatten wir ein bisschen eine Dürreperiode, und es war Randys Vorschlag, dass wir die DV D s anschauen, um ein bisschen Würze in die Sache zu bringen. Alles Männer-Frauen-Zeug, mit den paar obligatorischen Lesbenszenen. Es schien zu funktionieren; er stand am Anfang wirklich auf das Zeug und ging immer ziemlich schnell ab. Aber wir haben sie seit Jahren nicht angesehen. Kein Bedarf, ehrlich gesagt. In den letzten Jahren war Randy immer, nun ja, ziemlich geil. Stellt Sie das zufrieden?«
    »Und Sie hatten im Lauf Ihrer Beziehung nicht einmal den Verdacht, Ihr Mann könnte homosexuell sein? Vielleicht eine Affäre mit einem anderen Mann haben?«
    »Randy war sehr ordentlich im Haus«, sagte sie trocken. »Er hat sich picobello angezogen und gelegentlich ein Lied geträllert. Er hatte sogar Tränen in den Augen, als er zum ersten Mal Tarzan mit den Kindern angeschaut hat – bei der Szene, wo Tarzans Affenmutter stirbt. Vermutlich haben Sie also recht, mein Gatte muss eine wilde Tunte gewesen sein.«
    Markham blickte in den Regen hinaus, und Tracy Donovan zog noch einmal an ihrer Zigarette. Sie ließ die Asche auf ihre Brust fallen und bürstete sie geistesabwesend fort.
    »Fürs Protokoll«, sagte sie. »Ich war gern mit Randall Donovan verheiratet. Er war ein guter Ehemann und Vater, der sich immer Zeit für seine Familie nahm.« Ihre Stimme begann zu brechen. »Er hat nicht verdient, was ihm zugestoßen ist, egal, was Sie und die Scheißpresse glauben.«
    Eine zweite Frau mit blondem Haar kam auf die Veranda heraus. Tracy Donovans Schwester. Markham erkannte sie von den Fotos.
    »Alles in Ordnung, Tracy?«, fragte sie. »Kann ich dir etwas bringen?«
    Ihre Schwester schüttelte den Kopf, drückte ihre Zigarette im Aschenbecher aus und stand auf.
    »Ich habe Verwandtschaft im Haus«, sagte sie. »Die Beerdigung ist am Samstag. Alles, worum ich bitte, ist, dass Sie uns bis dahin in Ruhe trauern lassen.«
    Sie wandte sich zum Gehen, blieb an der Tür jedoch stehen und drehte sich um.
    »Eins noch«, sagte sie. »Sollten Sie die Absicht haben, den Namen meines Mannes in der Presse weiter in den Schmutz zu ziehen, dann schlage ich vor, Sie überlegen es sich zweimal, bevor sie Anschuldigungen bezüglich seines Privatlebens in die Öffentlichkeit tragen. Randall war nicht der einzige Donovan in dieser Familie, der eine Zulassung als Anwalt in North Carolina erworben

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