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Opferschrei

Opferschrei

Titel: Opferschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lutz
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Computer auf der Theke sah tatsächlich neu aus und hatte einen beeindruckenden Flachbildschirm. »Wie sichern sie unsere Daten?«, fragte Pearl.
    Rudd starrte sie an.
    »Ich meine, übertragen sie die ganzen Daten von den alten auf die neuen Computer?«
    »Oh, sicher. Ich habe gehört, wie die Techniker über irgendein ZIP -Laufwerk-Ding gesprochen haben. Alles kein Problem, sagen sie. Aber für einen alten Cop wie mich ist ein Computer nicht mehr als ein guter Anker für ein Boot.«
    »Dinosaurier«, sagte Pearl und ging auf das Büro zu.
    »Du auch«, sagte Rudd hinter ihr. »Du bist nur eine kleinere, hübschere Version. Besonders heute Morgen.« Sie drehte sich um und sah, wie sein zerfurchtes Gesicht sich zu einem Grinsen verzog. »Gibt es einen bestimmten Grund dafür?«
    Großer Gott! War es für ein geschultes Auge so offensichtlich? Pearl spürte, wie sie rot wurde. Sie ging schnell weiter und ignorierte Rudds Kichern.
    In dem Großraumbüro herrschte Chaos. Ein halbes Dutzend Techniker, die aussahen wie Teenager in hellblauen Blazern, installierte neue Computer auf den alten grauen Schreibtischen oder auf Computertischen neben den Schreibtischen. Das zwanzigste und einundzwanzigste Jahrhundert knallten hier aufeinander. Es waren nur zwei Detectives anwesend, ein schmieriger kleiner Widerling namens Weatherington und ein großer Kerl mit Bierbauch, den sie nur als »Big Mike« kannte. Sie waren beide verdeckte Ermittler bei der Sitte – wo sie Pearls Meinung nach auch hingehörten.
    Sie blieb für einen Moment stehen und ließ das elektronische Gemetzel auf sich wirken. Dann ging sie zurück zur Pforte.
    »Da drin sieht’s aus, als ob ein paar College-Jungs einen Streich aushecken, oder?«
    »Vielleicht ist es genau das.« Pearl deutete mit ihrem Daumen zum Büro.
    »An welchem der Schreibtische saß Quinn?«
    Rudd wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Papierkram zu, mit dem er beschäftigt war. Es war fast so, als hätte er die Frage erwartet; er saß nun seit über fünf Jahren an der Pforte und kannte alle Antworten. »Von der Tür aus der zweite links.«
    Er fragte nicht, warum Pearl danach fragte. Sie dankte ihm und kehrte zurück ins Büro.
    Sie ging zum zweiten Schreibtisch, auf dem ein neuer Computer stand. Der alte war nirgends zu sehen.
    »Was ist mit dem Computer passiert, der auf diesem Tisch gestanden hat?«, fragte sie die Technikerin, die zwei Tische weiter beschäftigt war.
    »Den haben wir nicht ausgetauscht«, sagte die junge Frau. Sie wog ungefähr dreißig Kilo und trug eine Brille, deren Gläser so groß waren wie CD - ROM s. »Er war so neu, dass wir nur den Speicher erweitert haben. Hat jetzt 512 Megabyte RAM .«
    »Wow«, sagte Pearl. »Wie neu ist er?«
    »Höchstens drei oder vier Jahre alt.«
    »Gibt es noch mehr solche Computer? So neu, dass sie nicht ausgetauscht werden?«
    »Nicht dass ich wüsste«, sagte die junge Frau und fing an, ein Kabelknäuel zu entwirren. Pearl überlegte, ob sie Rudd fragen sollte, wo Quinns alter Computer sein könnte, doch sie entschied sich dagegen. Sie hatte eine ziemlich gute Idee.
    Sie setzte sich an einen der neuen Computer und fuhr ihn hoch. »Sind die Programme noch die gleichen?«, fragte sie einen anderen jugendlichen Techniker. Dieses Mal handelte es sich um einen Jungen mit schlechter Haut und buschigen Augenbrauen, die über seinen wässrig braunen Augen zusammengewachsen waren.
    »Genau wie ihr alter, nur größer und schneller, Ma’am. Wie eine zweite Hochzeit mit einem jüngeren Mann.«
    Pearl sah den pickligen Punk an und fragte sich, ob er sie anbaggern wollte, aber er schien völlig unbeeindruckt, während er sich mit einem Schraubendreher an der Rückseite eines Computers zu schaffen machte. Er schraubte die cremefarbene Metallabdeckung ab, die nur von ein paar wenigen Schrauben gehalten wurde, und fing an, an den Innereien des Computers herumzubasteln.
    Pearl lehnte sich zur Seite, sodass sie etwas sehen konnte. »Ist das die Festplatte?«
    »So fest sie es mögen, Ma’am.«
    Pearl starrte den Jungen an. Er lächelte und wandte sich wieder seiner Arbeit zu.
    Was hab ich heute Morgen an mit? Ist das männliche Geschlecht in der Lage zu riechen, wenn man kürzlich Sex hatte?
    Pearl tippte ihr Passwort ein und öffnete das Programm, das die Gegenstände in der Asservatenkammer Daten und Fallnummern zuordnete. Sobald sie Quinns Namen eingetippt hatte, erschien eine Referenznummer, die ihr helfen würde, den Computer zu finden,

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