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Opferschrei

Opferschrei

Titel: Opferschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lutz
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Stadt ein Cop angeschossen wurde, dauerte es nicht lange, bis sich die Nachricht verbreitet hatte.
    »Wo stecken Sie, Quinn?«
    »Vor dem Parkeingang auf der Central Park West. Der Schütze hat aus dem Park heraus geschossen.«
    »Ich habe gedacht, dass wahrscheinlich Sie derjenige sind, der angeschossen wurde.«
    Wohl eher gehofft . »Pearl und mir geht’s gut. Fedderman wurde am Oberarm getroffen.«
    »Sie glauben, dass der Night Prowler der Schütze war?«
    »Ja, ich denke, da können wir uns sicher sein.«
    »Glaubt irgendjemand da bei Ihnen, dass Sie ihn kriegen, bevor er den Park verlässt?«
    »Nein, und es besteht auch keine große Chance. Er war wahrscheinlich schon draußen, bevor wir überhaupt rein sind. Und selbst wenn er noch im Park ist, würden wir ihn wohl kaum finden. Bald ist es stockdunkel.«
    »Was Sie betrifft, ist es schon stockdunkel. Sind Sie noch eine Weile dort?«
    »Nicht mehr lang. Sobald Pearl und ich hier fertig sind, fahren wir zum Krankenhaus und sehen nach Fedderman. Ich muss seine Frau anrufen.«
    »Okay. Bleiben Sie im Krankenhaus, bis ich komme. Ich will mit Ihnen reden. Ich will, dass Sie zuhören.«
    »Ich werde da sein.«
    »Das rate ich Ihnen.«
    »Und Fedderman wird durchkommen. Danke der Nachfrage.«
    Quinn legte auf.
    Der Night Prowler saß in der U-Bahn, die stadteinwärts ratterte. Er versuchte, ganz entspannt auszusehen. Es war nicht leicht. Welches Risiko er eingegangen war! Wenn er nicht aufgepasst hätte, wenn das Glück nicht auf seiner Seite gewesen wäre und er es nicht geschafft hätte, den Park ein paar Blocks weiter über die Central Park West zu verlassen, dann hätten sie ihn jetzt wohl gehabt. Quinn hätte gewonnen.
    Er konzentrierte sich darauf, stillzusitzen, und betrachtete das geisterhafte Spiegelbild seines Gesichts in dem dunklen Fenster auf der anderen Seite des Gangs. Der Mann dort im Fenster, hinter dem die Dunkelheit vorbeizog, wirkte ruhig, aber durch seinen Körper jagte Nervosität wie ein spasmischer elektrischer Strom. Er spürte die Pistole als harten Klumpen unter seinem Gürtel auf seinem Rücken, verborgen von seinem darüberhängenden Hemd. Die Pistole.
    Er hatte ihn verfehlt! Da war er sich sicher!
    Er hatte angenommen, dass der Detective auf dem Beifahrersitz Quinn wäre, aber in dem Moment, in dem er abgedrückt hatte, hatte er das Profil des Manns gesehen und gewusst, dass es der andere – Fedderman – war.
    Die nachfolgenden Kugeln hatten das stehende Fahrzeug zwar getroffen, aber er hatte keine Ahnung, ob eine von ihnen tatsächlich ihr Ziel gefunden hatte.
    Er konnte nur hoffen, dass es so war, mehr nicht. Sobald er wieder in seiner Wohnung war, konnte er die Nachrichten im Fernsehen anschauen. Sicherlich würde Channel One etwas über die Schießerei am Central Park bringen. Und die anderen Lokalsender würden wahrscheinlich ihr normales Programm unterbrechen.
    Diese verdammte Stadt springt, wenn ich es sage!
    Der Night Prowler schüttelte seinen Kopf, was die Frau ihm gegenüber dazu veranlasste, ihm einen neugierigen Blick zuzuwerfen, bevor sie sich schnell wieder abwandte.
    Er nahm eine lässige Haltung ein und setzte eine gelangweilte Miene auf, während seine Gedanken rasten. Was denke ich da nur? Hier geht es nicht darum, die Stadt springen zu lassen. Darum geht es hier wirklich nicht!
    Zuallererst musste er herausfinden, was mit Quinn war. Vielleicht war Quinn tot. Es war schwer vorstellbar, aber vielleicht hatte ihn einer der unkontrollierten Schüsse ins Auto tödlich getroffen. Vielleicht war er zumindest verletzt.
    Stress.
    Er konnte das Wort förmlich spüren , während er es dachte. Er konnte spüren, wie es sich flüsternd in seinem Kopf und in seinem Körper ausbreitete. Er wusste, dass er sich den Stress vom Leib halten mussten, um auf dem hohen Level, das er verlangte – das die Mission verlangte –, funktionieren zu können.
    Benzol.
    Doch in letzter Zeit hatten die Dämpfe, die ihn einst in einen gelasseneren und höheren Geisteszustand versetzt hatten, ihren Zauber nicht mehr so schnell und zuverlässig gewirkt wie zuvor. Der Körper gewöhnte sich früher oder später an alles; das wusste der Night Prowler.
    Aber er musste etwas tun, um den Stress abzubauen. Und zwar bald.
    Zu wissen, dass Quinn tot war, würde ihm ungemein helfen. Es würde die Welt verändern.
    Aber im Moment blickte er hinab auf seine Hände und sah, dass sie in seinem Schoß zitterten. Die Bahn ruckelte und wurde langsamer. Das Dunkel

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