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Opferschrei

Opferschrei

Titel: Opferschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lutz
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ist es etwas schwieriger. Über ein Dutzend Stichwunden, und die erogenen Zonen wurden vorsätzlich verstümmelt.« Er deutete auf die beiden Klumpen, die in der getrockneten Blutlache auf dem Bett lagen. »Das sind ihre Brustwarzen.«
    »Mein Gott!«, entfuhr es Fedderman.
    Nift grinste über die Reaktion des erfahrenen Cops. »Ich würde sagen, euer Mörder hatte seinen Spaß mit der Frau, und den Mann hat er aus dem Weg geräumt, damit er ihn nicht dabei stören konnte.«
    »Sie spielen Detective«, sagte Quinn.
    »Das ist in Ordnung«, entgegnete Nift. »Sie können gerne Gerichtsmediziner spielen.«
    Quinn ignorierte die Bemerkung und konzentrierte sich auf seine Arbeit. »Starb sie eher am Anfang oder am Ende des Spiels?«
    »Das Muster des Bluts deutet darauf hin, dass sie durch den letzten Stich gestorben ist, der ihr Herz getroffen hat.«
    »Er wollte, dass sie leidet«, sagte Pearl.
    »Was ist mit dem Todeszeitpunkt?«, fragte Quinn.
    »Früher Morgen«, antwortete Nift. »Ein oder zwei Uhr. Allerspätestens drei, halb vier. Ich werde ihn später noch näher eingrenzen können.«
    Quinn hatte seinen Standort geändert, um den Raum aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Er war teuer eingerichtet und kürzlich frisch gestrichen worden. Die meisten Möbel schienen neu zu sein.
    »Haben sie schon lange hier gewohnt?«, fragte er niemanden Bestimmtes. Er übernahm wieder das Kommando und strahlte dabei eine Autorität aus, die ganz natürlich ein Teil von ihm zu sein schien. Er warf Fedderman einen Blick zu.
    Fedderman verstand sofort und verließ das Schlafzimmer, um mit einem der Streifenpolizisten zu sprechen, die den Anruf entgegengenommen hatten und als Erste am Tatort gewesen waren. Keiner sagte etwas, bis er ein paar Minuten später zurückkehrte.
    »Die Grahams sind vor drei Monaten eingezogen. Die Nachbarn konnten nicht viel über sie sagen. Der Typ nebenan meint, sie haben viel gestritten. Er konnte sie durch die Lüftungsrohre hören.«
    »Wir sollten versuchen herauszufinden, was er sonst noch so durch die Rohre gehört hat«, meinte Pearl.
    Quinn schien sie nicht gehört zu haben. Er studierte den Raum, die Art, wie der tote Mann dalag, die Schranktür offenstand und die Kleider auf den Bügeln hingen, die Frau, die ausgestreckt auf dem Bett lag, das Nachthemd so weit hochgeschoben, dass man ihre Brüste sehen konnte. Und das, was ihren Brüsten angetan worden war. Er spürte, wie sich sein Magen umdrehte und schluckte die Galle hinunter, die bitter in seinem Hals aufstieg. Nach all den Jahren im Job verstand er immer noch nicht, wie Menschen sich gegenseitig solche Dinge antun konnten.
    Er zwang sich dazu, näher an die Frau heranzutreten und ihre Leiche genauer zu betrachten.
    »Sieht so aus, als hätte sich unser Mörder im Schrank versteckt«, sagte er, »und den Mann überrascht, als er die Tür aufgemacht hat. Nachdem er den Mann erstochen hat, hat er sich die Frau vorgenommen.«
    »Der Mörder muss das Blut der Frau auf seinen Kleidern haben«, meinte Fedderman.
    Quinn war sich da nicht so sicher. Jemand, der so gut mit dem Messer umgehen konnte, wusste, wie Menschen bluteten, und konnte dafür sorgen, nicht bespritzt zu werden.
    »Es gibt keinerlei Anzeichen, dass er sich gewaschen hat«, sagte Pearl, »aber wir können die Abflüsse auf Blutspuren untersuchen lassen, um sicherzugehen.«
    »Vielleicht hatte sie eine heimliche Affäre, und der Ehemann kam unerwartet nach Hause«, schlug Fedderman vor. »Der Liebhaber versteckt sich im Schrank, macht aber ein Geräusch, dem der Mann auf den Grund gehen will. Und dann passierten schlimme Dinge.«
    »Der Mann muss genug Zeit gehabt haben, um sich auszuziehen und sich bettfertig zu machen«, entgegnete Pearl mit sarkastischem Unterton.
    »Könnte so gewesen sein. Der Liebhaber saß vielleicht stundenlang im Schrank fest und hoffte darauf, sich vor Sonnenaufgang davonstehlen zu können.«
    »Wie in diesen französischen Schlafzimmer-Komödien«, sagte Pearl.
    Nift lachte. Quinn und die beiden anderen sahen ihn an.
    »Detectives!«, sagte Nift. »Eure Theorien sind alle Schwachsinn.«
    Quinn neigte seinen Kopf zu dem kleinen Mann. »Warum so sicher?«
    »Sie haben sich den Ehemann nicht genau genug angesehen. Er hält immer noch das Messer in der Hand, das er benutzt hat, um seine Frau zu töten, bevor er es sich selbst ins Herz gerammt hat.«
    Quinn ging wieder zu dem Mann und kniete sich neben ihm nieder. Er konnte das Ende eines

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