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Opferschrei

Opferschrei

Titel: Opferschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lutz
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geplant hatten.«
    Quinn hörte ihnen zu. Er freute sich über ihren Scharfsinn und darüber, wie vertieft sie in die Sache waren. Genau wie er waren sie jetzt völlig von dem Fall gefangen. Es war viel mehr als nur ein Job.
    »Untersuchen sie den Käse auf Fingerabdrücke«, sagte er.
    Der Spurensicherer grinste. »Machen Sie Witze? Käse kann man nicht …«
    »Die Verpackungen«, sagte Quinn. »Untersuchen Sie die Plastikfolie.« Er schloss die Kühlschranktür und warf Pearl und Fedderman einen Blick zu. »Lasst uns nach unten gehen.«
    Er sagte kein Wort, während die drei im Aufzug standen, sondern wartete, bis sie draußen auf dem Gehweg waren, außerhalb der Hörweite aller anderen, die sich im Gebäude aufhielten.
    »Ich glaube, es ist unser Kerl«, sagte er.
    »Ja«, entgegnete Pearl. »Lässt es so aussehen wie erweiterter Selbstmord.«
    »Aber dieses Mal hat er ein Messer anstelle einer Pistole benutzt«, meinte Fedderman. »Passt das zusammen?«
    »Solange es nichts an seiner primären Obsession ändert«, sagte Quinn.
    »Vielleicht hat er genug über Serienmörder gelesen, um zu wissen, dass es besser ist, wenn er seine Methode ändert«, meinte Pearl.
    Sie passten eine Lücke im Verkehr ab und gingen zur anderen Straßenseite, wo ihr Wagen im hellen Sonnenlicht geparkt stand.
    Als sie im Auto saßen, startete Fedderman sofort den Motor und drehte die Klimaanlage hoch. Pearl, die auf dem Rücksitz saß, meinte: »Nift wird sich auf erweiterten Selbstmord einschießen und damit vielleicht auch durchkommen. Die Waffe in der Hand des Ehemanns, keinerlei Anzeichen für einen Einbruch …«
    »Die Theorie wird nicht lange standhalten«, entgegnete Quinn. » Ein Stuhl am Küchentisch war herausgezogen, so als ob jemand dort gesessen hat. Und neben dem Bett sind Schleifspuren auf dem Boden. Jemand hatte sich darunter versteckt und Staub mit sich geschleift, als er wieder hervorgerutscht ist.«
    »Vielleicht der Ehemann, der darauf gewartet hat, dass der Liebhaber sich zeigt«, schlug Fedderman vor.
    »Aber der trug nur Unterwäsche«, warf Pearl ein. »Ich glaube, es war der Mörder, der sich unterm Bett versteckt hat. Er sah seine Chance gekommen, kroch hervor und war gerade dabei, sich aus dem Staub zu machen, vielleicht durch das Fenster, als er die Grahams kommen hörte und sich in den Schrank rettete.«
    »Und von wo hätten die Grahams kommen sollen?«
    »Keine Ahnung. Aus der Küche vielleicht. Vielleicht waren beide wach und hatten Hunger.«
    Fedderman schwieg für einen Moment. Er versuchte, sich ein Szenario vorzustellen, in dem es einen Sinn ergab, dass der Ehemann nur mit Unterwäsche bekleidet unter das Bett geschlüpft war. Als Teil eines Plans. Es war schwierig, wenn nicht sogar unmöglich.
    »Und dann ist da noch der Käse«, sagte Pearl. »Wie viele Leute kaufen etwas so Teures gleich vier Mal?«
    »Das kommt vor«, meinte Fedderman. »Die Reichen sind, du weißt schon … anders.«
    »Die Grahams waren nicht die Rockefellers.« Pearl blickt zum Fenster hinaus, über die Straße zu dem Wohnblock, den sie gerade verlassen hatten: rote Backsteine über einem Steinsockel, ein grünes Vordach über der Tür, Efeu rankte sich aus großen Betonkübeln an einer Ecke des Gebäudes hoch. Kein Portier, aber ein Sicherheitssystem, das aus einem Keypad, einem elektrischen Türöffner und einer Innentür bestand, die nur mit einem Schlüssel geöffnet werden konnte. Es war nicht das beste Gebäude in der Umgebung, aber ein gutes. Es würde interessant sein zu erfahren, wie viel Miete die Grahams gezahlt hatten.
    Fedderman legte den Gang ein, fuhr aber noch nicht los. »Wir haben nicht gefrühstückt, und der offene Kühlschrank hat mich daran erinnert, dass ich Hunger habe.«
    »Vielleicht gibt es auf den Käseverpackungen ein paar Fingerabdrücke«, sagte Pearl hoffnungsvoll.
    »Darauf würde ich nicht zählen«, sagte Quinn. »Unser Kerl muss gewusst haben, dass alles, was er für seine potenziellen Opfer gekauft hat, untersucht werden könnte, deshalb hat er wahrscheinlich alles abgewischt, was er in die Wohnung gebracht hat. Er ist schlau.«
    »Genau wie wir«, sagte Pearl vom Rücksitz.
    »Ein Käseomelette hört sich nicht schlecht an«, meinte Fedderman.
    Quinn lächelte. Dann sagte er: »Fahr los!«
    Nach dem Mittagessen, während Pearl und Fedderman die Nachbarn der Grahams befragten, saß Quinn auf einer Bank in einem kleinen Park an der East Fiftieth Street und rief Renz mit dem Handy an, das

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