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Opferschrei

Opferschrei

Titel: Opferschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lutz
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aneinandergepresst.
    Auf einmal war er der andere Luther, der Luther, der auf den grausamen Straßen von Kansas City gelebt hatte. Der Luther, der keine Hoffnungen, keine Träume oder Illusionen hatte. Er hatte Frauen auf eine Weise kennengelernt, für die er noch viel zu jung war. Er wusste, was Cara wollte, wie er sie behandeln musste.
    Wir sind auf meinem Terrain.
    Eine seiner Hände glitt unter ihre Bluse, mit der anderen fing er an, ihre Jeans über ihre Hüften und Pobacken zu ziehen. Sie stöhnte und fummelte an seiner Gürtelschnalle herum, um sie zu öffnen.
    Luther küsste sie wieder, dann zog er seinen Kopf zurück, um die Sache etwas zu verlangsamen. Ihr Atem klang laut in der stillen Küche und ihre zitternden Brüste hoben und senkten sich, während sie ihn von unten herauf anstarrte.
    Ein Herzschlag. Eine Pause. Sie konnten sich immer noch anders entscheiden. Für eine andere Zukunft. Sie wussten es beide. Ein beschämtes Grinsen, ein eiliges Schließen von Knöpfen und Reißverschlüssen, und alles konnte so sein, als wäre das hier nie geschehen.
    Sie halfen einander, sich auszuziehen. Keiner der beiden wollte sich die Zeit nehmen, in eins der Schlafzimmer zu gehen. Vor dem Spülbecken lag ein grob gewebter Flickenteppich auf dem Boden. Luther faltete ihn zweimal und legte ihn unter Caras angehobenen Hüften, bevor er seinen Kopf zwischen ihre Beine schob. Dann legte er sich auf sie und drang in sie ein.
    Wenn sie von Luthers Erfahrung und Unbefangenheit überrascht war, zeigte sie es nicht. Dennoch sah er in ihren Augen kurz Verwunderung aufblitzen und fühlte sich bestätigt. Er wusste jetzt, dass ihr Liebesleben mit Milford äußerst dürftig war und sie sich auf neuem Terrain befand. Und er, Luther, war ihr sachkundiger Führer. Aber sie war der Experte, wenn es darum ging, was Sex bedeuteten konnte, in welche Höhen er sie heben konnte.
    Er zeigte ihr, was er wusste und wie gut er darin war.
    Und er war begierig darauf, von ihr zu lernen.
    Für Luther war es nicht einfach nur Sex. Für ihn war es Liebe.
    Von nun an ging Luther fast jeden Tag zum Mittagessen heim. Hiram war nicht sehr groß, und normalerweise musste er nicht weit laufen, egal wo sie gerade arbeiteten. Wenn Tom Wilde etwas ahnte, ließ er es sich nicht anmerken.
    Cara nahm Luther jetzt mit ins Schlafzimmer, und Luther wusste, dass er sie dort liebte, wo Milford normalerweise schlief. Sie klammerte sich mit ihren Beinen an Luther und biss in seine nackte Schulter oder fasste in sein schweißnasses Haar, um ihn zum Weitermachen zu drängen.
    Cara sprach nie über ihr Leben mit Milford, sie beklagte sich nie darüber. Es schien ihr zu genügen, dass sie Luther hatte.
    Eines Mittags, nachdem sie miteinander geschlafen hatte und Luther mit seinem Kopf auf Milfords Kissen lag und über das weiße Leinen hinweg zu Cara blickte, sagte er: »Manchmal höre ich, wie die Leute über Tom Wilde reden.«
    Sie lachte. »Tun sie das immer noch? Nach all den Jahren?« Sie drehte sich auf die Seite, stemmte einen Ellbogen ins Kissen und stützte ihren Kopf auf ihre Hand. »Was hast du denn gehört, Luther?«
    »Dass Tom früher an der High School unterrichtet hat und wegen ein paar Jungs dort Probleme bekommen hat.«
    »Ja«, sagte Cara. »Die alten Gerüchte. Und mehr ist es auch nicht, Luther. Glaubst du, Milford und ich würden dich für einen Kinderschänder arbeiten lassen?«
    »Du nicht«, meinte Luther.
    » Luther! Milford ist nicht so !«
    »Woher weißt du, dass an den Gerüchten über Tom nichts dran ist?«
    »Es haben sich nie Zeugen gemeldet. Irgendwelche Leute, die wollten, dass Tom seinen Job verliert, haben die Gerüchte in die Welt gesetzt. Es heißt, dass der Vater von einem der Jungs sich bei der Schulbehörde beschwert hat, aber wenn es so war, dann blieb das, was er gesagt hat, ein Geheimnis. Und keiner der Jungs hat je Anklage gegen Tom erhoben.«
    »Und was ist dann passiert?«
    »Tom Wilde hat seinen Job verloren. Hiram ist eine kleine Stadt, und niemand wollte riskieren, einen Kinderschänder an der Schule unterrichten zu lassen, selbst wenn es sich nur um einen mutmaßlichen Kinderschänder handelte.« Sie beugte sich zu Luther und küsste ihn auf die Lippen. »Luther, mach dir keine Sorgen wegen Tom. Ich kenne andere Geschichten über ihn, in denen es um die sogenannten Ladys dieser Stadt geht, und ich neige dazu, diesen Gerüchten mehr Glauben zu schenken.«
    Luther ging es genauso, egal was die Gerüchte besagten. Er

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