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Opferzeit: Thriller (German Edition)

Opferzeit: Thriller (German Edition)

Titel: Opferzeit: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Cleave
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meine Haut einrieb. Sie forderte mich auf, mich aufs Sofa zu setzen, was ich auch tat, und sie gab mir eine selbstgemachte Limonade, die wie Katzenpisse schmeckte, nachdem man sie mit Kohlensäure versetzt und eine Zi tronenscheibe hineingeworfen hat. Zumindest stelle ich mir den Geschmack so vor. Dann setzte sie sich neben mich und legte eine Hand auf mein Bein, und als ich zurückschreckte, sagte sie, ich solle mich nicht so anstellen. Dann erklärte sie, sie hätte eine weitere Aufgabe für mich, und sollte ich mich weigern, würde ich in den Knast wandern. Sie legte die eine Hand in meinen Schoß und die andere in meinen Nacken und forderte mich auf, sie zu küssen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, und sie drückte ihre Lippen auf meine. Ich hatte nie zuvor ein Mädchen geküsst, und der Kuss schmeckte nach Zigarettenqualm und war feucht wie Kaffee, und ich weiß noch, wie ich dachte, ich könnte versuchen, ihr die Nase abzubeißen, aber bevor ich überlegen konnte, wie, setzte sie sich rittlings auf mich. Ich versuchte, mich tiefer in das Sofa zurückzulehnen, legte ihr die Hände auf die Schultern und stieß sie fort. Sie sagte, wenn ich das noch einmal täte, würde sie meinen Eltern ohne Umschweife erzählen, dass ich sie vergewaltigt hätte.«
    Während ich der Psychiaterin das erzähle, merke ich, wie ich rot anlaufe, als würden die Scham und der Sonnenbrand von damals wieder in mein Leben treten.
    »Und im Schlafzimmer«, sagt die Psychiaterin, »hatte Ihre Tante das Sagen?«
    »Ich möchte … ich möchte wirklich nicht darüber reden«, sage ich.
    »Joe …«
    »Bitte. Können wir es nicht dabei bewenden lassen?«
    »Was ist danach passiert? Als Sie beide im Schlafzimmer fertig waren?«, fragt sie.
    »Sie hat mich wieder nach draußen geschickt, damit ich das Dach weiterstreiche.«
    »Einfach so? Sie hat nicht versucht, vorher noch mit Ihnen zu reden?«
    »Ein bisschen, glaub ich. Vor allem über meinen Onkel. Sie meinte, ich würde sie in vielem an ihn erinnern. Ich wusste nicht, was sie damit meinte, ob in sexueller Hinsicht. Alles … also, alles ging ziemlich schnell. Dann forderte sie mich auf, nach draußen zu gehen.«
    »Wie haben Sie sich gefühlt?«
    »Na ja, es war heiß, und mein Sonnenbrand wurde noch schlimmer.«
    »Ich meine, wie fühlten Sie sich nach dem, was Ihre Tante mit Ihnen getan hatte?«
    »Ich … ich bin mir nicht sicher.«
    »Wütend? Verletzt?«
    »Ich glaub schon.«
    »Erregt?«
    »Nein«, sage ich, na ja, vielleicht ein bisschen. Aber nicht sehr. Es gibt einen Grund dafür, dass mein Onkel gestorben ist – der tägliche Anblick meiner Tante konnte seiner Gesundheit kaum zuträglich sein. Wäre meine Tante attraktiver gewesen – dann hätte ich ganz schön mit mir zu kämpfen gehabt, dann wäre ich hin- und hergerissen gewesen. Aber so hatte ich ein merkwürdiges Gefühl dabei. »Ein paar Tage später passierte das Gleiche wieder. Und dann regelmäßig, und jedes Mal, wenn ich nach Hause kam, roch ich nichts weiter als den Zigarettenqualm.«
    »Das ging zwei Jahre lang so?«
    »Ungefähr, ja.«
    »Haben Sie versucht, es zu beenden?«
    »Ich wusste nicht wie«, sage ich.
    »Aber Sie haben es versucht, oder?«
    Ich nicke. »Ich habe ihre Katze getötet«, sage ich.
    Meine Antwort scheint sie nicht zu beunruhigen. »Vorhin haben Sie gesagt, Sie hätten keine Tiere getötet.«
    »Das hatte ich so gut wie vergessen«, sage ich, und das stimmt. Jedenfalls was die Katze betrifft. »Ich hatte eine Menge aus dieser Zeit vergessen, bis Sie mich aufgefordert haben, davon zu erzählen.«
    »Und die Katze?«
    Ich schüttle den Kopf. »Die Katze wollte nicht davon erzählen.«
    Sie lacht nicht. »Die Katze, Joe, Sie haben sie getötet. Erzählen Sie mir, warum.«
    »Ich dachte, es würde meine Tante ablenken, wenn ich ihre Katze töte, dass sie dann keine Lust mehr auf Sex mit mir hätte«, sage ich, »aber wie sich herausstellte, war das Gegenteil der Fall. Ab da brauchte sie noch mehr.«
    »Wie haben Sie sie getötet?«
    »Ich habe sie in der Badewanne ertränkt«, sage ich, »und dann habe ich sie mit dem Fön getrocknet, damit meine Tante nicht herausfand, was passiert war. Sie glaubte, sie sei eines natürlichen Todes gestorben.«
    »Zu welchem Zeitpunkt des Missbrauchs war das?«, fragt sie.
    »Was zum Henker? Ich habe die Katze nicht gevögelt«, erkläre ich ihr. »Ich habe sie nur ertränkt. Ich musste doch was unternehmen.«
    »Das meine ich nicht, Joe. Ich meine den

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