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Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition)

Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition)

Titel: Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bicker
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blieb ihr kaum was anderes übrig, als der Frau zu folgen. Sie wollte nicht in ihr Zimmer zurückgehen und Däumchen drehen.
    Die Treppe endete in einem Foyer, und wieder führte die Schwester Eliza in einen dunklen Gang. Dieser war allerdings mit Teppichboden ausgelegt, der angenehm weich unter ihren bloßen Füßen federte. Sie gingen nicht weit. Die Schwester blieb vor einer Tür stehen, klopfte leise, wartete die Antwort aber nicht ab. Sie schob die Tür auf.
    »Eliza Tellers«, sagte sie sehr leise und trat dann beiseite, um Eliza einzulassen.
    Insgeheim hatte Eliza gehofft, die Schwester hätte von Nathan gesprochen. Wer sonst sollte hier einen Widerstand organisieren. Tatsächlich aber konnte der Mann, der sie hinter der Tür erwartete, nicht verschiedener von Nathan sein. Eliza trat in eine Art Büro, ein gemütlicher, etwas abgenutzter Raum mit altmodischen Holzmöbeln, einer Sitzgruppe und einem kleinen gläsernen Couchtisch. An zwei der Wände standen Bücher in Reih und Glied hinter den gläsernen Türen von altmodischen Bücherschränken und an der dritten, unmittelbar unter einer weiteren gläsernen Fensterfront, stand ein alter Schreibtisch aus dunklem Holz. Der Mann, der hinter dem Schreibtisch saß, war klein und alt. Sein kurzgeschnittenes Haar war sehr weiß, und sein braungebranntes Gesicht wurde von einer Unzahl von Falten durchzogen. Ganz im Gegensatz zu seinem würdevollen Aussehen, trug er ein kariertes Flanellhemd und eine Jeans, wie Eliza jetzt sah, als er sich erhob, um ihr entgegenzugehen. Er war wirklich winzig. Vermutlich nicht einmal größer als sie selbst. Sein Lächeln allerdings war breit und ehrlich und erstaunlich jugendlich.
    »Eliza«, sagte er, ergriff ihre Hand und hielt sie fest. Er musterte Eliza von oben bis unten. »Du siehst gut aus.«
    Eliza lachte nervös und löste schließlich ihre Hand aus seiner. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. »Danke« klang vielleicht ein wenig seltsam in dieser Situation. Was glaubte er, wo er war, auf einem Empfang?
    »Setz dich!«, meinte der Mann, und deutete auf die Sitzgruppe. »Hier, ich gebe dir eine Decke, besser so? Und eine Tasse Tee?« Er gab keine Ruhe, bis Eliza, eingemummelt in eine karierte Wolldecke und mit einer dampfenden Teetasse in der Hand, auf dem Sofa saß. Erstaunt bemerkte sie, dass sie sich tatsächlich schon gleich viel besser fühlte. Sie nippte an dem Tee und lächelte den Mann dankbar an.
    »Wer sind Sie?«
    »Oh, entschuldige bitte, ich hätte mich natürlich gleich vorstellen müssen. Mein Name ist Marten. Das muss vorerst mal reichen, ja?«
    »Marten«, murmelte Eliza und hatte keine Ahnung, ob es sich um einen Vor- oder einen Nachnamen handelte. »Und was mache ich hier? Was machen Sie hier? Arbeiten Sie für das Institut?« Die Fragen quollen einfach so aus ihr hervor.
    Der Mann lächelte.
    »Ich habe einmal für das Institut gearbeitet«, sagte er. »Besser noch: Ich habe das Institut gegründet.«
    »Dann sind Sie also an meinem verkorksten Leben schuld.« Eliza biss sich auf die Lippe, aber es war schon zu spät. Die Worte waren schon heraus.
    Der Mann sah sie nachdenklich an. In seinen Augen lag deutliche Trauer. »Es tut mir sehr leid, wie sich die Dinge für dich entwickelt haben, das musst du mir glauben«, sagte er, und er klang so ehrlich, dass Eliza nichts anderes übrig blieb, als ihm zu glauben. »Das war überhaupt nie die Absicht, in der ich das Institut gegründet habe. Es ging eigentlich früher einmal darum, kinderlosen Ehepaaren zu Nachwuchs zu verhelfen, und dann – später – haben wir eine kleine Abteilung zur genetischen Forschung angeschlossen. Wir wollten Erbkrankheiten auf die Spur kommen und herausfinden, ob es Möglichkeiten gibt, sie zu verhindern.«
    Wieder klang er so aufrichtig, dass Eliza ihm einfach nur Glauben schenken konnte. »Trotzdem haben Sie angefangen, mit dem ganzen Unsinn. An Menschen herumpfuschen«, murmelte sie und nahm noch einen Schluck Tee, um ihre Nervosität über ihre eigenen harten Worte zu überspielen.
    »Das kann ich nicht leugnen«, erwiderte er. »Und ganz sicher habe ich meinen Nachfolgern auf diese Weise einen Weg gebahnt. Ich habe die Richtung vorgegeben, in die sich das Institut entwickelt hat, auch wenn ich es ursprünglich gar nicht bezweckt hatte.«
    Beide schwiegen. Es fühlte sich wie eine unendlich lange Zeit an. Eliza leerte die Hälfte ihrer Tasse, bevor sie wieder zu sprechen begann. »Und was soll das jetzt? Warum wollen Sie mir

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