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Oriental Basics

Oriental Basics

Titel: Oriental Basics Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GU
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Gegeneinladung. Die ist ein Muss, selbst wenn klar ist, dass das nie etwas wird. Also: Wir danken für die Aufmerksamkeit bis hierher und möchten nun ab der nächsten Seite an Ess- und Küchentisch bitten. Und wir freuen uns schon auf die Gegeneinladung. Inshallah.

Die Rezepte

Mezze & Salate
    Da sind sie. Greift zu, greift zu.

    »Sei herzlich willkommen, mit Vergnügen teilen wir unsere Bissen Brot und Käse mit dir.« Na, das ist eine Begrüßung! Und dabei ist sie eigentlich nur für Leute gedacht, die nur mal kurz hereinschauen wollten ins orientalische Haus. Was so einfach natürlich nicht geht.
    »Ein bisschen Tee mit Minze? Aber nein, das macht doch keine Mühe, wer weiß, wann wir uns wieder sehen. Und ihr müsst unbedingt von diesen Pistazien probieren, ganz frisch von meinem Vetter aus Isfahan. Wie, ihr habt selbst einen Vetter dort? Tse, tse, es würde mich nicht wundern…« Nun folgt ein längerer Austausch darüber, ob man nicht gemeinsame Bekannte oder gar Verwandte in den Weiten des Orients hat. Wir überspringen das jetzt, ok?
    »Ah, da kommen die Mezze, danke liebe Frau. Greift zu, greift zu. Zauberhaft, sagt ihr? Wie man das macht, wollt ihr wissen? Nun, eigentlich verrät ein Zauberer ja nicht seine Tricks. Aber weil ich gleich bemerkt habe, dass ihr Sinn für Gutes habt und wir ja praktisch versippt sind, soll es heute anders sein. Sesam öffne dich!« Und jetzt bitte umblättern.

    Das trinkt der Orient
    Tee mit Minze
    Je weiter die Karawane nach Westen zieht, desto mehr Minze und desto weniger Schwärze steckt im Orient-Tee. In Marokko ist er schließlich ein süßes, erfrischendes Gebräu aus grünem Tee und viel frischer Minze, das zu jeder Gelegenheit mit elegantem Schwung ins Glas gegossen wird – das hebt den Geschmack und schützt die Lippe. Am besten ist für diesen Minztee grüner »Gunpowder«, dessen Blätter beim Trocknen zu Knöllchen geschrumpft sind. Ihn gibt es in jedem besseren Teeladen oder Asienladen, sonst geht auch ein anderer kräftiger Grüntee.
    Für 4 kleine Gläser werden 3 TL Gunpowder mit etwas kochend heißem Wasser aufgebrüht, das nach 1 Minute wieder abgegossen wird. Dann kommen die gequollenen Teeblätter mit 4 TL Zucker, 4 Stängeln würziger Minze (am besten Nana-Minze, niemals Pfefferminze) und 1/4 l heißem Wasser in den Topf und werden zugedeckt 10 Minuten ganz leicht gekocht. Wer eine von den hübschen orientalischen Metallkannen mit kleinen Füßchen und hohem Deckel hat, macht es direkt darin, sonst wird eben in eine Teekanne umgefüllt mit allem was im Topf ist.
    Jetzt den Tee ins Glas gießen (da kann auch noch ein Minzestängel drinstecken) und dabei die Kanne mit Schwung nach oben ziehen, dass es nur so schäumt. Spritzt es eher, muss noch geübt werden – aber wir haben ja alle Zeit der Welt.

    1001
    Märchen...
    ...machen den Kopf frei
    »Ali Baba und die vierzig Räuber« war nur eine von 1001 Geschichten, die der König der Sassaniden einst Nacht für Nacht von Sheharazade zu hören bekam, der Tochter seines Wesirs. Der Hintergrund war nicht gerade märchenhaft: Nachdem der König von seiner Frau betrogen worden war, ließ er sie köpfen wie danach jede andere »Frau für eine Nacht«, die ihm der Wesir brachte. Bis dessen Tochter mit ihren Geschichten kam. 1001 Nächte später war sie immer noch da und wurde nun selbst Königin. Und wenn sie nicht gestorben sind...
    Dieses Märchen ist es, dass 1001 Legenden, Fabeln und Gleichnisse zur berühmtesten Sammlung des Orients verbindet: »Alf laila wa-laila«, das in der französischen Übersetzung »Le mille et une nuits« im 18. Jahrhundert weltberühmt wurde und als »Tausendundeine Nacht« zu uns kam. Wie das Buch der Grimm-Brüder ist es eine Zusammenstellung von Märchen verschiedener Kulturen: Persien, Indien, Griechenland, Ägypten, Arabien, Mesopotamien oder der Türkei. Und wie es sich für den Orient und Frankreich gehört, ist immer wieder von betörenden Genüssen die Rede: »Sie kaufte Äpfel von reinstem Teint, Pfirsiche aus Khoullane, Limonen aus Marakib, Zedratzitronen der erlesensten Sorten.« Einmal wird geschwärmt von »Pistazienkerne – ein knuspriger Genuss, wenn man in guter Gesellschaft trinkt, Rosinen aus Chib, Datteln aus dem Irak«, ein anderes Mal von »Butter-Beignets, hauchdünnen Pfannkuchen, Pasteten mit Moschus, türkischen Karamellen«. Was sagt uns das? Erstens: Im Orient liegen Schönheit und Grausamkeit nahe beieinander. Zweitens: Man verstand es

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