Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Orphan 2 Juwel meines Herzens

Titel: Orphan 2 Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
Vom Netzwerk:
halte ich es für eher unwahrscheinlich, dass Lady Whitaker bereit wäre, sich noch von einem Stück zu trennen, das bereits so viel Aufmerksamkeit und Bewunderung erregt hat. “
    „Da hast du sicher Recht. Sie glühte förmlich vor Besit zerstolz, als alles um sie herumstand und ihr wogendes Dekollete begaffte. Wahrscheinlich war sie seit ihrer Jugend niemandem mehr einen zweiten Blick wert - und die lag deutlich vor meiner Geburt! “ Tony lachte. „Solltest du dich allerdings dennoch zum Kauf entschließen, tu’s besser schnell, bevor der Schatten sich das Steinchen unter den Nagel reißt. Bestimmt kann er es kaum erwarten, den Stern von Persien seiner umfangreichen Sammlung hinzuzufügen. Das Collier muss doch inzwischen zehnmal mehr wert sein als der Preis, den dein Vater vor vierzig Jahren dafür gezahlt hat. “
    Wahrscheinlich. Der Schatten bewies eigentlich immer einen exquisiten Geschmack und größte Selbstbeherrschung - genau wie Harrison selbst es vor sechzehn Jahren getan hatte, wenn er in fremde Häuser eingedrungen war. Stets nahm er nur, was früher zum Besitz seiner Familie gehört hatte: die Juwelen, die zuvor im Wahn von seinem Vater zu einem Bruchteil ihres Werts verschleudert worden waren. Alles andere ließ Harrison unberührt. Dies brachte ihm den Vorteil, dass die Geschädigten den Diebstahl meist erst viel zu spät bemerkten. Wenn die Polizei dann eintraf, um den Fall zu untersuchen, lag das Verbrechen Tage oder gar Wochen zurück. Und dann fehlte auch nur die kleinste Spur. Jemand hatte sich unbemerkt ins Haus geschlichen, alles in schönster Ordnung zurückgelassen und niemandem ein Leid zugefügt.
    Und genau hierin lag der Unterschied zu dem Mann, der in seine Maske geschlüpft war.
    Harrison hatte den Schatten nur gespielt, um sich zurückzuholen, was er für seinen rechtmäßigen Besitz hielt, ohne jemanden zu verletzen. Der amtierende Schatten hingegen schien allein darauf aus zu sein, die teuersten Juwelen der Stadt zu stehlen. Ob jemand dabei zu Tode kam, war ihm ganz gleich. Je länger er dieses Spielchen weitertrieb, desto mehr Menschen schwebten in Gefahr. Doch nicht allein deshalb war Harrison daran gelegen, dem Mann das Handwerk zu legen. Seitdem der neue Schatten sein Unwesen trieb, fand auch der alte wieder erhöhte Aufmerksamkeit. Vor sechzehn Jahren war ihm die Polizei nicht auf  die Schliche gekommen. Möglich, dass er diesmal weniger Glück hatte. Ein ehrgeiziger junger Inspector begann vielleicht noch einmal damit, die früheren Fälle einer genauen Untersuchung zu unterziehen, und verglich sie mit den Vorfällen dieser Tage. Das konnte ausgesprochen gefährlich werden.
    Und dagegen musste Harrison etwas unternehmen.
    „Das war einfach köstlich“, befand Tony und schob sich den letzten Bissen des süßen Brötchens in den Mund. „Diese Mrs. Griffin ist wirklich ein Kleinod. Wehe, du erlaubst ihr, jemals zu kündigen. Dann sähe ich mich gezwungen, bei jemand anderem zum Frühstück einzufallen. Ah, da kommt mir doch ein Einfall! “ rief er bester Laune. „Lass uns in den Marlbury Club gehen. Vielleicht nimmt ja jemand eine Wette darauf an, ob der Schatten heute Nacht versuchen wird, Lady Whitakers Collier zu stehlen, bevor sie mit ihrem Gemahl morgen nach Paris abreist. Es ist schlicht meine Bestimmung, Lord Sullivan dafür ein paar Pfund abzuknöpfen. “
    „Woher willst du denn wissen, worauf Lord Sullivan dabei wettet? “
    „Ich habe nicht die leiseste Ahnung“, antwortete Tony schulterzuckend. „Gewöhnlich sage ich ihm schlicht, worauf ich setze, und er hält dagegen. Ihm ist es ganz egal, ob er nun gewinnt oder verliert. Es macht ihm nur Spaß, aller Welt zu erzählen, wie dümmlich meine Voraussagen doch seien. Wenn ich also gleich erkläre, dass der Schatten noch heute Nacht zuschlägt, wird Sullivan mich auslachen und darauf wetten, dass der Dieb es erst versucht, wenn die Whitakers wieder zurück in London sind. Dann mischen sich Shelton und Reynolds ein, es gibt den schönsten Streit mit einigen erstklassigen Beleidigungen, und anschließend können wir alle gemütlich zusammen den Lunch einnehmen. Ich glaube, heute gibt es gekochte Lammschulter mit Bechamelsauce - eins meiner Leibgerichte. “
    Grundgütiger, Tony hatte bestimmt Recht. Zweifelos wusste der Schatten inzwischen vom Stern von Persien und würde versuchen, das Stück in seinen Besitz zu gen, bevor die Whitakers damit ins Ausland verschwinden  konnten. Er selbst hätte ihnen dazu

Weitere Kostenlose Bücher