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Ostfriesenblut

Ostfriesenblut

Titel: Ostfriesenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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schrecklich.«
    »Ich weiß«, sagte er. »Ich weiß.«
    Dann legte er seine kühlenden Finger in ihren Nacken und
begann sie dort zu streicheln. Sie spürte, dass sie verschwitzt war, aber das machte ihm nichts aus.
    »Woher kommt der Duft?«, fragte sie.
    »Ich habe uns Arnika-Massageöl besorgt. Ich denke, das brauchst du jetzt, Ann.«
    »Frank … «, sagte sie. »Frank … Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Du bist so … «
    »Sag einfach gar nichts.«
    Entlang der Straße der brennenden Teelichter ging sie mit Frank Weller zurück ins Schlafzimmer. Sie spürte, dass er sie ausziehen wollte, aber das war ihr jetzt zu viel. Sie befreite sich nur von ihrem Oberteil und warf sich dann bäuchlings aufs Bett und drückte ihr nasses Gesicht ins Kissen.
    Der Arnikageruch wurde stärker. Sie hörte, dass er seine Hände gegeneinanderrieb, dann legte er sie sanft auf ihren Rücken. Er massierte ihre Haut zunächst vorsichtig zwischen ihren Schulterblättern, dann ihren Nacken. Schließlich öffnete er ihren BH . Sie ließ es einfach zu. Seine Hände strichen mit kreisenden Bewegungen über ihren Rücken, und etwas in ihr löste sich. Sie begann zu weinen wie ein kleines Kind.
    »Lass dich ruhig gehen«, sagte er. »Lass dich einfach gehen. Man kann nicht alles runterschlucken, Ann. Glaub mir, ich hab das selbst viel zu lange gemacht. Ich war sozusagen Fachmann darin.«
    »Sie hat mich so gedemütigt … Sie ist so eine fiese Schlange … so eine schreckliche, intrigante Person. Und es ärgert mich so, dass ich den ganzen Tag an sie denken muss. Ich kann an gar nichts anderes denken, verstehst du? Egal, was ich tue, immer wieder denke ich an dieses Weib. Was sie mir weggenommen hat und wie sie meinen Mann und meinen Sohn umgarnt.«
    Weller setzte jetzt die Daumen links und rechts neben ihrer Wirbelsäule an und drückte fester. »Du bist wirklich verspannt«, sagte er. »Dein Rücken ist hart wie ein Brett.«
     
    Er war keine hundert Meter von den beiden entfernt. Am liebsten wäre er wieder zu ihnen ins Haus geklettert, aber er hatte hier in seinem blauen Passat einen super Empfang. Das Objektiv stand jetzt endlich wieder richtig im Koffer.
    Das schummrige Kerzenlicht gab den Aufnahmen etwas Irreales, Mystisches. Er konnte im Halbdunkel nur Bewegungen erkennen. Dafür waren die Stimmen jetzt umso deutlicher.
    Zunächst hatte er nur Wut auf Weller. Der Kretin sollte sich endlich verziehen! Doch dann begriff er, dass nicht Weller die eigentliche Ablenkung war, sondern Susanne Möninghoff.
    Ann Kathrins Worte hallten in seinem Ohr:
Sie hat mich so gedemütigt … Sie ist so eine fiese Schlange … so eine schreckliche, intrigante Person. Und es ärgert mich so, dass ich den ganzen Tag an sie denken muss. Ich kann an gar nichts anderes denken, verstehst du? Egal, was ich tue, immer wieder denke ich an dieses Weib. Was sie mir weggenommen hat und wie sie meinen Mann und meinen Sohn umgarnt
.
    Na klar, Ann Kathrin. Das kann ich verstehen. Dieses Weib macht dich fertig. Sie raubt dir alle Energie. Deshalb kannst du dich nicht wirklich mit mir und meinem Fall beschäftigen. Vielleicht sollte ich sie dir vom Leib halten. Ist es das, was du willst? Soll ich Susanne Möninghoff erziehen?
    Er atmete tief durch und fühlte sich zu allem entschlossen. Ja, das war es! So konnte er sie auf seine Seite bringen. Wie dankbar müsste sie sein, wenn er diese Frau aus dem Verkehr zog. Außerdem wäre das auch ein Schlag für Weller.
    Er streichelte über den Bildschirm und fühlte sich ein bisschen, als ob er Ann Kathrins Körper massieren würde.
    »Ich werde dir helfen, Ann«, flüsterte er. »Du kannst dich auf mich verlassen. Ich steh dir bei. Es wird mir eine Freude sein.«
    Plötzlich gab es eine schnelle Bewegung. Ann Kathrin setzte sich auf. Die Körbchen vom BH baumelten nur noch lose an ihren Brüsten und fielen dann runter. Sie schien das gar nicht zu
beachten. Das Kerzenlicht beleuchtete die Vorhöfe ihrer Brustwarzen wie einen Heiligenschein.
    Bei dem Anblick spürte er sein Glied augenblicklich steif werden.
    Ann Kathrin stieß Weller abrupt zurück: »Und weißt du, was das Schlimmste ist? Ich trau niemandem mehr! Nicht mal dir. Nein, schlimmer noch, nicht mal mir selber. Weißt du, was ich mich frage? Ich frage mich, ob ich vielleicht nur ins Bett mit dir gehe, um mich an ihm zu rächen. Ich komme mir so schäbig vor dabei, weißt du.«
    Weller versuchte, sie wieder zu berühren, doch sie stieß seine Hand weg. Sie hielt

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