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OstfriesenKiller

OstfriesenKiller

Titel: OstfriesenKiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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nicht, was Sie von mir wollen, Frau Kommissarin. Und Sie halten mich von der Arbeit ab. Ich habe eine Demonstration zu organisieren.«
    »Bitte, Frau Breuer, es muss noch eine andere Verbindung zwischen den Männern gegeben haben.«
    »Sie sind völlig auf dem Holzweg, Frau Klaasen.«
    Jutta Breuer legte einfach auf.
    Ann Kathrin spürte, dass die ganze Situation ihr zu entgleiten drohte. Sie hatte in diesem Fall die Handlungsführung verloren und wusste auch nicht, wie sie sie zurückgewinnen sollte. Vielleicht wäre es wirklich besser für sie, den Fall abzugeben …
    Es klingelte an der Eingangstür. Der sonst so vertraute Ton ließ Ann Kathrin zusammenzucken. Ihre Hand krampfte sich um die P 2000. Sie lief nicht direkt zur Eingangstür, sondern versuchte, durch ein Fenster einen Blick auf die Tür zu bekommen:
    Vorn an der Hecke stand ein Fahrrad.
    Es klingelte ein zweites Mal.
    Zunächst konnte Ann Kathrin nur die Füße sehen. Damenstiefel mit imitiertem Seehundfell.
    Ann Kathrin lehnte sich weiter aus dem Fenster. Sie sah Sylvia Kleine.
    Sylvia trug einen Minirock und hatte die Haare unter einer Seehundfellmütze hochgesteckt.
    Was will die denn hier, dachte Ann Kathrin, war aber gleichzeitig erleichtert. Sie hatte schon damit gerechnet, dass der Killer bei ihr klingelte.
    Ann Kathrin öffnete die Tür.
    Sylvia blieb unbewegt stehen. Sie zog die Schultern hoch, legte den Kopf schräg und verzog die grell gefärbten Lippen.
    »Darf ich reinkommen?«
    Ann Kathrin nickte. »Ich hab zwar nicht viel Zeit, aber komm nur.« Mit einem sanften Hinweis fragte sie dann: »Ist der Rock nicht ein bisschen zu kurz? Es ist doch eigentlich noch zu kalt dafür.«
    »Du fängst schon an wie meine Betreuerin«, antwortete Sylvia. »Ich hab doch eine dicke Strumpfhose drunter an. Die Männer finden es gut.«
    »Ja«, nickte Ann Kathrin, »wenn es nach den Männern ginge, würden wir wahrscheinlich nur Miniröcke tragen.«
    »Ja«, lachte Sylvia.
    Ann Kathrin führte Sylvia ins Wohnzimmer. Sie setzte sich mit X-Beinen hin und sah sich neugierig um.
    »Soll ich dir einen Kakao machen?«
    »Au ja, gerne!«
    »Warum bist du denn gekommen?«, fragte Ann Kathrin.
    »Ach, ich wollte dich nur mal besuchen kommen. Du hast doch gesagt, wir können jetzt öfter was zusammen machen.«
    Ann Kathrin machte Milch für den Kakao warm. Ein kurzer Anflug von Melancholie wehte sie an, als sie die Kakaodose öffnete. Sonst machte sie ihrem Sohn immer Kakao. Sie verdrängte den Gedanken daran gleich wieder.
    »Ich hab dir Pralinen mitgebracht«, lachte Sylvia. »Du magst doch Trüffel, oder? Ich hab Champagnertrüffel, weiße Schokolade, Nougat und …«
    »Hast du die Pralinen selbst gemacht?«
    »Ja, die sind selbst gemacht. Aber nicht von mir. Die kann ich nicht so gut. Meine Oma, die konnte Pralinen machen!«
    Sylvia knisterte mit dem Papier und sah sich die Pracht genau an. Sie hatte von jeder Pralinensorte zwei gekauft.
    Während sie miteinander im Wohnzimmer Kakao tranken, fühlte sich Ann Kathrin plötzlich unbeschwert. Dieses junge Mädchen mochte sie wirklich. Sie hatte ihr Pralinen mitgebracht. Wie nett.
    Ann Kathrin probierte gleich mit spitzen Fingern einen Sahnetrüffel.
    »In Schokolade«, sagte sie, »sollen Glückshormone sein. Meinst du wirklich, dass die Dinger glücklich machen?«
    »Weiß nicht«, lachte Sylvia. »Ich glaub schon. Ich ess gerne Schokolade. Und ich mag auch Kakao. Aber nicht, wenn eine Haut obendrauf ist. Das find ich eklig.«
    Warum soll ich ihr nicht sagen, worüber ich nachdenke, fragte sich Ann Kathrin. Sylvia kommt ohne besonderen Grund. Sie will einfach nur ein bisschen in meiner Nähe sein. Weil sie mich mag. Das geht ja im Moment nicht gerade vielen Menschen so.
    Ann Kathrin fragte Sylvia: »Weißt du, ob es irgend eine besondere Verbindung zwischen Ulf Speicher, Kai Uphoff und Paul Winter gab? Haben die noch irgendetwas gemeinsam gemacht, außer der Arbeit im Regenbogen-Verein?«
    Sylvia wusste die Antwort. Aber sie sagte sie nicht. Sie kaute auf der Unterlippe herum. »Nein, ich glaub nicht. Außer …«
    Sylvia nahm sich einen Champagnertrüffel. »Hm, sind die gut. Die zergehen so richtig auf der Zunge … Meinst du, die sind wirklich aus Champagner gemacht? Oder nehmen die einfach nur Sekt? Mein Opa hat immer gesagt, das ist Betrug.«
    Während Sylvia weiterplapperte, saß Ann Kathrin angespannt vor ihr. »Außer? Nun sag schon, was haben die drei noch gemeinsam gemacht?«
    »Die haben zusammen

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