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Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut

Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut

Titel: Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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war ich noch in Kargau. Wieso? Ist das verboten?«
    »Nein. Aber da Ihre Frau eine Zeit lang in dem Heim in Kargau gelebt hat, nehme ich an, dass Sie sie aus dieser Zeit kennen?«
    »Als Solvie und ich zusammenkamen, da gab es das Heim schon gar nicht mehr.«
    »Aber Sie kannten sie von früher?«
    »Na ja. Ich denke schon. Mehr oder weniger.«
    »Kennen Sie auch die Freundinnen Ihrer Frau aus dieser Zeit? Katja Simon, Janet Domhoff, Tamara Kalinoff?«
    »Nur die Simon, bei der sie zuletzt gewohnt hat, aber ›kennen‹ ist zu viel gesagt. Ich wusste ja gleich, dass da nichts Gutes bei herauskommt«, murmelte Halby düster.
    Nichts Gutes … so kann man es auch ausdrücken, dachte Broders. Laut sagte er: »Wussten Sie, dass Katja Simon ebenfalls in dem Heim in Kargau gewesen ist?«
    »Ja, schon. Deshalb war ich auch nicht so begeistert, als Solveigh sich wieder häufiger mit ihr getroffen hat.«
    »Wo sind Sie gestern Abend gewesen, Herr Halby?«
    »Ich habe gearbeitet. Bis um halb acht oder so …«
    »Und danach?«
    »Bin ich nach Hause gefahren.«
    Wenn das stimmte, so war er zumindest nicht ans Telefon gegangen und hatte auch die Tür nicht geöffnet, als zwei Uniformierte zu später Stunde bei ihm geklingelt hatten.
    »Gibt es jemanden, der das bezeugen kann, Herr Halby?«
    »Äh … Wenn ich mich recht entsinne, bin ich doch ausgerechnet gestern etwas früher nach Hause gefahren als sonst. So gegen halb sieben. Ich hatte Kopfschmerzen. Zu Hause habe ich zwei Tabletten genommen und mich hingelegt. Ich war so fertig, ich muss sofort eingeschlafen sein.« Er sah verunsichert von einem zum anderen.
    »Wenn Sie für den gestrigen Abend kein Alibi vorweisen können, Herr Halby, muss ich Sie bitten, uns für die weitere Vernehmung ins Kommissariat zu begleiten.«
    »Was, jetzt? Ich hab gleich einen wichtigen Termin.«
    »Bedaure«, sagte Gerlach in einem Tonfall, der Halby dazu veranlasste, sich langsam aus seinem Sessel zu erheben.
    »Ich bekomme es noch nicht ganz zusammen«, sagte Olaf Maiwald, als er kurze Zeit später mit Pia an einem Stehtisch in der Kargauer Bäckerei stand. Sie mussten etwas Zeit überbrücken und waren übereingekommen, sie nicht draußen im kalten Nieselregen zu verbringen. Pia hatte Sven Waskamp, den nächsten Kandidaten auf ihrer heutigen Liste, bisher nur telefonisch erreicht, sich aber in einer halben Stunde mit ihm in seinem Haus verabredet.
    »Was denn? Die Tatsache, dass auch Rainer Halby hier aus dem Ort stammt, oder Asmussens Geschichte?«, fragte Pia halblaut. Sie waren die einzigen Kunden, aber die Verkäuferin, die kurz in einem Nebenraum verschwunden war, konnte jeden Augenblick zurückkommen.
    »Broders und Gerlach sind heute bei Rainer Halby, nicht wahr?«, sagte Maiwald. »Ich hatte doch herausgefunden, dass er Schießsport betreibt. Manchmal liegt die Lösung eines kompliziert scheinenden Falles auf der Hand: Halbys Motiv stellte von Anfang an der Mord an seiner Frau Solveigh dar. Solveigh, die er hier aus Kargau kannte und die er später geheiratet hat.«
    »Aber warum wollte er ihren Tod? Rainer Halby hat seine Frau geschlagen. Es ging ihm um Macht über sie. Er hätte sie im Affekt umbringen können … aber ein aufwändig geplanter Mord? Damit würde er sich doch nur um das Opfer für seine Quälereien bringen.«
    »Wenn seine Frau vorhatte, sich aus der Beziehung zu ihm zu lösen, und er wusste das, dann hätten wir das Motiv: verletzte Eitelkeit, drohender Machtverlust, Rache.«
    »Und wie kommen die anderen ins Spiel? Timo Feldheim, Katja Simon?«, wandte Pia nachdenklich ein.
    »Solveigh Halby brauchte die Unterstützung ihrer Freundin Katja Simon, um sich von ihrem Mann zu befreien. Vielleicht hat die Simon Solveigh Halby überhaupt erst dazu gebracht, sich gegen ihren Mann zu wehren. Mit Katja Simons Einmischung begannen für Halby die Probleme … seine Frau drohte, ihm zu entgleiten.« Maiwald biss so herzhaft in ein Franzbrötchen, dass die Krümel rieselten.
    »Denken Sie, er hat die Simon als eine Bedrohung für seine Ehe wahrgenommen?«, fragte Pia.
    »Sie ist … ungewöhnlich. Was dem einen Mann reizvoll erscheint, kann einen anderen verunsichern. Sicher ist nur, dass ihr kaum jemand neutral gegenüberstehen wird.«
    Pia musterte Maiwald mit neu erwachendem Interesse.
    »Halby hätte demnach befürchtet, dass Katja seine Frau dazu bringt, sich von ihm zu trennen. Ihm drohte Kontrollverlust über sein Opfer … Das ist zumindest schon mal ein Motiv.«
    Sie

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