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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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ausgehen, dass die beiden sich in Zukunft keine Weihnachtskarten schicken würden.
    Turner schüttelte staunend den Kopf, als das Garagentor sich wieder schloss. »Verdammt clever, hm?«
    Liam nickte. »Kann man wohl sagen.«
    »Ich will auch so ein Garagentor, und überhaupt so eine Bude.« Turners Blick fiel auf den Renault Mégane, der hinter Liams Transit parkte. »Wem gehört die Karre?«
    »Einem Immobilienmakler. Er hat sich heimlich hier rumgetrieben, wollte sich mit einer Frau treffen. Sie haben wir abwimmeln können. Er hatte nicht so viel Glück.«
    Turner bekam große Augen. »Sag bloß, du hast ihn kaltgemacht? «
    »Nicht ich, Priya.«
    »Willst du mich verarschen? Die Tussi hat ja wirklich eine dunkle Seite – in mehr als einer Hinsicht.« Er lachte über seinen eigenen Witz, während er sich suchend umschaute. »Wo ist denn unsere kleine Paki-Maus?«
    »Sie ist oben. Und nenn sie nicht so.«
    »Was ist denn schon dabei? Sie kann es doch eh nicht hören.«
    »Es ist unprofessionell«, sagte Liam. »Die nächsten Stunden sind wir gezwungen zusammenzuarbeiten. Da ist es besser, wenn wir alle einigermaßen miteinander klarkommen.«
    »Ach, ich weiß nicht«, meinte Turner. Er schwenkte zu Liam herum und starrte ihn finster an. »Gibt nichts Besseres als solche kreativen Spannungen, um einen auf Trab zu halten.«
    Die übrigen Mitglieder des Teams stiegen aus dem Explorer und nahmen ihre Umgebung in Augenschein. Der Fahrer, Manderson, war ein beschränkter, aber loyaler Komplize von Turner. Er war um die vierzig, ein dürrer,
ungepflegter Typ mit langen, fettigen Haaren, schlechter Haut und Zahnlücken. Seine Arme waren von den Schultern bis zu den Handgelenken mit Tätowierungen bedeckt, manche davon selbst gemacht, was man auch deutlich sah. Wäre er ein Hund gewesen, dachte Liam, dann hätte man ihn gleich nach der Geburt eingeschläfert.
    Vom Rücksitz kletterte Eldon, ein kleiner, schlanker Mann von absolut unscheinbarem Äußeren. Mit seiner leisen Stimme, dem blassen Gesicht und dem schütteren blonden Haar war er der Typ, den man selbst in einem leeren Raum übersehen könnte. Aber er verstand eine Menge von Kunst und Antiquitäten, und er hatte die Kontakte, die man brauchte, um Luxusartikel ohne unangenehme Fragen an den Mann bringen zu können. Seine Aufgabe würde es sein zu entscheiden, was sich mitzunehmen lohnte.
    Als Letzter des Quartetts stieg Allotti aus, der Salonfähigste von allen. Er war Anfang dreißig, ein drahtiger Typ mit braunen Haaren und einer bedächtigen, sarkastischen Art. Er hatte in der Elektronikbranche gearbeitet und war Spezialist auf dem Gebiet der Nachrichtentechnik. Seine Rolle war es, das Telefonnetz der Insel für die Dauer der Operation zu sichern und zu überwachen.
    Liam deutete auf den Transit. »Deine Sachen sind alle da drin. Lad sie aus und fang mit dem Aufbau an.«
    Allotti nickte unglücklich. Turner und Manderson amüsierten sich über seinen Verdruss, während sie auf die Verbindungstür zum Haus zugingen. Eldon schlurfte hinterdrein. Doch Liam trat ihnen in den Weg.
    »Ihr drei könnt die Gasflaschen abladen.«
    Als Liam in das Sonnenzimmer zurückkam, stand Priya am Fenster und schaute durch ein Fernglas. Sie drehte sich erst um, als er direkt hinter ihr war.

    »Turner ist da«, sagte er.
    »Okay.«
    Er trat neben sie und sah auf die Bucht hinaus. Die Jacht war wieder da, sie fuhr langsam auf die Insel zu.
    »Haben sich ganz schön Zeit gelassen, nicht wahr?«, murmelte er.
    »Das macht nichts.« Im gleichen freundlichen Ton fügte sie hinzu: »Du bist sehr ungeduldig, nicht wahr?«
    Liam tat die Frage mit einem wegwerfenden Brummen ab, doch sie hatte recht. Er konnte es kaum erwarten, endlich loszulegen. Die Spannung wurde allmählich unerträglich, zumal mit dem Wissen, dass Felton junior die ganze Operation jederzeit mit einem einzigen Anruf auffliegen lassen könnte. Und mit jeder Minute, die die Straßensperre stand, liefen sie Gefahr, dass irgendjemand daherkam und die Brücke benutzen wollte.
    Hätten damit vielleicht noch warten sollen …
    »Ich habe ihnen gesagt, sie sollen das Gas raufbringen«, sagte er. »Die Leiche verstecken wir auch hier oben.«
    Priya nickte. Sie drückte ihm das Fernglas in die Hand, trat einen Schritt zurück und streckte sich genüsslich, wie eine Katze. »Ich gehe mich umziehen.«
    Liam widerstand der Versuchung, ihr nachzuschauen, und hob stattdessen das Fernglas an die Augen, um sich die Jacht anzusehen.

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