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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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auch ein Trottel wie er es begreifen konnte. Und dann die Art, wie sie sagte: »dass wir gescheitert sind« – mit einem spöttischen Unterton, als wollte sie eigentlich sagen: » Du bist gescheitert.« Er merkte, wie das Pulsieren immer stärker und lauter wurde, unaufhaltsam, und dann …
    Liam fiel über sie her, ehe er überhaupt wusste, was er tat. Er stieß sie zu Boden, warf sich auf sie und riss ihren Overall auf, wobei er durchaus im Hinterkopf behielt, wie viele Waffen sie bei sich trug – eine Pistole und mindestens ein Messer. Deshalb konzentrierte er sich als Erstes darauf, ihre Arme sofort fest auf den Boden zu drücken, damit sie nicht danach greifen konnte.
    Priya fauchte und spuckte ihn an, versuchte zu protestieren, während er schon seine Lippen auf die ihren drückte, so fest, dass sie nicht die Zähne auseinanderbekam, um ihn
zu beißen. Er rieb seinen steifen Penis an ihrem Oberschenkel, damit sie auch genau wusste, worum es ging – als ob sie das nicht schon längst wüsste –, und auch die hilflose Wut, die er in ihren Augen blitzen sah, konnte ihn nicht abschrecken, so rasend war er vor Frust, so brutal entschlossen, sich an ihren Schätzen schadlos zu halten, wenn die Schätze des Panikraums ihm schon verschlossen blieben. Er würde sie sich mit Gewalt holen und sich hinterher einreden, dass sie es ebenso sehr gewollt hatte wie er.
    Aber er war zu gierig. Er versuchte, ihre Brüste zu begrapschen, und das hieß, dass er einen ihrer Arme loslassen musste. Sofort krallte sie ihm die Finger ins Gesicht, so fest, dass ihr Handschuh riss und seine Stirn blutete. Er bäumte sich auf, und sie bleckte die Zähne.
    »Glaub ja nicht, dass ich es dir so einfach mache«, stieß sie hervor. »Mach dich am besten gleich darauf gefasst, dass du mich töten musst.«
    Liam packte ihren freien Arm und drückte ihn nieder. Er war jetzt auf allen vieren und klemmte ihre Arme und Beine unter den seinen ein. Beide keuchten und rangen nach Luft. Er spürte, wie ihm das Blut übers Gesicht rann.
    Patt.
    »Wenn du das tust«, sagte Priya, »dann kommst du hier nicht mehr lebend raus.«
    Liam wusste schon, dass es vorbei war, doch er sagte nichts. Er sah sie nur an, während ihm langsam dämmerte, was für ein verdammter Idiot er war.
    »O Mann.« Er ließ sie los, wälzte sich herunter und blieb neben ihr auf dem Rücken liegen. In diesem Moment war er schutzlos, und er wusste, dass sie ihre Drohung mühelos wahrmachen könnte. Es war ihm egal. Wenn sie es nicht schafften, den Panikraum zu knacken, war er sowieso ein toter Mann.

    Die Schlafzimmertür flog auf, als Joe gerade die Glastür aufschob, die auf den Balkon hinausführte. Von dort ging es zwei Meter hinunter auf ein Flachdach. Joe sprang über das Balkongeländer und spürte, wie etwas an seinem Kopf vorbeipfiff. Eine Kugel, abgefeuert aus einer Pistole mit Schalldämpfer.
    Er landete schwer auf dem Dach, war sofort wieder auf den Beinen und rannte von der Kante weg. Es blieb ihm keine Zeit, innezuhalten oder sich umzuschauen, oder auch nur die Waffe zu ziehen, die er Manderson abgenommen hatte. Sein Verfolger würde in ein, zwei Sekunden auf dem Balkon sein. Wenn Joe dann noch auf dem Dach wäre, würde er ein leichtes Ziel abgeben.
    Vom Dach zum Boden ging es wesentlich tiefer hinunter – rund dreieinhalb Meter. Die sicherste Methode wäre gewesen, sich an den Händen herunterzulassen, aber das kam nicht in Frage. Stattdessen nahm er Anlauf und sprang über den Weg hinweg, der vor dem Haus entlanglief, landete auf dem Rasen und fing den Sprung mit der Abrolltechnik ab, die er vor vielen Jahren bei ein paar Fallschirmsprüngen gelernt hatte. Vor zu vielen Jahren, dachte er, als der jähe Schmerz durch seine Sprunggelenke und Schienbeine zuckte.
    Als er sich aufrappelte, entdeckte er den Schützen auf dem Balkon. Der Mann spähte in den Garten hinunter. Joe hatte mit seinem Sprung einen Bewegungsmelder ausgelöst, aber es war ihm gelungen, sich in den Schatten zu rollen. Der grelle Halogenstrahl erwies sich als Vorteil für ihn, da er den Kontrast zwischen Hell und Dunkel verstärkte.
    Aber lange durfte er hier nicht bleiben. Der Schütze rief bereits Verstärkung, während er sich abwandte und wieder hineinging.

    Joe sprintete durch den Garten. Zum Glück bestand er hauptsächlich aus Rasen und gepflasterten Terrassen, ohne allzu viele Hindernisse. Am Ende war eine niedrige Mauer, hinter der der Holzsteg verlief. Joe verlangsamte seine Schritte, als

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