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Paladin der Seelen

Paladin der Seelen

Titel: Paladin der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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trug. Sie geleitete die Frau in den Raum. Ein Dienstbote kam hinterher.
    »Lord Illvin …«, begann Ista und warf Goram einen Blick zu, »… ist aus dem Bett gefallen und hat sich die Schulter gestoßen.« Woran? Istas Einfallsreichtum ließ sie im Stich. Rasch redete sie weiter: »Kümmert euch um ihn und verbindet ihn. Helft Goram, hier sauber zu machen. Und redet nicht darüber, außer mit mir, Lord Arhys und Lady Cattilara.«
    Die Krieger aus Porifors, soweit sie nicht hinter den Jokonern hergeritten waren, geleiteten vielleicht genau in diesem Moment ihre neuen Gäste durch die Tore. Ista hielt auf die Tür zu. »Liss, komm mit.«

 
16
     
     
     
    I
    sta eilte unter dem Torbogen hindurch und in den Vorhof und kam gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie der schwitzende und keuchende dy Cabon von seinem Pferd in die Arme eines Soldaten glitt. Der Geistliche taumelte ein paar Schritte weiter, gestützt auf den Krieger, und brach schließlich im schmalen Schatten der Mauer unter dem Mandelbaum zusammen. Besorgt hielt der Soldat eine Hand an dy Cabons Gesicht und sprach mit einem Diener, der eiligst davonrannte. Dy Cabon kämpfte sich aus seinem nur unzureichend tarnenden braunen Überwurf und ließ ihn um sich her auf das blütenblattübersäte Pflaster sinken.
    Foix sah beinahe ebenso erhitzt und mitgenommen aus. Er sprang von seinem Pferd, ließ die Zügel fahren und trat an die Seite des Geistlichen.
    »Verflucht, Foix«, stieß dy Cabon schnaufend hervor und starrte zu ihm hinauf. »Ich hab Euch doch gesagt, Ihr sollt nicht mit diesem Ding herumspielen!«
    »Gut«, knurrte Foix. »Dann reitet doch zurück und legt Euch dort an den Straßenrand, als Futter für die jokonischen Hunde, wenn Euch das lieber ist. Das Rudel könnte einen ganzen Monat davon zehren.«
    Der Dienstbote kehrte zurück, und auf einen Wink des Soldaten kippte er einen Eimer Wasser langsam über dy Cabons Kopf, tränkte dessen schmutzige weiße Robe. Dy Cabon wich nicht zurück, und er beschwerte sich nicht. Er saß einfach nur schlaff da, hob das Kinn und öffnete den Mund.
    Foix nickte dankbar und nahm einen Blechbecher mit Wasser entgegen, den ein anderer Diener ihm aus einem zweiten Eimer anbot. Er stürzte ihn herunter, schöpfte einen zweiten und einen dritten Becher und wiederholte das Ganze. Mit mürrischer Miene füllte er dann einen weiteren Becher, ließ sich neben dy Cabon nieder und hielt den Becher an die Lippen des Geistlichen. Mit zitternder Hand griff dy Cabon danach und trank lautstark.
    Der Soldat grüßte Ista respektvoll, als sie näher kam, und flüsterte ihr zu: »Der Mann steht kurz vor einem Hitzschlag. Ein schlechtes Zeichen, wenn ein so fülliger Mann zu schwitzen aufhört. Aber macht Euch keine Sorgen, Majestät, das bekommen wir schon in Ordnung.«
    Foix’ Kopf fuhr herum. »Majestät!«, rief er. »Den Göttern sei Dank! Ich küsse Eure Hände, ich küsse Eure Füße!« Er schob einen weiteren Becher mit Wasser in dy Cabons Hände und ließ sich dann vor Ista auf ein Knie fallen, griff nach ihren Händen und küsste beide Handrücken. »Ah!« Dann drückte er die Hände weniger förmlich, aber in tief empfundener Freude, gegen seine schweißnasse Stirn. Er stand nicht sofort wieder auf, sondern setzte sich keuchend, mit übereinander geschlagenen Beinen, auf den Boden. Für einen kurzen Augenblick der Entspannung ließ er die breiten Schultern sinken.
    Er grinste zu Liss empor, die an Istas Seite stand. »So, du hast es also auch hierhin geschafft. Hätte ich wissen sollen.«
    Sie erwiderte das Grinsen. »Ja, hättest du.«
    »Seit Maradi jagen wir durch die Staubwolke, die du hinterlassen hast. Aus irgendwelchen Gründen waren die schnellsten Pferde immer schon weg.«
    Ihr Grinsen wurde fröhlicher.
    Er blinzelte. »Hübsches Kleid. Was für eine Veränderung.«
    Verlegen zog sie sich ein wenig zurück. »Das ist nur geliehen.«
    Hufschlag ertönte. Foix hob den Blick und kämpfte sich auf die Füße. Flankiert von einem weiteren Berittenen trabte Lord Arhys auf seinem gefleckten Grauen durch den Torbogen. Er schwang sich vom Pferd und warf einem Reitknecht die Zügel zu.
    »So, Majestät.« Arhys wandte sich Ista zu, und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Ich denke, Eure Vermissten sind zu Euch zurückgekehrt.«
    Foix verneigte sich kurz. »Nur Dank Eurer Hilfe, Herr. Ich hatte keine Zeit, mich da draußen vorzustellen. Foix dy Gura, zu Euren Diensten.«
    »Selbst wenn ich nicht bereits Euren Bruder

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