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Paladin der Seelen

Paladin der Seelen

Titel: Paladin der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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kennen gelernt hätte, wären Euer Schwert und Eure Feinde Empfehlung genug. Arhys dy Lutez, Herr von Porifors. Ich werde noch Gelegenheit haben, Euch höflicher zu begrüßen, aber erst einmal muss ich mich um meine Kundschafter kümmern. Diese Jokoner hätten nicht da draußen auf dieser Straße sein sollen. Zwei von ihnen konnten wir lebend gefangen nehmen. Ich möchte herausfinden, wie sie ungesehen so nahe herankommen konnten.« Er schaute verdrießlich zu Ista hinüber. »Nun vermisse ich Illvin um so mehr – er beherrschte die roknarische Sprache besser als irgendein anderer hier.« Arhys wies auf den Ritter Pejar, der mit halb geschlossener Tunika und schief sitzendem Schwertgurt in den Vorhof stürzte und seinen zurückgekehrten Offizier begrüßte. »Da kommt einer Eurer Männer. Er kann Euch alles Weitere hier erklären.« Er rief einen Dienstboten herbei. »Sieh zu, dass diese beiden alles bekommen, was sie brauchen, bis ich zurückkehre. Was auch immer Pejar oder die Königin verlangen.«
    Mit einer angedeuteten Verbeugung bestätigte der Diener den Befehl. Arhys warf einen misstrauischen Blick auf dy Cabon, der immer noch durchnässt auf dem Pflaster saß. Der Geistliche machte eine erschöpfte Bewegung mit der Hand, ein halbherziger Segen, der weitere Höflichkeiten für einen späteren Zeitpunkt ankündigte.
    Arhys wandte sich wieder seinem Pferd zu, doch Ista fasste ihn am Ärmel, und er hielt inne. Sie griff empor und berührte seine Tunika, die an der rechten Schulter zerrissen und blutig war. Sie tastete durch den Riss und ließ die Finger über seine kühle, unverletzte Haut gleiten. Dann drehte sie ihre Hand dicht vor seinen Augen um und ließ ihn einen Blick auf die dunkelroten Flecken werfen. »Sobald Ihr einen Augenblick Zeit habt, Graf, solltet Ihr Euch die Verletzung Eures Bruders ansehen. Die neue Verletzung Eures Bruders.«
    Erschrocken begegnete er ihrem ausdruckslosen Blick und zuckte zusammen. »Ich verstehe.«
    »Bis dahin reitet vorsichtig. Tragt Eure Rüstung.«
    »Wir hatten es eilig …« Er betastete den Riss und blickte noch finsterer drein. »Ja, gut.« Mit einem grimmigen Nicken in ihre Richtung schwang er sich wieder auf sein tänzelndes Pferd, bedeutete seinen Männern, ihm zu folgen, und ritt in leichtem Galopp aus der Burg.
    Foix blickte sich um und sah zurück auf Pejar. Der schaute besorgt drein. »Ist Ferda hier? Geht es ihm gut?«
    »Gut, Herr, aber er ist auf der Suche nach Euch«, antwortete Pejar. »Vermutlich hat er inzwischen Maradi erreicht. Ich nehme an, in einigen Tagen wird er vollends im Kreis geritten sein, hier wieder auftauchen und über die abgenutzten Hufeisen fluchen.«
    Foix verzog das Gesicht. »Ich hoffe, er nimmt nicht dieselbe Straße wie wir. Die war nicht ganz so, wie ich es nach den Worten des Grafen von Oby vermutet hätte.«
    Warum bist du nicht im Tempel in Maradi?, hätte Ista am liebsten gefragt, stellte es aber zunächst einmal hintan. Foix’ Seele war ebenso kräftig und fest wie die von Liss, doch Istas innerem Auge schien es, als lauere ein bärenförmiger Schatten in seinen Eingeweiden. Die Kreatur spürte offenbar ihren prüfenden Blick, denn sie rollte sich enger zusammen wie zum Winterschlaf. Ista winkte den bereitstehenden Dienstboten heran. »Sieh zu, dass diese Männer Gelegenheit bekommen, sich auszuruhen, insbesondere der Geistliche, und gib ihnen Gemach in meiner Nähe.«
    »Jawohl, Majestät.«
    An Foix gewandt, fügte Ista hinzu: »Wir müssen uns unterhalten. Lasst euch von Pejar zu mir in den steinernen Innenhof führen, sobald ihr ein wenig zu Kräften gekommen seid.«
    »Jawohl«, sagte er eifrig. »Wir müssen unbedingt hören, was Ihr zu erzählen habt. Lord Arhys’ Hinterhalt war gestern in Oby in aller Munde.«
    Ista seufzte. »Seither ist so viel Bedeutsames und Unheilvolles geschehen, dass ich diesen Hinterhalt beinahe schon vergessen hätte.«
    Er hob die Brauen. »Wenn das so ist, werden wir an Eure Seite eilen.«
    Mit einer Verbeugung wandte er sich um und half dem Dienstboten, dy Cabon wieder auf die Füße zu bringen. Foix schien sehr geübt darin, als wäre es ihm zur zweiten Natur geworden, den fülligen Mann hochzuhieven und in Bewegung zu setzen. Der durchnässte Geistliche tropfte nicht so sehr, sondern schien vielmehr zu dampfen. Anscheinend aber erholte er sich allmählich von seiner anfänglichen Erschöpfung.
    Cattilaras leichte Schritte erklangen im Torbogen. Die Männer blickten auf. Trotz seiner

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