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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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war.«
    Will blieb stehen. »Das tut mir echt leid, Nick.«
    »Danke. Ich bin deswegen selbst noch immer ziemlich deprimiert.«
    »Hast du Geschwister?«
    »Nein, da sind nur Dad und ich.«
    Ein Wachmann fuhr vorbei und winkte, als sie die Gebäude erreichten.
    »Wie bist du im Center gelandet?«, erkundigte Will sich.
    »Ich bekam die Einladung, nachdem ich bei den Highschool-Endausscheidungen von New England die Goldmedaille gewonnen hatte«, antwortete Nick. »Was irgendwie ungewöhnlich war, weil ich damals erst in die achte Klasse ging.«
    »Allerdings«, meinte Will bestätigend. »In welcher Disziplin?«
    Nick zuckte bescheiden die Achseln: »In allen.«
    Will fielen fast die Augen aus dem Kopf. »In allen? Dann hast du also tatsächlich ein Sportstipendium …«
    »Sieh dich um, Alter«, sagte Nick. »Ohne Stipendium könnten wir uns den Laden hier doch gar nicht leisten. Mein Dad ist Zugführer bei der Bostoner U-Bahn. Er fährt mit der Bahn zur Arbeit, nur damit er dann selbst so eine bescheuerte Bahn fahren kann. Dad ist so einer, der den Dreck unter den Fingernägeln nie wegkriegt, verstehst du? Aber wer sagt, dass man immer nur Pech haben muss?«
    »Verstehe.«
    »Alter, falls es dir noch nicht aufgefallen ist: Ich bin nicht gerade der Hellste. Ich kann das Wort Dyslexie nicht mal buchstabieren. Und ich dachte, ADHS sei eine Art Plasmabildschirm.«
    Will krümmte sich vor Lachen.
    »Aber an dem Tag, an dem ich ein College -Stipendium bekomme, wird keiner mehr lachen«, fuhr Nick fort und warf einen vielsagenden Blick auf die efeubedeckten Häuser um sie herum. »Ein echtes College, nicht irgend so ein berufsbegleitendes Junior College. Die Big Ten, Ivy League, Atlantic Coast Conference – die höchsten Ligen im amerikanischen Hochschulsport. Das ist Dads und mein Plan und an den halten wir uns.«
    Für Will war Nicks Geschichte nur schwer vereinbar mit dem, was er über den hohen akademischen Standard des Centers gehört hatte. Konnte es sein, dass sportliche Begabung im Auswahlprozess der Schule wirklich so viel zählte? Und wenn ja, warum?
    »Aber ich hab gut reden«, meinte Nick. »Du läufst wie eine verdammte Antilope. Bist du deshalb hier?«
    »Nein. Hat was mit einem Test zu tun, den ich gemacht habe«, erwiderte Will vage und blieb dann unter einer Straßenlampe einen Block vor Greenwood Hall stehen. Er wollte Nick alles erzählen – was er durchgemacht hatte, was mit seinen Eltern passiert war, die Dinge, von denen Jericho vorhin gesprochen hatte, Daves Einführung in die Hierarchie und das Niegewesen. Der Gedanke, dass er all diese Geheimnisse für sich behalten sollte, brachte seinen Kopf fast zum Platzen. Und Nick verdiente sein Vertrauen, denn er war ein ehrlicher, gutherziger Kämpfer aus bescheidenen Verhältnissen. Mehr denn je wollte Will ihn zum Freund haben.
    Brauche ich wirklich noch mehr Beweise? Der Kerl hat sich gerade eben in eine Prügelei gestürzt und mir den Arsch gerettet. Und davon abgesehen hat er einen Schlag wie eine Dampframme .
    Trotzdem schwebte Regel Nr. 5 in Wills Kopf herum wie eine dieser Miniaturkacheln in der Geheimnisvollen Schwarzen Acht. VERTRAUE NIEMANDEM. Und dieses Mal kotzte ihn diese Regel an.
    Warum wollten meine Eltern nicht, dass ich Freunde habe? Warum haben sie mir gesagt, ich könne niemandem außerhalb der Familie vertrauen? Warum haben sie alles Mögliche getan, um mich von anderen fernzuhalten?
    »Du bist echt in Ordnung, Nick«, sagte Will. »Ich weiß nicht, wie ich dir dafür danken soll, dass du mir geholfen hast. Ich meine es ernst. Ich weiß es wirklich nicht.«
    Nick schien fast verlegen. »Nicht der Rede wert, Chilly-Willy. Ich bin sicher, du hättest das Gleiche auch für mich getan.«
    »Ich würde es zumindest wollen, aber ich weiß nicht, ob ich es auch hinkriegen würde«, gestand Will.
    »Du kannst ja losrennen, wenn es brenzlig wird, und Hilfe holen«, meinte Nick und grinste verschmitzt.
    »Ich glaube, hier habe ich alle Hilfe, die ich brauche. Nick, ich bin mir ziemlich sicher, dass Todd und die meisten dieser Typen zu den Rittern gehören. Als ich gegenüber Todd die Wörter Maske und Ritter erwähnte, fuhr er zusammen, als hätte ich ihm einen Stein an den Kopf geworfen.«
    »Gute Arbeit, Alter«, fand Nick und gab Will einen Fist Bump. »Wie gehen wir weiter vor? Verpfeifen wir die bösen Buben?«
    »Nicht ohne Beweise. Wir brauchen etwas, das sie todsicher mit den Schwarzkappen in Verbindung bringt«, sagte Will und blickte

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