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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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keine zwei Meter groß und er klirrte beim Gehen auch nicht, als würde er eine Tonne wiegen und aus Bronze bestehen.
    »Heiliger Hasenpups!«, stieß Nick hervor und hielt inne.
    Der Paladin kam näher. Er senkte den Kopf, hob sein Schwert und sein Beil und stapfte so wuchtig über die Laufbahnen, dass er bei jedem Schritt einen Fußabdruck im Holzboden hinterließ.
    »Das ist jetzt nicht wahr«, murmelte Nick. »Echt nicht wahr.« Hastig zog er sich zu einem großen Regal mit Leichtathletik-Geräten zurück, nahm einen Speer heraus, drehte sich um und warf ihn in Richtung des Paladins. Der Speer flog gerade und ruhig, prallte dann, aber ohne Schaden anzurichten, von der bronzenen Brust ab. Der Paladin ließ sich nicht aufhalten. Dann schleuderte Nick zwei Diskusscheiben auf ihn; doch sie zerschellten an seiner Schulter wie Tontauben. Schließlich nahm er einen Wurfhammer, wirbelte ihn an seinem Stahldraht in einem engen Kreis herum und ließ die Metallkugel dann fliegen.
    Das Wurfgerät beschrieb einen hohen Bogen und traf den Paladin mit einem hohlen Klirren am Kopf, der daraufhin wie erstarrt stehen blieb.
    »Na, wie hat dir das gefallen?«, rief Nick.
    Doch der Paladin schüttelte nur ein paar Mal den Kopf und marschierte dann weiter auf ihn zu.
    »Okay, Alter, das ist nicht fair«, protestierte Nick. Rasch nahm er einen Stabhochsprungstab und lief in die andere Richtung, aber sein verletztes Knie machte ihm mit jedem Schritt mehr zu schaffen. Als er sich der Tribüne näherte, setzte er den Stab auf, stieg an dem nach hinten gebogenen Fiberglas in die Luft und flog über die Sitzreihen. Am Scheitelpunkt des Bogens ließ er den Stab los und segelte auf das Basketball-Feld zu. Er versuchte, die Beine anzuziehen und sich abzurollen, aber sein angeschlagenes Knie knickte ein, als er den Boden berührte. Hastig rappelte er sich auf, musste aber feststellen, dass er das Knie nicht belasten konnte, und zog es nach, während er dann über das Feld hüpfte.
    Der Paladin krachte in die Tribüne, über die Nick gerade gesprungen war, und hackte und schlitzte sich durch Unmengen von Holz und Metallstangen.
    Hektisch holte Nick sein Walkie-Talkie heraus: »Yo, Chuck Norris an Basis«, sagte er. »Sechs Masken am Boden, aber der Paladin ist mir durch die Lappen gegangen. Könnte zu dir unterwegs sein. Aber, äh, hier ist noch ein Paladin. Und dieses Mal – ich weiß, wie abgefahren das jetzt klingt, Alter – ist es wirklich die Statue.«
    Keine Antwort. Schwert und Beil wirbelten wie die Klingen eines Mähdreschers durch die Luft, als der Paladin zu Nicks Seite der Tribüne vorbrach. Er entdeckte Nick und steuerte auf ihn zu; seine Stahlstiefel hinterließen weitere tiefe Abdrücke im Hartholzboden.
    »Äh, over«, verabschiedete Nick sich eilig. Er schob das Walkie-Talkie in die Tasche, verließ die Halle durch die nächste Tür und humpelte den langen Gang entlang in die Tiefen der Scheune.
    Will hörte rechts von sich schlurfende Schritte. Eine dritte Maske – der Geist – trat am hinteren Ende auf den Steg und ging auf das Wasser zu. Schnell verschwand Will wieder um die Ecke.
    Der Geist hielt inne und schaute in Richtung Wald, überprüfte die Umgebung.
    Will konzentrierte sich auf dessen Hinterkopf und schob ihm ein Bild zu:
    Eine Tür nahe beim Wasser, die ein paar Zentimeter offen steht.
    Sofort wirbelte der Geist herum und hastete zum Ende des Stegs, wo er direkt vor der Tür stehen blieb. Will hörte, wie er an dem Knauf drehte, aber die Tür war verriegelt.
    Mit geschlossenen Augen und zitternd vor Anstrengung schob Will eine weitere Illusion nach:
    Ein Bild von ihm selbst, wie er sich hinter ein paar Kisten im Bootshaus versteckt .
    Kurz darauf hörte er, dass ein Schlüssel ins Schloss gesteckt wurde. Der Türknauf drehte sich, die Tür schwang auf und der Geist betrat das Bootshaus. Will ließ ihm einen Moment Zeit, bevor er um die Ecke schoss und sich hinter ihm hineinschlich.
    Das Bootshaus war wesentlich größer, als es von außen den Anschein machte, und bestand aus drei weitflächigen Stockwerken über einem Steinfundament direkt am Wasser. Erdgeschoss und erstes Obergeschoss waren offen gehalten, mit freigelegten Holzbalken. Das einzige Licht fiel durch kleine Fenster an den Seiten herein. Aufgrund der Feuchtigkeit, die vom See aufstieg, fühlte sich die reglose Luft noch kälter an.
    Der Geist suchte nach Will hinter einem Gestell, in dem Skullboote und Kanus gestapelt waren. Will packte ein

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