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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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dachte Will.
    Nachdem die Krankenschwester seine Vitalfunktionen überprüft hatte, durfte er aufstehen. Sie bat ihn, in zwei Tagen zur Nachuntersuchung zu kommen, körperliche Anstrengung zu vermeiden und sich unbedingt auszuruhen. Zwar sah es nicht nach einer Gehirnerschütterung aus, aber er sollte sich melden, falls irgendwelche Symptome auftraten. Die Krankenschwester bestand darauf, dass er sich in einen Rollstuhl setzte, und Brooke bestand darauf, ihn zum Hintereingang der Krankenstation zu schieben.
    Nr. 86: SEI NIE NERVÖS, WENN DU DICH MIT EINEM HÜBSCHEN MÄDCHEN UNTERHÄLTST. TU EINFACH SO, ALS SEI SIE AUCH NUR EIN MENSCH.
    »Das ist also deine Vorstellung von Spaß«, bemerkte Will. »Jungs durch die Gegend zu schieben.«
    »Scht«, flüsterte Brooke. »Sonst glauben sie, du wärst noch immer benebelt.«
    »Komm morgen früh in mein Büro, Will«, sagte Dr. Robbins, als sie ins Freie traten. »Dann gehen wir deinen Stundenplan und den Lehrplan durch. Mr McBride hat sich freiwillig als dein vorläufiger Studienberater zur Verfügung gestellt.«
    »Falls das für dich in Ordnung geht, Will«, räumte McBride ein.
    Will sagte, es sei mehr als in Ordnung für ihn. Er stand auf und schüttelte den beiden Erwachsenen die Hand, die den Rollstuhl anschließend wieder ins Gebäude schoben.
    Brooke zeigte auf einen elektrischen Golfwagen in den Farben und mit dem Wappen des Centers, der nicht weit entfernt parkte. »Ihr Wagen wartet schon, Sir«, sagte sie.
    Wills Reisetasche lag in einem Korb auf der Ladefläche. Vorsichtig setzte er sich auf den Beifahrersitz, während Brooke sich hinter das Lenkrad schob. Seine Stirn pochte schmerzhaft, seine Hüfte tat weh, sein linkes Fußgelenk klopfte, und obwohl die Sonne die Luft auf Temperaturen um die null Grad erwärmt hatte, fror er noch immer wie ein Schneider. Aber nach allem, was er durchgemacht hatte, sorgten diese Unannehmlichkeiten nur dafür, dass er fest in seinem Körper ruhte und sich seltsam erleichtert fühlte.
    »Mehr hast du nicht?«, fragte Brooke. »Du reist mit leichtem Gepäck.«
    »Gewohnheit, nehme ich an.«
    »Und, hast du dir schon ein Bild gemacht?«
    »Nein, bisher hatte ich noch keine Zeit zum Malen.«
    Brooke musterte ihn mit gerunzelten Augenbrauen. »Wie viele Kopfverletzungen hast du schon gehabt?«
    »Kann mich an keine erinnern. Ist das ein schlechtes Zeichen?«
    »Ich meinte dein Bild … deinen ersten Eindruck von der Schule, du Depp.« Nachdem Brooke ihr Haar zu einem Pferdeschwanz gedreht und mit einer Klammer hochgesteckt hatte, steuerte sie den Golfwagen auf den Weg. Sie trug knöchelhohe Laufschuhe aus Wildleder, bedruckt mit dem Logo der Schule. »Woher kommst du?«, fragte sie.
    »Wir haben schon überall gewohnt.«
    »Ist dein Vater beim Militär?«
    »Nein. Und woher kommst du?«
    »Ich stelle hier die Fragen, du Frischling.« Brooke deutete auf einige Gebäude, an denen sie vorbeikamen – wie ein Model bei einer Gameshow, das die Gewinne präsentiert. »Das da sind die Küchen. Dort drüben befinden sich der Sicherheitsdienst und der Fuhrpark. Wie du dir sicher schon gedacht hast, ist das hier der eher profane Teil des Campus.«
    Als ob ich nicht wüsste, was profan bedeutet . Ein wenig verärgert, konnte Will es sich nicht verkneifen, sie zu fragen: »Willst du hören, was ich über dich weiß?«
    Brooke warf ihm einen Seitenblick zu. Aber statt »Ach, komm schon« zu sagen – was sie mit Sicherheit dachte, so viel stand für Will fest –, fragte sie: »Was könntest du schon über mich wissen?«
    »Du bist fünfzehn. Einzelkind. Reiche Familie. Du spielst Geige, bist in einem Vorort in Virginia aufgewachsen, hast aber in mindestens zwei Spanisch sprechenden Ländern gewohnt, weil dein Vater für das Außenministerium arbeitet …«
    Abrupt trat Brooke auf die Bremse und sah ihn entgeistert an. »Woher weißt du das? Hast du meine Akte gelesen?«
    Will schüttelte den Kopf und grinste. Brooke hatte die Stirn gerunzelt und ihre Augen blitzten. Sie trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad und erwartete eine Erklärung, wobei sie deutlich zu verstehen gab, dass sie nicht gern wartete.
    »Ich studiere regionale Akzente«, erklärte Will. »Du hast Hornhaut an den Fingern deiner linken Hand, wie jemand, der ein Saiteninstrument spielt. Ich spreche Spanisch und du klingst, als hättest du auch lange Spanisch gesprochen. Das alles habe ich mit der Nähe zu Washington, D.C. zusammengebracht und kam auf das

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