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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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Außenministerium.«
    Diese Erklärung würde sie wesentlich leichter akzeptieren können als: Aus Gründen, die meine Eltern mir nie erklärt haben, brachten sie mir bei, jeden Fremden, dem ich begegne, zwanghaft zu beobachten und einzuschätzen. Und es ist schwer, dieses Talent abzuschalten, besonders dann, wenn es sich bei dem »Fremden« um ein hübsches Mädchen handelt .
    »Woher hast du gewusst, dass ich ein Einzelkind bin?«
    »Gleich und gleich gesellt sich gern. Hab ich recht?«
    »Ja. Und Dad war Botschafter in Argentinien. Aber ich spiele nicht Geige, sondern Cello.« Brooke fuhr weiter und tat so, als habe er ihr keinen Schrecken eingejagt. Aber sie schien nicht mehr von ganz so weit oben auf ihn herabzusehen. »Da drüben ist das Verwaltungsgebäude – merk dir das, Mister Gehirnerschütterung, denn da bist du morgen früh mit Dr. Robbins verabredet.«
    »Ist gespeichert.«
    »Und zur Linken sehen wir gleich den Hauptcampus …« Brooke redete weiter im Ton einer Museumsführerin und zählte alle Einrichtungen auf, während sie über den zentralen Platz brausten – darunter auch drei Bibliotheken.
    Will hörte überhaupt nicht zu. Das Mädchen hinter dem Steuer war wesentlich faszinierender als all ihre Erläuterungen, denn sie stammte aus einer Welt, die von Geld, Privilegien und Macht geprägt und Lichtjahre von seiner eigenen entfernt war. Jemandem wie ihr war er noch nie begegnet. Sie sah umwerfend aus, besaß ein unglaubliches Selbstvertrauen, und doch hatte sie nichts von der manipulativen Art jener Mädchen, die sich einzig und allein auf ihr Aussehen verließen. Ihre Gelassenheit und ihre Intelligenz beeindruckten ihn noch mehr. Da sie nicht das Geringste von ihm wusste – und darüber, wie mickrig sein Stammbaum im Vergleich zu ihrem war –, entschied er, es sei wahrscheinlich das Beste, es dabei zu belassen.
    Während sie herumfuhren, winkten andere Schüler ihnen zu und schenkten dem offensichtlichen Neuankömmling ein freundliches Lächeln. Brooke winkte zurück, so heiter und elegant wie die Königin einer Parade. Sie winkte sogar den vorbeifahrenden Golfwagen der lächelnden Wachmänner zu, die alle so aussahen wie Eloni: kräftig, rundes Gesicht und lockige Haare.
    »Stammt der gesamte Sicherheitsdienst hier aus Samoa?«
    »Das ist dir also schon aufgefallen«, sagte Brooke und warf Will erneut einen kurzen Blick zu. »Nicht, dass es mich überraschen würde.«
    »Gibt es einen Grund dafür?«
    »Mal abgesehen von der Tatsache, dass sie riesig und geschickt und stark genug sind, einen Bus mit bloßen Händen in Stücke zu reißen?«
    »Wieso? Ist das hier eine Highschool oder eine Mannschaft der National Football League?«
    »Es ist eine Privatschule für Kinder aus angesehenen Familien mit berechtigtem Sicherheitsbedarf. Außerdem sind sie freundlich, vertrauenswürdig und unbestechlich.«
    »Und wieso sehen sie alle gleich aus? Sind sie alle miteinander verwandt?«
    »Sie gehören zum selben Aiga oder Clan«, erklärte Brooke. »Ich favorisiere die Theorie, obwohl es vermutlich ein moderner Mythos ist, dass sie rehabilitierte Gangster der South Side von Chicago sind. Eloni ist ihr Matai, ihr Häuptling. Mein Vater sagt, wir sollten froh sein, dass Samoa auf unserer Seite ist, weil es eine so große Kriegerkultur besitzt. Und falls sich das jemals ändert, können wir dankbar sein, dass es nur ein winziger Fleck im Südpazifik ist.«
    Sie ließen die Gemeinschaftsgebäude hinter sich und rollten durch einen Birkenwald, der auf einem schmalen Plateau lag. An einem gewundenen Weg standen vier identische Backsteinhäuser, jedes vier Stockwerke hoch, mit Giebeldach und zahlreichen Verzierungen. Sie waren stilistisch moderner als alles, was Will bisher auf dem Gelände des Centers gesehen hatte, angenehm für das Auge und anregend für den Geist.
    »Das sind die Wohnheime. Nimm deine Tasche mit.« Brooke parkte vor dem letzten Gebäude in der Reihe.
    Will folgte ihr zur Eingangstür. Daneben stand auf einem Schild GREENWOOD HALL. »Sieht anders aus als der Rest der Schule«, meinte er.
    »Star-Architekt«, erklärte Brooke. »Hat jede Menge Preise gewonnen.«
    Sie gingen durch einen großen leeren Flur mit Steinboden und hellen Kiefernholzbalken zu einer Tür, auf der GREENWOOD HALL PROVOST MARSHAL stand. Brooke drückte die Tür auf und deutete auf einen Tisch in dem quadratischen, holzgetäfelten Raum.
    »Leg deine Tasche dort ab«, sagte sie. »Und tritt zurück.«

LYLE

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