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Palast der Liebe

Titel: Palast der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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hatte, blickte Larry sie wütend an. Noch nie hatte Caren ihn so außer sich gesehen. „Sie haben unsere Dienst-stelle in große Schwierigkeiten gebracht, Caren. Ich muss Ihr Verhalten leider persönlich nehmen. Wie haben Sie das nur tun können? Ich hätte nie geglaubt, dass Sie zu so etwas fähig sind.“ Er drehte ihr den Rücken zu, als könne er ihren Anblick nicht mehr ertragen.
    „Fähig wozu?“ rief sie. „Was habe ich bloß verbrochen? Ich war doch gar nicht hier. Wie kann ich dann diese Dienststelle oder gar Sie in Schwierigkeiten gebracht haben? Und wie soll ich den Sachverhalt klären oder mich verteidigen, wenn ich nicht weiß, was mir zur Last gelegt wird?“
    Larry Watson fluchte leise. „Hatten Sie einen schönen Urlaub?“ stieß er unerwartet hervor.
    Caren fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn. Die Frage verwirrte sie. Sie war in diesem Moment mehr als fehl am Platz. „Ja, der Urlaub war sehr schön“, sagte sie.
    Plötzlich sah sie Derek vor sich. Doch sie verdrängte sein Bild. Diese Situation erforderte ihre volle Konzentration.
    „Das kann ich mir vorstellen“, bemerkte Larry verächtlich. „Haben Sie Ihre Schadenfreude wenigstens genossen?“
    Caren schaute Larry an, für den sie jetzt schon seit Jahren arbeitete. Sie erkannte ihn nicht wieder. Seine Züge drückten kalte Verachtung aus. Was immer sie auch verbrochen hatte, so schlimm konnte es letzten Endes nicht gewesen sein. Diesmal hatte Larry aus einem ihrer Fehler wirklich eine Staatsaktion gemacht. Plötzlich verlor sie die Geduld.
    „Wieso Schadenfreude? Verdammt noch mal, ich will endlich wissen, was hier gespielt wird!“
    Ihr Wutanfall machte Larry nur noch aufgebrachter. „Eines möchte ich wissen!“ schrie er. „Haben Sie es aus Rache getan, weil ich Sie am Tag vor Ihrem Urlaub zurechtgewiesen habe? Oder hatten Sie ein anderes Motiv? Geld vielleicht? Oder wollten Sie den Präsidenten oder den Außenminister oder vielleicht sogar die gesamte Regierung blamieren? Sagen Sie es mir, Caren. Warum haben Sie es getan?“
    Fassungslos sah sie ihren Chef an.
    Bevor einer von ihnen ein weiteres Wort sagen konnte, ging die Tür auf. Erschrocken drehte sich Caren um.
    Sie kannte den Mann, der gerade hereingekommen war. Er war einer der Unterstaatssekretäre. Vor Angst bekam sie heftiges Herzklopfen. Ihre Handflächen wurden feucht.
    Vorwurfsvoll schaute der Unterstaatssekretär sie an. „Mrs. Blakemore“, sagte er förmlich und deutete auf einen Stuhl.
    Caren ging rückwärts zu dem Stuhl und ließ sich auf das weiche Sitzpolster sinken.
    „Sie befinden sich in einer heiklen Lage, Mrs. Blakemore“, kam Ivan Carrington, Berater des Außenministers, ohne Umschweife zur Sache.
    Caren befeuchtete sich die Lippen und blickte zu Inspektor Graham hinüber, der nach Carrington den Raum betreten hatte. „Das habe ich mir fast gedacht, Mr. Carrington. Aber niemand, weder die Beamten vom FBI noch mein Chef, den ich immer als Freund betrachtet habe, hat mich über die Situation aufgeklärt.“
    Ivan Carrington setzte sich ihr gegenüber auf einen Stuhl, legte eine Ledermappe auf den kleinen Tisch, der zwischen ihnen stand, und verschränkte die Arme vor der Brust. Nachdenklich schaute er sie an. „Sie waren diese Woche auf Jamaika“, begann er schließlich sein Verhör.
    Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Caren wunderte sich, woher er ihren Aufenthaltsort kannte und was ihr Urlaub ihn anging. „Ja“, sagte sie knapp.
    „Zusammen mit Derek Allen.“
    Das Blut stieg Caren in den Kopf. Der Druck hinter ihren Schläfen war kaum auszuhalten. Nur noch verschwommen nahm sie ihre Umgebung wahr. Sie fühlte sich einer Ohnmacht nahe. „Ja“, bestätigte sie heiser. „Wir haben uns ein paar Mal getroffen. Was hat er mit der Sache zu tun?“
    „Wie lange kennen Sie Mr. Allen schon?“
    „Ich ... ich habe ihn erst auf Jamaika kennen gelernt“, stammelte Caren verlegen.
    Die drei Männer tauschten vielsagende Blicke aus. Dann fuhr Carrington fort: „Sind Sie nicht auch der Meinung, dass diese Begegnung mit Mr. Allen ein ziemlich seltsames Treffen war, Mrs. Blakemore?“
    Caren wurde zusehends verwirrter. „Treffen?“ wiederholte sie. „Ich verstehe nicht, was Sie damit meinen.“
    „Wie gut kennen Sie Mr. Allen?“ fragte Carrington kurz.
    Errötend wich Caren seinem Blick aus. „Ich ... wir ... nicht sehr gut.“
    Carrington griff nach der Ledermappe und begann bedächtig, die Zahlenkombination des

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