Pandoras Planet
Panzerfahrzeuge kamen näher. Vom ersten Fahrzeug ertönte ein Signal.
Moffis griff nach seinem Gewehr.
Der Mönch lächelte: »Nein, mein Sohn, verlasse dich darauf, wer Böses tut, wird bestraft.«
Er brachte die Kutsche zum Halten und gab dem Gnath ein Zeichen. Gleichzeitig löste er mit einem Hebel das Zuggeschirr, der Gnath war frei. Der Mönch drückte auf einen Knopf, und eiserne Rolläden schlossen die Fenster. In der Dunkelheit hörte man nur das Bersten von Blech und Glas, dann einige Schreie. Ein blutdürstiges Röhren ließ Horsip das Blut in den Adern gefrieren. Er öffnete einen Rolladen und schaute hinaus.
Ein Panzerfahrzeug war zwischen zwei Bäume eingeklemmt, das andere war umgekippt. Der Gnath hielt eine Metallplatte zwischen den Zähnen, die Nieten krachten, als das Tier zubiß.
Mit einem lauten Knall warf der Gnath die Metallplatte in die Luft und ließ einen Schrei ertönen.
Die Einzelteile des Panzerwagens flogen nun in allen Richtungen davon, dann streckte der Gnath den Kopf in die Fahrerkabine. Man hörte einen Schuß und dann einen lauten Schrei. Horsip versuchte aufzustehen, aber plötzlich wurde es schwarz vor seinen Augen.
Als Horsip wieder zu sich kam, hörte er Stimmengewirr. Er öffnete die Augen und sah ein Gewirr von Metallplatten, Rädern und Achsen auf der Straße liegen.
Ein drittes Erdfahrzeug, diesmal nicht gepanzert, stand in der Nähe. Moffis sprach mit einem breitschultrigen Mann.
»Es wäre mir eine Ehre, wenn Sie mein Gast sein würden«, sagte der Mann gerade, »und wenn Ihr Begleiter verletzt ist, werde ich sofort einen Arzt rufen, ich habe zu Hause ein Telefon. Nun, Sie sagen, hier befand sich ein Panzerfahrzeug, wann ist der Unfall passiert?«
Horsip schaute sich um und sah die Kutsche, die nur an der Rückseite leicht beschädigt war. Der Gnath leckte sich friedlich das Fell, er schien offenbar mit sich sehr zufrieden zu sein. Horsip erhob sich und half dem Mönch. Dessen Augen glitzerten. »Hier sehen wir wieder ein Werk der Erdmenschen.« Dann machte er Horsip auf den Mann aufmerksam, der mit Moffis sprach. »Das ist Sark Rottik. Er ist ein ehrbarer Handwerker, der sehr geschickt ist.«
Der Handwerker sagte: »Ich grüße Sie, ehrwürdiger Vater, was ist geschehen?«
»Das letzte, was ich weiß, ist, daß zwei Panzerfahrzeuge hinter uns waren. Unsere Fabriken liefern glücklicherweise noch solide Ware, und so konnten wir uns in der Kutsche schützen.«
»Ich sehe aber nur die Reste von einem Fahrzeug«, sagte Rottik.
»Wirklich?« Der Mönch schaute zu dem Gnath und wandte sich dann an Horsip und Moffis.
»Ich wollte euch Gastfreundschaft gewähren. Aber nach diesem Vorfall müssen wir vorsichtig sein. Vielleicht …« Er blickte fragend auf Sark Rottik.
»Ich habe die Herren bereits eingeladen. Mein Fahrzeug steht bereit. Wir können sofort losfahren.«
Horsip und Moffis sagten dem Mönch Lebewohl, und ihr neuer Gastgeber führte sie zu dem Fahrzeug, das Ledersitze, ein Faltdach und eine beachtliche Anzahl von Instrumenten hatte. Nachdem sie eingestiegen waren, schnellte das Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit davon.
Rottik lachte: »Die Erdmenschen haben das Fahrzeug entwickelt, aber ich habe einiges verbessert. Diese Erdmenschen sind wunderbar.«
Bald waren sie am Haus von Rottik angelangt. Es sah wie ein Palast aus und hatte ein Schwimmbad und einen großen Park.
Rottik hielt vor einem portalähnlichen Eingang, nahm einen goldenen Schlüssel und öffnete die Tür. Dann verbeugte er sich vor den sprachlosen Offizieren.
»Ich bin leider nicht verheiratet, daher ist meine Gastfreundschaft nicht perfekt. Sie werden aber alles finden, was Sie brauchen. Es sind genügend Vorräte da. Ich habe dieses Haus vollständig geliefert bekommen. Die Erdmenschen haben bei der Finanzierung geholfen. Fühlen Sie sich wie zu Hause. Wenn Sie etwas brauchen, rufen Sie mich bitte. Ich bin sicher, daß ich Ihnen helfen kann.«
Einige Zeit später standen Horsip und Moffis in dem fürstlich eingerichteten Gästezimmer und schauten aus dem Fenster.
»Das also kommt heraus, wenn man mit den Erdmenschen zusammenarbeitet. Jetzt verstehe ich, warum jeder mit ihnen arbeitet«, sagte Moffis.
Horsip schaute auf das glitzernde Wasser des Schwimmbads.
»Ich muß Ihnen zustimmen, Moffis …« Er runzelte die Stirn. »Andererseits frage ich mich, wie Rottik das finanziert.«
14.
Als Horsip und Moffis von ihrer Reise zurückkehrten, waren sie wie betäubt. In
Weitere Kostenlose Bücher