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Pandoras Planet

Pandoras Planet

Titel: Pandoras Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Anvil
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und gab Nokkel den Hörer.
    Nokkel horchte gespannt einer Stimme, die leise aus der Ohrmuschel drang. Als die Stimme geendet hatte, sagte er: »Sperren Sie die Leute einzeln ein und beginnen Sie schon mit dem Verhör … Ja, ich komme gleich.« Knurrend gab Nokkel den Hörer zurück. »Manchmal wundere ich mich, wieso ich noch irgend jemand traue.«
    Horsip entgegnete: »So geht es uns allen, Nokkel. Ich denke Sie gehen jetzt bald, um zu sehen, was Sie herausfinden können. Hier sind die Namen der drei Männer, die telefoniert haben. Wir nehmen sie gleich fest. Außerdem werden wir alle Quartiere durchsuchen und jeden Verdächtigen verhören.«
    Nokkel stand auf.
    »Bevor Sie gehen, Nokkel, was haben Ihre Männer gefunden?«
    »Spione«, sagte Nokkel.
    Am Abend dieses Tages prüfte Horsip eine Sammlung von Geheimschriften, Minisendern, Propagandablättern und Instruktionen für Spione. Er fand auch zahlreiche Ausgaben der Werke Mao Tse-Tungs, übersetzt ins Centranische. Nokkel kam und berichtete, er habe nun so viele Gefangene, daß die Zellen nicht mehr ausreichten. Darum habe er viele Leute in eine Zelle sperren lassen. Hier sei sofort ein wilder Streit ausgebrochen. Jeder habe jeden beschuldigt mit Worten wie Kapitalist, Kommunist, Revisionist, und vielen anderen, die fast nicht übersetzbar seien.
    Langsam dämmerte es Horsip, was geschehen war. Die Integral Union war zu einem Schlachtfeld der verschiedenen Interessengruppen geworden, die auf der Erde existiert hatten, als sie landeten.
    Noch am gleichen Abend verfaßte Horsip einen Bericht für den Hohen Rat.
     

 
16.
     
    Während der nächsten Tage mußte Horsip mit einem kleineren Stab arbeiten. Es wurde viel Routinearbeit erledigt, während er auf die Antwort des Hohen Rates wartete, aber dieser nahm sich Zeit. Inzwischen funktionierte das Nachrichten- und Informationsystem, das Horsip aufgebaut hatte, so gut, daß ein Strom von Nachrichten täglich die Organisation erreichte. Immer besser zeichnete sich der Trend auf den einzelnen Planeten ab, und Horsip fühlte sich immer unwohler.
    Moffis gab ihm einen Bericht mit dem Titel: »Superneonazikultur auf Maphtik II – Der Vergötterung eines Helden«.
    Horsip schnaufte erschreckt, als er las:
     
    … so wurde durch die Landung des ersten Geschwaders dieser herrlichen Raum flotte der Kriegsheld Ganfre zum Führer eines totalitären Systems auf diesem Planeten. Der Führer versprach unter dem Jubel einer halben Million Menschen die völlige Eroberung des Weltalls innerhalb von 20 Jahren.
     
    Horsip schaute auf, als ein Offizier ihm eine versiegelte Botschaft reichte. Horsip las:
     
    Kommen Sie bitte mit Ihrem Stellvertreter zu einer persönlichen Besprechung.
    J. Roggil
    der HOHE RAT
     
    Horsip zeigte Moffis die Nachricht. Dieser meinte: »Sehr gut, vielleicht wird jetzt gehandelt.«
    »Ganfres Führerkult, Diktatur des Proletariats auf Gengrak IV, freie Wahlen auf Quantros III, ich kann das Zeug nicht mehr sehen. Wenn wir dem Hohen Rat all diesen Unsinn berichtet haben, wird dieser nicht mehr zögern, noch am gleichen Tag einige dieser Wahnsinnigen zu zerschmettern.«
     
    Die Reise zum Hohen Rat dauerte länger, als Horsip und Moffis erwartet hatten. Der Hohe Rat hatte sich ganz an das andere Ende des centranischen Systems zurückgezogen, weit hinter der Grenzlinie zwischen der offenen und der geschlossenen Zone.
    Endlich angekommen, berichteten die beiden dem Hohen Rat über die Situation in der offenen Zone. Horsip faßte dann zusammen:
    »Die Erdmenschen haben sich über die ganze Zone verbreitet, aber anstatt unserem Volk nützlich zu sein, haben sie einen großen Teil des Volkes zu ihrer Meinung überredet. Das wäre noch nicht so schlimm, wenn diese Meinung immer gut wäre. Aber nein, wir haben alle Arten von Spionen, Diktatoren, sonderbaren Philosophien, und dazu vergrößern alle diese Führer und Herrscher ständig ihre Raumflotten.
    Ich schlage daher respektvollst vor, daß wir die Planeten, die von Erdmenschen beherrscht werden, in zwei Gruppen teilen. Eine Gruppe enthält die Planeten, wo offensichtlich Wahnsinnige am Werk sind, die andere enthält die Planeten, wo noch Hoffnung auf Besserung besteht. Die erste Gruppe sollte man sofort bekämpfen.«
    Roggil sagte nachdenklich: »Ihr Bericht ist sehr gut, General. Aber die Anwendung von Waffengewalt wäre zu diesem Zeitpunkt nicht richtig.«
    »Sir, wir können doch nicht zuschauen, wie machtgierige Idioten riesige Raumflotten aufstellen.

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