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Pandoras Planet

Pandoras Planet

Titel: Pandoras Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Anvil
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seine Nahrung in Wald und Flur suchen, so wie jedes andere Tier auch. In Notzeiten würde die Natur schon für einen Ausgleich sorgen. Wahrscheinlich sei die Bevölkerungszahl zu hoch gewesen, und nun sorge die Natur für eine Auslese. Nun revoltierte die Bevölkerung, und der Rest, der noch nicht verhungert war, kehrte zur alten centranischen Anbaumethode zurück. Obwohl nur ein Erdmensch diesen Notstand verursacht hatte, haßt die Bevölkerung jetzt diese Rasse. So hat man in den vergangenen Monaten zwei Touristen mißhandelt, und einer konnte nur mit Mühe davor gerettet werden, in einen Vulkan gestürzt zu werden …
     
    Mit einen Knall warf Moffis einen Bericht auf den Tisch, und Horsip schaute hoch. Moffis schüttelte den Kopf.
    »Man kann sagen, was man will, aber diese Erdmenschen machen riesige Fortschritte, egal ob es auf den freien oder den unter Diktatur stehenden Planeten ist.«
    »Aber«, meinte Horsip, »sie denken nicht an die Zukunft. Ihre Verschwendung ist schrecklich.«
    »Das hilft uns nichts, wenn sie uns mit ihrer gesamten Macht angreifen.«
    »Aber sie sind sich doch untereinander nicht einig.«
    »Hoffentlich werden sie es nie sein. Bald haben sie eine Flotte, die den Vergleich mit der unseren nicht zu scheuen braucht.«
    Horsip nickte verdrießlich. Er griff wahllos nach einem neuen Bericht und las: »Katastrophe auf Bibedebop«
    »Ah«, murmelte er, »das waren die Leute, die wenig Arbeit aber viel Vergnügen wollten.« Er las von Trunksucht und Drogenmißbrauch. Diktator Ganfre hatte auf dem Planeten Schnapsbrennereien errichtet, niemand produzierte Nahrungsmittel, und so hatte auch hier eine Hungersnot die Bevölkerung dezimiert. Dann aber geschah etwas Schreckliches:
    … ohne Warnung tauchten die Mikerils auf, eine Welle nach der andern, und zerstörten die Städte …
    Horsip starrte auf das Blatt, Erinnerungen an seine Kindheit kehrten zurück, aber dann wurde er wieder ruhig. Dieser Bericht stammte von Überlebenden, die sich zuvor mit Drogen und Alkohol vollgepumpt hatten.
    Horsip machte sich wieder an die Arbeit. Er hatte einen Bericht vorliegen, dessen Vokabular noch vor nicht allzulanger Zeit einem Centraner völlig unverständlich gewesen wäre. »Die verschiedenen Sowjet-Planeten haben sich mit dem Snard-Sowjet verbündet, um die Union der Freien Planeten anzugreifen. Diese Union wurde von den freien Planeten gegründet, um der Rassistischen Planetarischen Allianz Widerstand zu leisten, die von Diktator Ganfre beherrscht wird. Ganfre erhält inzwischen Zulauf von Planeten, die durch das Bündnis der Sowjet-Planeten alarmiert worden sind. Die Union der Freien Planeten hat sich mit der Farmer Union verbündet, aber es ist noch nicht abzusehen …«
    Horsip las einen Bericht nach dem anderen. Als er fertig war, nahm er ein Blatt Papier und begann zu schreiben:
     
    An den Hohen Rat
    Meine Herren,
    ich sende Ihnen in der Anlage Berichte, die die Situation darstellen, in der wir uns gegenwärtig befinden.
    Ich bitte noch einmal dringend, mit Waffengewalt die Unionen und Bündnisse zu zerschlagen, die sich nun in der Integral Union bilden.
    Ich bitte, mit der gesamten Flotte entweder Snard oder Ganfre anzugreifen. Sobald einer der beiden besiegt ist, muß auch die Macht des anderen zerschlagen werden.
    Wenn wir sofort mit all unseren Streitkräften angreifen, könnten wir noch siegen.
    Hochachtungsvoll
    K. Horsip
     
    Horsip reichte Moffis die Nachricht. Dieser las sie sorgfältig durch und schlug dann mit der Faust auf den Tisch.
    »Gut! Aber jetzt darf man keine Zeit mehr verlieren!«
     

 
    19.
     
    Im Stab hatte sich herumgesprochen, daß Horsip dem Hohen Rat eine Nachricht mit der Bitte um sofortigen Angriff gesandt hatte. Darum waren alle Mitarbeiter gespannt, als ein Offizier die Nachricht des Rates überbrachte.
    Horsip öffnete den Umschlag und las:
     
    Auf Befehl des
    HOHEN RATES
     
    Der Hohe Rat glaubt, daß jede Einmischung in die augenblickliche Situation seinen Zielen nicht dienlich sein würde.
    Der Hohe Rat braucht dagegen mehr Information.
    Sie werden hiermit gebeten einen vollständigen Bericht zu schicken, der möglichst auf Augenzeugenberichten beruhen soll.
    J. Roggil
     
    Horsip war entrüstet.
    Auch Moffis las die Nachricht und fiel in seinen Stuhl zurück.
    »Und nun?«
    »Wir müssen weitere Planeten besuchen und uns dort an Ort und Stelle informieren.«
    »Was würde geschehen, wenn der Oberste Stab den Angriffsbefehl geben würde?«
    Horsip überlegte.

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