Pandoras Planet
seiner Methode der Kriegsführung, nicht sehr groß.«
»Ist er weit von hier?« fragte Horsip.
»Nein.«
»Bestehen seine Truppen nur aus Erdmenschen?«
»Soweit ich informiert bin, ja«, antwortete Moffis. »Aber es scheint sich um eine bestimmte Art von Erdmenschen zu handeln.«
»Sind sie loyal?«
»Absolut.«
»Werden sie auch gegen die Erde kämpfen?«
»Ich weiß es nicht.«
Horsip dachte einen Moment nach. Überall auf seinem Tisch lagen Berichte, und er schaute auf Bruchstücke von Sätzen.
Chaos auf dem Planeten … Umsturz … Snard hat weitere 20 Divisionen gelandet … Das Kontrollkomitee stimmte 5:1 … Hoffnungslos … Diktator Schmund hat ein Ultimatum überreicht … Die Heilige Bruderschaft hat festgestellt, daß der Moralindex den Tiefststand erreicht hat …
Horsips Kopf dröhnte. Er schob die Berichte weg.
»Schicken Sie nach Towers. Wir können seine sechs Divisionen hier gut gebrauchen.«
»Wäre es nicht besser, wenn der Oberste Stab dies tun würde?«
»Sie haben recht, Moffis. Und wenn der Stab nicht will, werde ich einige dieser Berichte vorlegen.«
Der Oberste Stab trat auf Horsips Bitte zusammen und hörte mit düsterem Schweigen Horsips Bericht. Dann schaute General Maklin auf General Argit, der diesen Blick trotzig erwiderte. Maklin wandte sich an Horsip.
»Das haben wir jetzt von diesem verdammten Plan, die Erdmenschen über die Integral Union zu zerstreuen, um sie dadurch ungefährlicher zu machen.«
Horsip nickte, sagte aber nichts.
General Roffis fragte Horsip: »Nun, General, Sie haben etwas im Sinn. Um was handelt es sich?«
Horsip antwortete: »Es ist jetzt zu spät, dieses Problem mit Waffengewalt aus der Welt zu schaffen. Die Diktatoren sind inzwischen zu stark. Aber sie sind zerstritten. Wenn wir aber unsere volle Flotte konzentrieren, könnten wir noch ein Wort mitreden. Darüber hinaus gibt es Planeten, die loyal sind oder wenigstens unabhängig. Ich schlage also vor, daß wir die Flotte alarmieren und Towers mit seiner Spezialeinheit herbeordern. Dann können wir unsere volle Stärke demonstrieren und die Diktatoren sich gegenseitig bekämpfen lassen, bis sie sich ihren Untergang selbst bereiten.«
General Moffis nickte. »Das könnte die Lage retten.«
»Aber«, meinte General Maklin, »wenn der Hohe Rat diese Maßnahmen ablehnt?«
»Wir geben den Befehl und dann werden wir sehen, was geschieht.«
»Gut, stimmen wir ab.«
»Jetzt haben wir ein Schwert, aber wer wird es führen?« fragte Roffis.
Maklin meinte dazu: »Horsip hat die meiste Erfahrung mit diesen Erdmenschen.«
»Ja«, meinte Horsip, »von ihnen geschlagen zu werden. Hier muß der fähigste Mann das Kommando übernehmen.«
Maklin grinste. »Sie sind fähiger, als Sie denken, Horsip.« Er schaute sich um. »Ich stimme dafür, daß Horsip zum Flottenkommandant ernannt wird.«
Alle waren dafür.
»Nun«, meinte Roffis, »laßt uns keine Zeit mehr vergeuden. Sekretär, schicken Sie sofort eine Nachricht an die Flotte. Sie wird in Alarmbereitschaft versetzt und hierherbeordert. Teilen Sie den Offizieren die Ernennung Horsips mit. Vermerken Sie, daß der Oberste Stab dies einstimmig beschlossen hat.«
Zehn Minuten später ging die Nachricht hinaus.
Horsips Schiff wurde nun zum Hauptquartier der Raumflotte und aller centranischen Truppen. Er beschäftigte seine Leute rund um die Uhr und wartete auf die Antwort des Hohen Rates. Bald erhielt er die überraschende Nachricht:
Auf Befehl des
HOHEN RATES
Der Hohe Rat bestätigt einstimmig die Wahl von General Klide Horsip zum Oberkommandierenden der Vereinigten Armee von Centra, die Flotte der Integral Union miteingeschlossen.
Jeder Centraner hat den Befehlen General Horsips bei Androhung der Todesstrafe unbedingt Folge zu leisten. Solange dieses Kommando dauert, ist der Befehl General Horsips zugleich der Befehl des Hohen Rates.
J. Roggil
Vorsitzender
Der HOHE RAT
Horsip, von der Nachricht des Hohen Rates noch ganz betäubt, gewahrte, wie sich ein Erdmann in der Uniform eines Generals der Klasse III seinem Büro näherte. Der Mann wirkte ruhig und gelassen. Horsip erkannte John Towers. Er gab Moffis die Nachricht vom Hohen Rat und sah dann hinter dem Erdmenschen einen Priester der Heiligen Bruderschaft. Der Erdmensch bemerkte ihn, trat zur Seite und ließ ihn vorbei.
Der Priester blieb vor Horsips Schreibtisch stehen und hob die Hände. Dann verbeugte er sich ehrfürchtig vor Horsip.
»Nach dem Willen des
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