Pandoras Planet
stark die Flotte war, die Horsip befehligte und das konnte der Grund dafür sein, daß er sich so freundlich gezeigt hatte.
Horsip knurrte: »Nachrichtenoffizier, schicken Sie folgende Botschaft: General Horsip dankt für die angebotene Hilfe, zu der jeder Bürger der Integral Union verpachtet ist. Da wir uns nicht auf einer Strafexpedition befinden, ist die angebotene Hilfe nicht nötig. Diese Flotte ist lediglich die persönliche Begleitung von General Horsip. «
Der Geschwaderkommandant trat ein.
»Ich sage es nicht gern, aber die verstehen, mit Raumschiffen umzugehen.«
»Würden Sie sagen, die sind uns überlegen?«
»In jedem Fall. Sie haben doppelt so viele Schiffe wie wir.«
»Es könnte sein, daß sie bald angreifen.«
»Dann kommen wir nicht lebend davon.«
»Aber es ist notwendig, daß wir unserem Ansehen in jedem Fall Geltung verschaffen. Wir müssen alles tun, was in unseren Kräften steht.«
»Ja, Sir.«
Der Nachrichtenoffizier kam verwirrt herein und brachte eine Botschaft.
Horsip las:
Großadmiral Querk Drekkil erkennt natürlich die Vorrangstellung von General Horsip in der Hierarchie der Integral Union an. Er grüßt die Flotte respektvoll.
Auf dem Bildschirm sah man, wie die Schiffe Drekkils mit ihren Radarschirmen ständig den Raum absuchten. Horsip zuckte mit den Schultern und diktierte die Nachricht:
Die Flotte grüßt zurück.
Horsip reichte dem Kommandanten Drekkils letzte Nachricht. Dieser sagte: »Sollte er seine Meinung ändern, so stehen meine Schützen bereit. Sie haben sich ihr Ziel bereits ausgesucht.«
Horsip nickte, aber er glaubte nicht mehr, daß es zum Kampf kommen würde. Drekkil hatte gemerkt, daß Horsip den Kampf wollte, und er wollte sich nicht darauf einlassen.
Bei Horsips Mannschaft war durchgesickert, daß Horsip mit Drekkil Botschaften ausgetauscht hatte. Aber das Gerücht hatte die Wahrheit völlig verdreht. In den Mannschaftsräumen war man der Meinung, Drekkil habe Horsip zum Stoppen aufgefordert und auf seine doppelte Überlegenheit hingewiesen. Horsip hätte dann geantwortet: »Dies ist die Flotte, und die Flotte macht nie halt. Gehen Sie zur Seite, oder ich zerstöre Ihre Schiffe.« Dies erfüllte die Männer mit Stolz und schmolz sie zu einer guten Einheit zusammen.
Mit dieser erstklassigen Mannschaft besuchte Horsip einen Planeten nach dem andern.
Auf der Brücke des Flaggschiffs blickte Horsip durch Dunst und Rauch auf ein Ding, das aussah, als ob sich 18 Straßen ineinander verschlungen hätten. Häßliche Fahrzeuge rasten um die zahlreichen Kurven. Im Hintergrund sah man undeutlich die Gebäude einer großen Stadt. Jenseits der Häuser sah man einen hohen, konischen Turm. Als Horsip danach fragte, meinte der Gouverneur: »Das … nun … ja, dahin kommen unsere Fahrzeuge, wenn sie verbraucht sind.«
»Ich verstehe«, meinte Horsip stirnrunzelnd. Er hatte den Gouverneur zu einen Höflichkeitsbesuch an Bord geladen. Die Ankunft des centranischen Geschwaders hatte etwa die gleiche Wirkung gehabt, als ob sich ein altes Eisbärenfell, das als Bettvorleger diente, wieder zur wilden Bestie würde.
Der Gouverneur wandte sich an Horsip und sagte zögernd: »Aber dieser … eh … häßliche Turm ist nur ein Nebenprodukt. Dort in dem großen Gebäude, das alle anderen überragt, herrscht Mr. Schmidt über ein gigantisches Industrieunternehmen. Und das etwas kleinere Gebäude links ist Sitz der Vereinigten-Kredit-Bank. Dort drüben ist das Gebäude von Monopoly Motors.«
In dieser Weise machte der Gouverneur Horsip mit der Stadt bekannt, während er sich öfter verstohlen auf der Brücke des Schiffes umschaute.
Dann fragte er Horsip plötzlich mit leiser Stimme: »Eh, General Horsip, darf ich fragen … wer … wer … ist Ihr Erdmensch?«
»Mein was?« fragte Horsip verblüfft.
»Ihr Erdmensch, Sir, der Ihnen die Befehle gibt?«
»Ich bekomme meine Befehle vom Hohen Rat.«
»Ja, gibt es den denn noch?«
»Natürlich gibt es den Hohen Rat noch.«
»Aber welchen Zweck erfüllt er, erdmäßig?«
Horsip verstand das Wort »erdmäßig« nicht.
»Das kann ich nicht sagen«, meinte er ausweichend.
Der Gouverneur wirkte nervös. »Haben Sie keinen Erdmenschen, Sir?«
Horsip antwortete kurz: »Wie ich schon sagte, ich erhalte meine Anweisungen vom Hohen Rat. Ich bin ein Mitglied des Obersten Stabes. Im Hohen Rat gibt es keine Erdmenschen, und im Obersten Stab nur einen.«
Der Gouverneur schaute plötzlich sehr erleichtert
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