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Pandoras Tochter

Pandoras Tochter

Titel: Pandoras Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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allein meine Entscheidung.« Sie hob ihre Tasse an die Lippen. »Wir haben eine Abmachung. Wenn es mir hilft, Molino zur Strecke zu bringen, dann versuche ich es.«
    »Es wird dir helfen.«
    »Und wen soll ich hören?«
    »Edmund Gillem.«
    »Ist er … tot?«
    »Ja, er hat vor sechs Wochen angeblich Selbstmord begangen.«
    »Angeblich?«
    »Er ist tot. Möglicherweise war es Selbstmord. Aber ich muss mehr über die Umstände erfahren.«
    »Weshalb?«
    »Ich bin auf der Suche nach einer Chronik und glaube, Gillem wusste, wo sie ist.«
    »Und du denkst, ich könnte das herausfinden?«
    »Es besteht durchaus die Möglichkeit.« Er machte eine Pause. »Sonst würde ich dir das alles nicht zumuten. Es wird hässlich werden.«
    »Du warnst mich?«
    »Ja. Nur weil ich unbedingt will, dass du das machst, heißt das noch lange nicht, dass ich dich blind da hineinschicke. Mach dich auf etwas gefasst, Megan.«
    Sie schaute in ihre Kaffeetasse. »Diese Chronik muss eine große Bedeutung für dich haben.«
    »Sie ist für relativ viele Menschen wichtig. Soll ich dir mehr darüber erzählen?«
    Sie überlegte, dann schüttelte sie vehement den Kopf. »Mir ist lieber, ich weiß nichts darüber. Ich möchte in das, was du machst, nicht involviert werden. Am besten finde ich so schnell wie möglich heraus, was du wissen willst, und konzentriere mich dann auf Molino.«
    »Ah, verstehe. Du willst dich abseitshalten, bis du töten kannst?«
    Sie zuckte zusammen. »Wenn du es so ausdrücken willst.«
    »So ist es doch.« Er hob die Schultern. »Und ich kann es dir nicht übelnehmen. Du schwankst noch immer auf der Treibsanddüne und versuchst, dich auf den Beinen zu halten. Es ist ganz natürlich, dass du dich schützt, so gut du kannst.« Er machte dem Kellner ein Zeichen. »Bist du bereit zu gehen? Das Motel ist gute dreißig Kilometer weit weg, und es macht einen einigermaßen komfortablen Eindruck. Jedenfalls übernachten wir nur einmal dort. Vorausgesetzt, Harley macht seinen Job, und wir bekommen dich unbehelligt in den Bungalow.«
    »Wer sollte mir etwas tun?«
    »Ich gehe einfach gern auf Nummer sicher. Es besteht die Möglichkeit, dass Molino das Motel ausfindig gemacht oder jemanden angeheuert hat, der uns beobachtet.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass er eine Lauscherin erwartet. Das ist zu verrückt.«
    »Nein, er hat auch mich erwartet. Aber es ist mir gelungen, mich nach Rom und wieder herauszuschmuggeln, ohne dass er erfahren hat, dass ich auf dem Platz war.«
    »Was für einem Platz? Wohin gehen wir?«
    Er warf Geldscheine auf das Tablett des Kellners und erhob sich. »Zum Zirkus.«

K APITEL 8
    W
    as soll das heißen?«, fragte Megan, sobald sie im Auto saßen.
    »Genau das, was ich gesagt habe. Edmund Gillem ist in seinem Wohnwagen im Zirkus Carmegue gestorben, der damals außerhalb von Rom gastierte. Der Zirkus zieht durch ganz Europa, und Chantilly ist die zweite Station nach Rom.«
    »Und ich soll mich in seinen Wohnwagen setzen und abwarten, was passiert?«
    »Ganz recht.«
    »Wenn er in Rom gestorben ist, woher willst du dann wissen, ob sein Wohnwagen noch mit dem Zirkus unterwegs ist?«
    »Die Wohnwagen gehören dem Zirkus und werden an die Artisten und Zirkusleute vermietet.«
    »War Edmund Gillem ein Artist?«
    »Ja.«
    Sie verzog den Mund. »Wahrsager?«
    »Nein, das wäre zu auffällig gewesen, das hätte er nicht riskiert. Er war Pferdetrainer, hat mit sechs wunderschönen Tieren, in die er sich blendend einfühlen konnte, gearbeitet und ihnen ganz ordentliche Tricks beigebracht. Nichts besonders Raffiniertes. Nichts, was ihm einen Vertrag in Las Vegas eingebracht hätte. Aber genau so war es ihm recht. Er wollte nicht zu viel Aufmerksamkeit erregen, und sein Job erlaubte ihm, ständig durch die Lande zu reisen.«
    »Das klingt nach einem Zigeunerleben.«
    »Ihm gefiel es umherzuziehen, und er betrachtete das Reisen als Teil seines Jobs.«
    »War er verheiratet?«
    »Nicht zum Zeitpunkt seines Todes. Vor einigen Jahren war er mit einer deutschen Ladenbesitzerin verheiratet, aber die Ehe wurde nach fünf Jahren geschieden.«
    »Du weißt ziemlich viel über Gillem.«
    »Ich habe ausführliche Nachforschungen über ihn angestellt, ehe ich sicher sein konnte, dass er der Mann war, den ich suchte. Er war ein guter Mann. Ich glaube, ich hätte ihn gemocht.«
    »Er muss labil gewesen sein, wenn er Selbstmord begangen hat.«
    »Kann sein.«
    »Du sagtest, die Stimmen konzentrieren sich auf den Ort, an dem

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