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Panik im Park

Panik im Park

Titel: Panik im Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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machte sich hin und wieder Notizen oder schluckte einfach nur ungläubig. Endlich war Justus fertig mit seinem Vortrag.
    Für einige Sekunden sagte Cotta gar nichts. Dann wandte er sich an den Professor. »Können Sie das so bestätigen, Professor?«
    Der Professor nickte schwer. »Jedes Wort, soweit es mich betrifft.«
    »Auch die Sache mit dieser Pan-Pan-Panirgendwas-Theorie?«
    »Wenn es jemals die Möglichkeit gab, die Gültigkeit der Panspermie-Hypothese in Betracht zu ziehen, dann jetzt«, antwortete der Professor.
    Wieder schwieg Inspektor Cotta und stierte wie geistesabwesend vor sich hin. Dann griff er zum Telefon. »Verbinden Sie mich mit dem Bürgermeister.«
    Keine zehn Minuten später kam George C. Hoover, der Bürgermeister von Rocky Beach, mit seinem gesamten Beraterstab in das Büro des Inspektors gerauscht. »Wenn Sie mich veralbert haben, dann helfen Sie morgen wieder alten Damen über die Straße«, blaffte er Cotta statt einer Begrüßung an. »Wo sind die drei? Und wo ist dieser Professor?«
    Inspektor Cotta hatte dem Bürgermeister am Telefon nur die wichtigsten Informationen in aller Kürze gegeben und um einen sofortigen Termin gebeten. Da Mr Hoover aber sowieso gerade dabei war, zur Einweihung eines neuen Einkaufscenters aufzubrechen, hatte er dem Polizeibeamten befohlen, zu bleiben, wo er war. Er würde bei ihm vorbeikommen und – so Hoover – Gnade ihm Gott, wenn das alles nur Blödsinn war.
    »Hier, Mr Hoover«, antwortete Cotta, und seiner Stimme war anzumerken, dass er sich nicht besonders wohl in seiner Haut fühlte. »Das sind Justus Jonas, Bob Andrews und Peter Shaw, und das hier ist Professor Clark von der UCLA.«
    »Seid ihr nicht diese drei Dingsda, diese – Ausrufezeichen, ja, genau, drei Ausrufezeichen. Jeden Tag eine gute Tat und so?«
    »Fragezeichen«, sagte Justus vorsichtig. »Und das mit der guten Tat sind die Pfadfinder.«
    »Wie auch immer!«, fuhr ihm der Bürgermeister über den Mund. »Was soll hier los sein? Ein Anschlag? Auf Rocky Beach? Völlig unmöglich!«
    Aber während Justus die ganze Geschichte schließlich zum dritten Mal erzählte, und auch der Professor seine Meinung zu den Vorfällen noch einmal äußerte, ging mit dem schroffen Bürgermeister dieselbe Wandlung vor sich wie vorhin mit Inspektor Cotta. Erst wurde er ruhiger, dann ernster und dann blass.
    Nach Justus’ Zusammenfassung bot Inspektor Cotta dem mittlerweile völlig aufgelösten Bürgermeister seinen Stuhl hinter dem Schreibtisch an, und Mr Hoover ließ sich auch sofort dankbar darauf niedersinken und raufte sich mit beiden Händen die schütteren Haare.
    »Nein, das kann nicht sein! Nicht jetzt! Nicht mitten im Wahlkampf«, jammerte Mr Hoover und hatte dabei rein gar nichts mehr von dem vorher noch so ruppigen Bürgermeister an sich.
    »Ist der Wahlkampf alles, was ihn interessiert?«, flüsterte Bob Justus zu.
    »Scheint so.«
    »Na, fantastisch!«
    Der Bürgermeister hob den Kopf und sah aus einem überhitzten Gesicht mit feucht schimmernden Augen in die Runde. Seine zerwühlten Haare standen wirr vom Kopf ab. »Was sollen wir denn jetzt tun?«, wimmerte er.
    Seine Berater schauten sich betreten an, denn ihr Boss machte im Moment alles andere als eine gute Figur und vermittelte nicht gerade den Eindruck eines krisenfesten und souveränen Stadtoberhauptes.
    Schließlich ergriff Inspektor Cotta das Wort. »Ich fürchte, Herr Bürgermeister, Sie haben keine andere Wahl. Bis die Dinge geklärt sind, müssen der Palisades Park und seine Umgebung evakuiert und weiträumig abgesperrt werden! Geben Sie Seuchenalarm!«

Justus lässt nicht locker
    Der Bürgermeister sagte gar nichts und starrte nur dumpf vor sich hin. Draußen näherte sich die Sonne allmählich dem Horizont und warf lange Schatten auf die Straßen von Rocky Beach. Einer dieser Schatten sah aus wie ein großer, bellender Hund.
    »Herr Bürgermeister?«
    »Ja?«, schnappte der Angesprochene keuchend nach Luft.
    »Wir müssen schnell handeln!«
    »Ja, sicher.« Der Bürgermeister schien weit weg zu sein. Justus konnte sich gut vorstellen, wie gerade die Schlagzeilen der nächsten Tage vor seinem inneren Auge vorbeizogen: Hoover erklärt Rocky Beach zu Katastrophengebiet oder: Anschlag reißt Wirtschaft von Rocky Beach in den Abgrund oder noch schlimmer: Bürger fordern Machtwechsel im Rathaus .
    »Sollen wir?«
    »Was?«, schreckte der Bürgermeister hoch.
    »Den Park sperren.«
    George C. Hoover stand schwerfällig auf und schaute

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