Panik im Park
interessierte Laie schon einmal davon gehört haben.« Der Professor sprach wie in Trance und schien mit jeder Sekunde mehr an Kraft zu verlieren. »Wieso fragst du das, das spielt doch jetzt keine Rolle mehr!«
Justus schluckte heftig. »Das tut es vielleicht doch.«
Auch Bob wusste nicht, worauf der Erste Detektiv hinauswollte. »Wieso interessiert dich das?«
»Wenn es irgendein Spinner war, der einfach nur mal sehen wollte, was passiert, wenn er einen Meteoriten klaut und ihn dann in einen Park legt, ist das Ganze mit den Hunden vielleicht nur Zufall.«
»Und wenn nicht?«
»Dann wusste jemand genau, was er da tut und welche Folgen das haben könnte.«
»Du meinst, jemand, der diese Hypothese kennt, hat den Meteoriten in den Park gelegt. Aber das würde ja bedeuten –«
»… dass wir es hier mit einem Anschlag zu tun haben!«
Die drei Personen in dem kleinen Wohnzimmer sahen sich schweigend an. Aber jedes weitere Wort wäre auch überflüssig gewesen, denn jeder Einzelne von ihnen wusste genau, welche Konsequenzen das haben würde, was sie soeben herausgefunden hatten.
Justus und Bob hatten schließlich mit Mühe den Professor davon überzeugen können, mit ihnen nach Rocky Beach zu kommen, um dort die zuständigen Stellen zu informieren. Professor Clark wollte zunächst nichts davon wissen, weil seiner Meinung nach sowieso schon alles zu spät war. Die Tatsache, dass die Hunde seit Tagen verrückt spielten, würde eindeutig darauf hinweisen, dass sich die Keime schon verbreitet hätten. Und nichts und niemand könne sie daran hindern, ihr zerstörerisches Werk fortzusetzen.
Aber die beiden Detektive versicherten ihm, dass ihrer Information nach unter den Bewohnern von Rocky Beach noch kein Anzeichen aufgetreten sei, das den Verdacht unterstützen könnte, dass die Keime auch schon auf die Menschen übergegriffen hätten. Und um die Menschen vor einem weiteren Kontakt mit dem Meteoriten zu schützen, müsste der Professor als Fachmann mit nach Rocky Beach kommen. Wenn, dann würde man schließlich nur ihm diese unglaubliche Geschichte abnehmen und nicht zwei Jungs, die Detektiv spielen wollten.
Justus hatte es beträchtliche Überwindung gekostet, diesen Satz über die Lippen zu bringen, denn genau dieses Vorurteil bekamen sie seit dem Beginn ihrer Detektivkarriere immer wieder zu hören: Dass sie nur kleine Jungs wären, die ein bisschen zu viele Krimis gelesen hätten. Dabei waren sie bei ihren zurückliegenden Fällen der Polizei schon oft um mehr als nur eine Nasenlänge voraus gewesen. Aber das glaubten die Leute immer erst, wenn sie vor ihren staunenden Augen wieder einmal die überraschende Lösung eines Falles präsentierten.
Und jetzt musste er sich selbst in dieses Licht stellen, nur um einen alten, verzweifelten Mann dazu zu bewegen, zu ihnen ins Auto zu steigen und mit in die Stadt zu kommen! Als Ausgleich für dieses außerordentliche Maß an Selbstverleugnung versprach sich Justus, wenigstens eine Woche mit der Diät auszusetzen, jenem immer währenden Kampf gegen diese kleinen Röllchen um seine Taille.
»Ich schau noch schnell in der Zentrale vorbei, bevor wir zu Inspektor Cotta fahren. Vielleicht ist Peter schon da, dann nehmen wir ihn mit«, sagte Bob, als sie Rocky Beach erreichten.
Justus nickte von der hinteren Sitzbank des Käfers in den Rückspiegel, während der Professor von all dem kaum etwas mitzubekommen schien. Wie ein Häufchen Elend saß der Gelehrte auf dem Beifahrersitz und starrte abwesend aus dem Fenster.
Schließlich ließ Bob den Käfer auf das Gelände des »Gebrauchtwarencenters T. Jonas« rollen, hielt an und sprang aus dem Wagen, um Peter zu suchen. Zwei Minuten später sah Justus seine beiden Freunde aus der Richtung ihres Wohnwagens aufgeregt miteinander redend und wild gestikulierend auf den Käfer zukommen.
Während Bob um den Wagen herumging, riss Peter die Beifahrertür auf. »Justus, stimmt das mit dem Anschlag?«
»Mir geht es auch gut, danke«, antwortete Justus trocken. »Darf ich Ihnen unseren Zweiten Detektiv Peter Shaw vorstellen, Professor Clark. Bitte sehen Sie über seine Manieren hinweg, er ist bei uns eher für das Grobe zuständig.«
»Justus, lass den Blödsinn! Stimmt es nun oder stimmt es nicht?« Peter war viel zu aufgewühlt, um auf Justus’ Stichelei einzugehen. Und auch den Professor übersah er zunächst, obwohl ihm der alte Mann fast entgegengekippt war, als er die Autotüre aufgerissen hatte.
»Ja, es stimmt«,
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