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Panik im Park

Panik im Park

Titel: Panik im Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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auch noch beichtete, dass er, Bob und Peter es gewesen waren, die diesen Anschlag aufgedeckt hatten, würde sie ihn wohl für die nächsten vier Wochen ans Bett binden, damit er ja nicht mehr rauskäme. Daher gab sich Justus alle Mühe, überrascht zu klingen angesichts dieser »Neuigkeit«, obwohl er kaum noch die Augen offen halten konnte.
    »Ach, ein Anschlag! Wo denn?« Justus lallte mehr als dass er sprach, aber Tante Mathilda interpretierte seine undeutliche Aussprache auf ihre Weise.
    »Ah, du musst keine Angst haben! Das ist unten am Palisades Park! Hier bist du sicher!«
    »Schön!«, sagte Justus. »Gute Nacht!«, und ging hinauf in sein Zimmer.
    Tante Mathilda wunderte sich zwar ein wenig über die Gelassenheit, mit der Justus auf die schreckliche Nachricht reagiert hatte, freute sich aber hauptsächlich darüber, dass er unversehrt nach Hause gekommen war. Jetzt konnte sie auch endlich ihre Gurkenscheiben abnehmen und ganz beruhigt ins Bett gehen, wo Onkel Titus schon längst geräuschvoll schnarchte.
    Justus wusch sich nicht einmal, sondern streifte sich nur die Klamotten ab, ließ sich ins Bett fallen und schlief ein. Dachte er zumindest. Er lag auch tatsächlich im Bett und hatte auch die Augen geschlossen. Aber obwohl er so müde war, dass er sich nicht einmal richtig zugedeckt hatte, konnte er nicht einschlafen. Justus wälzte sich auf die rechte, dann auf die linke Seite, er drehte sich auf den Bauch, legte sich das Kissen aufs Gesicht und zählte schließlich Schäfchen – aber es blieb dabei. Er konnte einfach nicht schlafen. Irgendwo in seinem Hirn raste ein Gedanke durch die Nervenkanäle, machte einen Höllenlärm und hielt alle anderen Hirnzellen wach. So stellte sich Justus das jedenfalls vor. Seine Beine schliefen, seine Arme auch, aber sein Hirn war putzmunter.
    »Verdammt!«, fluchte Justus leise und richtete sich auf. Er wusste, dass er erst diesen Gedanken einfangen und zu Ende denken musste, bevor er Ruhe fand. Also konzentrierte er sich, lauschte in sich hinein und suchte. Und ganz allmählich kristallisierte sich eine vage Ahnung heraus. Eine Ahnung von dem, was ihm keine Ruhe ließ, was ihn wach hielt. Und aus der Ahnung wurde ein Zweifel. Aber woran? Woran zweifelte er?
    Justus ließ die letzten Tage noch einmal Revue passieren in der Hoffnung, dass sich der Zweifel in ihm an irgendetwas aufhängen ließ. Er ging alle möglichen Ereignisse und Gespräche noch einmal in Gedanken durch, rief sich Dutzende von Bildern ins Gedächtnis. Und dann tauchte plötzlich ein Haken für seinen Zweifel auf, und noch einer, und – noch einer! Und plötzlich war alles in und an Justus wach, hellwach. Denn es war ihm blitzartig klar geworden, dass die ganze Sache stank, dass an der ganzen Hunde-Meteoriten-Keim-Anschlagsgeschichte etwas nicht stimmte. Irgendetwas passte da absolut nicht zusammen!

Schlangen fangen
    »Wenn das nicht wirklich wichtig ist, lasse ich stapelweise Flugblätter drucken, auf denen steht Justus Jonas war Baby Fatso ,und drücke sie im nächsten Schuljahr jedem einzelnen Schüler an unsere Schule persönlich in die Hand! Das schwör ich dir!« Peter warf seine Jacke in die Ecke des Campinganhängers und glotzte Justus böse an.
    Justus lächelte ihm aus stark geränderten Augen zu und deutete auf einen freien Stuhl. Er hatte auch für den Rest der Nacht kein Auge zugetan und war schließlich in aller Herrgottsfrühe in die Zentrale gegangen, um dort seine Gedanken schriftlich zu ordnen. Als er schließlich alles zu Papier gebracht hatte, hatte er Peter und Bob angerufen und ihnen gesagt, sie müssten sofort in die Zentrale kommen. Um sieben Uhr morgens! Er hatte nichts weiter erklärt, nicht gesagt, wieso und warum, einfach nur: »Kommt sofort in die Zentrale. Es ist dringend!«, und aufgelegt.
    Und Justus schien sich seiner Sache sicher zu sein, denn Peters Drohung war wirklich ein schweres Geschütz. Aber Justus zuckte nicht einmal mit den Wimpern, als ihm Peter in Aussicht stellte, ein dunkles Kapitel seiner Vergangenheit in der ganzen Schule herumzuerzählen. Justus war nämlich einmal als Kleinkind in einer beliebten Fernsehserie aufgetreten, und das war ihm heute immer noch mehr als peinlich. Aber wie gesagt – Justus ließ das im Moment völlig kalt.
    »Guten Morgen, Peter. Sorry, aber es war –«
    In diesem Moment platzte Bob in den Wohnwagen. »Wenn das nicht wirklich wichtig ist, dann baue ich unsere Geheimtunnel so um, dass du zwanzig Kilo abnehmen musst, um

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