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Panik: Thriller (German Edition)

Panik: Thriller (German Edition)

Titel: Panik: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Gordon Smith
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schüttelte den Kopf und leckte sich gleichzeitig die Lippen. Brick starrte mit finsterer Miene vor sich hin.
    » Brick?«
    » Ich weiß nicht. Das ist zu gefährlich. Denken wir ein paar Tage drüber nach.«
    » So viel Zeit haben wir nicht mehr«, sagte Cal. » Wir müssen morgen loslegen. Morgen ist Sonntag, da ist sowieso keiner da.«
    » Cal, ich will dich ja nicht enttäuschen, aber morgen ist Montag«, sagte Jade. » Wenn wir es tun wollen, dann müssen wir es jetzt tun.«
    » Jetzt?« Plötzlich kam ihm die Vorstellung, Fursville zu verlassen und in eine Fabrik einzubrechen, völlig absurd vor. » Brick, vielleicht hast du recht. Wir sollten noch mal drüber nachdenken.«
    » Ach, jetzt auf einmal?« Brick wedelte mit den Armen und gackerte wie ein Huhn. » Bist wohl doch nicht so ein harter Kerl, was?«
    Cal trat einen Schritt auf den größeren Jungen zu und ballte die Fäuste.
    » Du kannst mich…«
    Er konnte den Satz nicht mehr beenden. Das Dach des Karussells explodierte. Glühbirnen platzten, Glassplitter flogen umher. Er duckte sich, als die kleinen Scherben durch die warme Luft schossen und sich wie Mückenstiche in seine Haut bohrten. Daisy schrie und ging in Deckung. Ein lautes Kreischen ertönte, dann spielte das Karussell plötzlich ein uraltes Lied– völlig schief, wie in einem Albtraum. Die Pferde machten einen Satz vorwärts und blieben wieder stehen. Dazu drang ein ohrenbetäubender Lärm aus der Maschinerie darunter.
    » Daisy!« Cal lief auf die Stufen zu, doch Brick hatte das Mädchen bereits in einem und Adam im anderen Arm. Mit verkniffenem Gesicht hüpfte er die Stufen hinunter und wäre fast hingefallen. Jade brachte sich mit erhobenen Händen in Sicherheit.
    Eine zweite Explosion dröhnte über ihre Köpfe hinweg. Cal sah zum Riesenrad hinauf. Es erbebte, und eine dichte Wolke aus Staub und Dreck und Metallspänen verdunkelte die Sonne. Eine der wenigen noch verbliebenen Gondeln löste sich und krachte unter einem weiteren tödlichen Glasschauer in die Ticketbude. Das ganze Rad ruckte und kreischte dabei so laut, dass sich Cal die Ohren zuhalten musste. Daisy löste sich aus Bricks Griff, lief zu Cal hinüber und klammerte sich an ihn.
    » Was ist das? Was ist das?«, schluchzte sie.
    Von der anderen Seite des Parks kam ein markerschütterndes Krachen. Holz splitterte, und eine hässliche Rauchwolke stieg in den Himmel auf. Plötzlich erschallte von überallher Musik, hundert verschiedene Lieder, alle gleichzeitig. Es war so laut und so verwirrend, dass ihm schwindlig wurde. Dann hörte er Gelächter, Gelächter und Applaus, als würde sie eine Menschenmenge beobachten. Das erschreckte ihn am meisten, denn das war natürlich völlig unmöglich.
    Chris rief ihm etwas zu und deutete auf den Pavillon, doch seine Worte gingen im Lärm unter. Das Karussell drehte sich immer schneller. Es sah aus, als würden die Pferde jeden Augenblick von der Plattform springen und durch den Park preschen. Sie wirkten, als wären sie zum Leben erwacht.
    Der ganze Park war zum Leben erwacht.
    Plötzlich verstand Cal, was Chris ihm zurief.
    » Marcus«, sagte Cal. » Das war Marcus«, rief er Brick zu, als er in dessen ratloses Gesicht blickte. » Er hat den Strom wieder angestellt.«
    » Er hat was?«, schrie Brick zurück und setzte Adam auf dem Boden ab. Dann rannte er in Richtung Schuppen. » Verdammter Idiot!«
    Das Riesenrad erbebte erneut. Metallteile und ein halbes Dutzend Eisenstangen lösten sich aus dem Stahlskelett und bohrten sich in den Boden. Vom Pavillon her drang eine gellende Sirene zu ihnen hinüber.
    » Keine Angst, Daisy«, sagte Cal. Sie hatte sich so fest an ihn geklammert, dass es schmerzte, und zitterte am ganzen Körper. » Das ist nur der Strom, Marcus hat den Strom wieder angestellt.«
    » Das werden sie hören«, sagte sie. » Sie werden es hören, und dann kommen sie und bringen uns um.«
    » Das werden sie nicht, dafür sind wir viel zu weit weg.«
    Er betete, dass er recht behielt. Wenn nicht– wenn wirklich jemand kam, um nachzusehen– waren sie in ernster Gefahr. Daisy sah zu ihm hoch.
    » Ich kann es sehen, Cal. In meinem Kopf. Sie werden kommen.«
    Das Karussell begann stark zu schlingern, dass die Spiegel am Mittelpfosten klirrten. Eines der Pferde sprang aus seiner Verankerung. Es drehte sich herum und verfing sich in einem Schutthaufen neben dem Karussell, sodass es von seiner Stange gerissen wurde und auf den Boden fiel. Cal packte Daisy und zog sie zur Seite. »

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