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Panik: Thriller (German Edition)

Panik: Thriller (German Edition)

Titel: Panik: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Gordon Smith
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sie fiel auf den Boden zurück.
    Brick wurde einen Augenblick lang schwarz vor Augen. Lisa hatte sich das angetan, weil sie ihm etwas antun wollte. Sie hatte sich den Arm gebrochen. Und selbst jetzt noch versuchte sie, zu ihm gelangen, schob sich mit den Beinen vorwärts, ihr blutiges Gesicht schleifte über den Boden. Das trieb Brick nur umso mehr zur Eile an. Je länger er hierblieb, umso mehr Schaden würde sie sich selbst zufügen.
    Er ging zum Tisch, ohne sie aus den Augen zu lassen, hob den Laptop auf, klappte ihn zu und tastete nach dem USB -Stick, der noch im Port steckte. Wieder hob Lisa den Kopf und beobachtete ihn. Jetzt konnte er ihre Augen sehen. Eines war völlig gerötet, als würde es in Blut schwimmen. Trotz ihrer Verletzungen funkelten sie vor Wut. Als wäre sie besessen.
    Brick ging zu den Taschen in der Ecke. Ihr Inhalt war auf dem Boden verstreut. Eine Wasserflasche war halb ausgetrunken und lag neben drei oder vier Tüten mit Süßigkeiten. Brick behielt Lisa weiterhin im Auge, stützte sich mit der Hand an der Wand ab, ging in die Hocke und stopfte die Süßigkeiten in die Tasche zurück. Im Träger waren noch fünf Flaschen Wasser. Er schnappte sich den Träger, überlegte und ließ nach kurzem Zögern drei Flaschen für sie stehen. Er hatte keine Ahnung, wie lange Lisa noch hier unten bleiben musste, und er konnte ja jederzeit auf den Wasserhahn zurückgreifen.
    Er packte alles, sogar den Laptop, in die Tasche, umklammerte sie mit der Faust und zog sich zur Tür zurück. Lisa sah ihm nach, solange sie die Kraft hatte, den Kopf zu heben, dann sank sie wieder auf den Boden zurück. Sie stöhnte noch einmal, frustriert und verwirrt, ein Geräusch, bei dem Brick fast das Herz brach.
    » Es tut mir leid«, sagte er, als er die Tür in seinem Rücken spürte. » Ich weiß nicht… ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich hab dir Wasser und was zu essen hiergelassen.« Beim Klang seiner Stimme zuckte sie zusammen und ließ die Hand vorschnellen. Ein Fingernagel war abgebrochen. Brick trat einen Schritt zurück, stolperte über das Gerümpel im Flur und prallte so heftig gegen die Wand, dass ihm die Luft aus der Lunge gedrückt wurde. Er presste die Tasche fest gegen die Brust. » Ich werde dir helfen, irgendwie«, sagte er. » Das wird wieder, versprochen. Versprochen.«
    Sie sah ihn ein letztes Mal mit diesen tintenschwarzen Augen an. Ihre Miene verriet gar nichts, ihr Gesicht war wie eine geschmolzene, rutschende Maske. Ihr Mund öffnete sich, sie wollte etwas sagen, und Brick streckte den Arm aus und knallte die Tür zu, bevor er es hören konnte.
    » Es tut mir leid!«, rief er noch einmal.
    Er klemmte die Metallstange wieder zwischen Tür und Wand, obwohl er nicht glaubte, dass Lisa aus eigener Kraft entkommen konnte. Dann ging er die Treppe hoch, nach links und vom Notausgang weg. Er erreichte eine Doppeltür mit einem halb abgeblätterten Aufkleber darauf: An alle Pavillon-Mitarbeiter: LÄCHELN nicht vergessen! Aus irgendeinem Grund gehorchte er dieser Anweisung, und als er durch die Tür ging, war sein Mund zu einem leichenhaften Grinsen verzogen.
    Ja, gar kein Zweifel– er verlor den Verstand.
    Jetzt befand er sich im Foyer des Pavillons. Hinter einem kleinen Fenster zu seiner Rechten war der Ticketschalter, dahinter der Haupteingang, der von weiteren Ketten gesichert wurde. Auf der gegenüberliegenden Seite ging es zu den Toiletten, zur Treppe über dem Souvenirladen, die in den ersten Stock führte, und daneben– hinter einem Glaskasten, in dem Dschungelpflanzen aus Plastik und ein lebensgroßes Leoparden-Stofftier ausgestellt waren, wie man es auch in den Schießbuden draußen hatte gewinnen können– führte eine Tür in den Zuschauerraum. Ein Banner mit der Aufschrift » Jurassic Farce!« hing wie eine Schlingpflanze von der Wand.
    Er ließ sich gegen die Wand neben den Pflanzen und dem glasäugigen Leoparden fallen, nahm eine Wasserflasche aus dem Rucksack und löschte seinen bis jetzt unbemerkt gebliebenen Durst.
    Brick kramte den Laptop heraus und erwartete halb, dass der Bildschirm zerbrochen wäre. Während der Rechner hochfuhr, bemerkte er, dass er bis auf einen dunklen Fleck in der rechten oberen Ecke noch voll funktionstüchtig war. Der Akku war erst zur Hälfte leer– sehr gut, hier draußen gab es nämlich keinen Strom. Ein kleines Fenster informierte ihn darüber, dass er wegen Zeitüberschreitung ausgeloggt worden war. Schnell gab er sein Passwort ein und klickte auf »

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