Paradies der Leidenschaft
mich. Daher hatte ich keine Gewissensbisse, dich zu benutzen, um ihm zu schaden.«
»Und jetzt?«
»Ich hasse dich nicht, Corinne.« Er zögerte, und sie konnte die Spannung spüren. »Aber ich hasse das, was du getan hast, nachdem du hierhergekommen bist.«
»Aber ... «
Wieder wollte sie sich zu ihrer Unschuld bekennen, doch sie ließ es bleiben. Das würde nur zu einem Streit führen, und der Tag war zu schön gewesen, um ihn auf diese Weise zu beenden.
»Sollten wir uns nicht auf den Rückweg machen?«
Jared schüttelte den Kopf. »Es ist schon zu dunkel. Wir warten bis morgen.«
»Du meinst, wir bleiben über Nacht hier?« Michael hatte heute nachmittag schon keine Milch bekommen. »Man wird uns vermissen, Jared. Florence wird sich wahnsinnige Sorgen machen.«
»Wegen einer Nacht wird man uns nicht vermissen. Aleka kann sich denken, was passiert ist. Wenn ich hierher komme, bleibe ich gewöhnlich über Nacht.«
»Ich möchte jetzt gehen, Jared. Es ist noch nicht zu spät«, protestierte sie.
»Dann geh doch!« sagte Jared schulterzuckend. »Aber wenn du ausgleitest und in eine Felsspalte stolperst, brauchst du nicht damit zu rechnen, dass ich dir zur Hilfe komme.«
»Das war unpassend«, sagte sie sauer.
»Dann sei vernünftig und halt den Mund! Zu Hause gibt es nichts, was nicht Zeit bis morgen hat.« Dann grinste er und zog sie an seine Brust. »Es sei denn, du denkst an den Spaziergang am Strand, den ich dir versprochen habe.«
»Daran habe ich nicht gedacht.«
»Nein?« Seine Zähne blitzten im Licht des Feuers. »Das macht nichts. Diesen Spaziergang bekommst du noch. Wenn nicht heute, dann eben morgen abend. Doch jetzt weiß ich einen reizenden Fleck etwas weiter oben in den Bergen, an dem wir ... «
»Hör auf, Jared!« sagte sie kichernd und versuchte, sich aus seiner Umarmung zu lösen. »Nicht schon wieder!«
»Wenn ich mich recht erinnere, ist das für dich kein Grund. Das war nur der Appetitanreger. Ich bin bereit für den Hauptgang.«
»Jared, du bist manchmal recht derb.«
Lachend streichelte er ihre Brüste.
»Jetzt hör aber auf!« Sie wollte es zornig sagen, aber das misslang ihr gänzlich. »Was würde dein Vetter wohl denken, wenn wir einfach verschwinden?«
»Kuliano wird lachen und sich an die Zeiten erinnern, als er selbst noch jung war.« Er warf ihr einen teuflischen Blick zu. »Es könnte sogar sein, dass er mitkommt.«
»Jared, du bist unverbesserlich!«
Er stand auf und zog sie mit sich hoch. »Komm schon! « Erlegte einen Arm um ihre Taille. »Es scheint, als könnte ich von dir nicht genug kriegen.«
Corinne beschloss, nicht mehr an Michael zu denken. Bei Florence war er gut aufgehoben. Im Moment zählte nur Jared.
Kapitel 33
Die Sonne stand hoch am Himmel. Corinne lief am Strand entlang und lächelte vor sich hin. Jared und sie waren am Morgen nach Hause gekommen und hatten festgestellt, dass niemand sie vermisst hatte. Michael war mit seiner festen Nahrung zufrieden gewesen.
Sie hatte den Ausflug genossen. Jared war weder der Charmeur gewesen, den sie in Boston kennengelernt, noch der zornige Ehemann, den er kürzlich gespielt hatte. Er war er selbst gewesen - entspannt, locker und ein Mensch, dessen Gegenwart ihr ein Vergnügen gewesen war. Und welche Wonnen er ihr erst letzte Nacht bereitet hatte! Langsam hatte er den Höhepunkt hinausgezögert, bis sie es beide kaum noch hatten ertragen können. Ihr Mann war ein großartiger Liebhaber.
Als Corinne aufsah, fiel ihr Blick auf einen großen Mann mit breitem Brustkasten, der aus zehn Metern Entfernung einen Strohhut schwenkte. jetzt kam er näher. Während sie ihn aufmerksam beobachtete, wurde ihr klar, dass sie sich ziemlich weit von Jareds Anwesen entfernt hatte.
»John Pierce heiße ich«, sagte er, blieb kurz vor ihr stehen und setzte ein Lächeln auf. »Sie müssen die neue Mrs. Burkett sein.«
»Ja, aber woher wissen Sie das?«
»Ich habe gehört, Jared hat sich in Boston eine hübsche kleine Frau gesucht, ein Mädchen aus der besseren Gesellschaft. Das müssen Sie sein, weil ich schon lange nichts so Hübsches mehr gesehen habe.«
»Danke, Mr. Pierce«, sagte Corinne zögernd und fragte sich, was er wohl sonst noch über sie gehört haben mochte. Wahrscheinlich alles andere auch. Würde es ihr je gelingen, den schlechten Ruf wiedergutzumachen, den sie sich selbst geschaffen hatte?
»Nennen Sie mich John, meine Liebe! Ich bin Ihr nächster Nachbar. Ich wollte Jared besuchen, aber er
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