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Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Titel: Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Olbrich
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Mist­vie­cher«, schrie Hau­ser ­und nahm eine Mist­ga­bel aus der Hal­te­rung an der Wand. Tat­säch­lich be­weg­te ei­ner der An­grei­fer lang­sam den Kopf und schau­te in ihre Rich­tung. »Dich ma­che ich fer­tig, du Drecksstück.«
    »Las­sen Sie das Tier in Ruhe«, ging Nils da­zwi­schen und hob die Fle­der­maus auf.
    »Wol­len Sie die­ses Biest jetzt auch noch be­schüt­zen?«, blaff­te Hau­ser.
    »Na­tür­lich nicht. Viel­leicht kann ich es aber als Kö­der ge­brau­chen. Ich neh­me das Tier mit.«
    »Tun Sie, was Sie nicht las­sen kön­nen, aber schaf­fen Sie mir die­ses Mist­vieh aus den Au­gen.«
    »Soll ich Ih­nen noch Hil­fe her­schi­cken?«
    »Ge­hen Sie nur. Die Po­li­zei kann ich auch al­lei­ne an­ru­fen. Sie sind es ge­wohnt, die to­ten Kühe ab­trans­por­tie­ren zu müs­sen.«
    Nils ver­zich­te auf ei­nen wei­te­ren Kom­men­tar. Hau­ser war aus verständ­li­chen Grün­den to­tal ver­bit­tert. Nach al­lem, was er in den letz­ten Wo­chen er­lebt hat­te, war das aber kein Wun­der. Auch wenn der Scha­den er­setzt wur­de, blieb ein ge­wis­ser Ver­lust für die Land­wir­te bes­te­hen. Nils wi­ckel­te die ver­letz­te Fle­der­maus in ein Tuch und ver­ab­schie­de­te sich von Hau­ser. Er be­schloss, nicht ins Ho­tel, son­dern di­rekt zur Ru­i­ne auf dem Dra­chen­fel­sen zu fah­ren. Zu­min­dest bis zum Schloss wür­de er mit dem Auto kom­men. Den Rest muss­te er dann zu Fuß ge­hen. Un­ter­wegs in­for­mier­te er Lena über das Ge­sche­he­ne und lehn­te ihr An­ge­bot, eben­falls zur Burg zu kom­men, ab.

27
    Als Nils die Ru­i­ne er­reich­te, war es be­reits 4:00 Uhr mor­gens. Mit der ver­letz­ten Fle­der­maus auf dem Arm ging er vom Schloss, wo er den Wa­gen ab­ge­stellt hat­te, die rest­li­chen Me­ter zur Ru­i­ne. Das Tier reg­te sich kaum, leb­te aber noch. Nils woll­te den Blut­sau­ger als Lock­vo­gel neh­men. Viel Hoff­nung, dass wirk­lich et­was ge­schah, wenn er es auf der Platt­form oben auf dem Dra­chen­fels ab­leg­te, hat­te er nicht. Den­noch muss­te er es ver­su­chen. Die­se Fle­der­maus war im Mo­ment die ein­zi­ge Spur, die er noch hat­te.
    Nach­dem er das Tier auf dem Bo­den ab­ge­legt hat­te, ver­steck­te sich Nils hin­ter ei­nem Baum. Die Ru­i­ne selbst war zu weit ent­fernt, um schnell re­a­gie­ren zu kön­nen. Er nahm sei­ne Da­ten­bril­le aus dem Ruck­sack und häng­te sie sich um den Hals. Wenn es sein muss­te, konn­te er sie so in­ner­halb von Se­kun­den auf­set­zen.
    Zu­nächst ge­schah nichts. Der Pa­ra­force-Agent nahm sich vor, bis zum Mor­gen­grau­en an sei­nem Platz aus­zu­har­ren. In den letz­ten Ta­gen hat­te er so viel Zeit mit War­ten ver­bracht, dass es jetzt auf zwei oder drei Stun­den nicht an­kam.
    Wie aus dem Nichts lan­de­ten plötz­lich zwei Fle­der­mäu­se ne­ben ih­rer Art­ge­nos­sin. Nils er­schrak, starr­te dann aber wie ge­bannt auf die Sze­ne auf der Platt­form. Die bei­den Blut­sau­ger hack­ten ihre Kral­len in den Hals des Op­fers und lie­ßen ihm kei­ne Chan­ce. Nils wur­de Zeu­ge, wie das ver­letz­te Tier gna­den­los hin­ge­rich­tet wur­de.
    Al­les ging so schnell, dass Nils un­mög­lich hät­te ein­grei­fen kön­nen. Be­vor er auf­sprin­gen konn­te, wa­ren die Fle­der­mäu­se schon wie­der ge­star­tet und ver­schwan­den hin­ter dem Berg. Der Pa­ra­force-Agent stürm­te zur Kan­te. Un­ter­wegs set­ze er blitz­schnell die Da­ten­bril­le auf. Er schau­te den Hang he­run­ter und sah, wie die Blut­sau­ger etwa hun­dert Me­ter un­ter ihm lan­de­ten. Nils konn­te nicht ge­nau er­ken­nen, wo die bei­den Fle­der­mäu­se ver­schwan­den, weil die­ser Be­reich vol­ler Bäu­me stand. Mit­hil­fe der Da­ten­bril­le war es ihm aber mög­lich, das Ge­län­de zu scan­nen. Lena soll­te die In­for­ma­ti­o­nen spä­ter aus­le­sen. Dann konn­ten sie die Stel­le bis auf we­ni­ge Me­ter ge­nau iden­ti­fi­zie­ren.
    Nils pack­te sei­ne Sa­chen zu­sam­men und mach­te sich auf den Rück­weg. Am liebs­ten wäre er so­fort zu der Stel­le im Wald ge­gan­gen, an der er die Fle­der­mäu­se zu­letzt ge­se­hen hat­te. Von der Platt­form aus konn­te er sie aber nicht er­rei­chen. Wenn er den Weg vom Tal nahm, wür­de er die Stel­le

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