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Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme

Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme

Titel: Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Gregory Browne
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gerichtet war und dessen leblose Augen Blackburn anstarrten.
    Die leblosen Augen von Todd Hastert.
    39
    Der Sanitäter entfernte den durchgebluteten Mullverband und klebte Blackburn ein Schmetterlingspflaster auf die Stirn.
    »Ziemlich tiefer Schnitt«, sagte er. »Sie sollten lieber ins Krankenhaus fahren und das nähen lassen.«
    »Später vielleicht.«
    Blackburn stellte sich vor, wie er dann wohl aussähe, und ihm war jetzt schon klar, dass die Kollegen ihm den Spitznamen Frankenstein verpassen würden. Nicht dass er etwas darauf gegeben hätte, aber damit befände sich eine weitere Stichelei auf der ohnehin schon langen Liste.
    Er bedankte sich bei dem Sanitäter und machte sich auf den Weg nach oben, wo sich Rossbach, Worsley, einige Mitglieder der Task Force und die Kriminaltechniker in Todd Hasterts winzigem Apartment gegenseitig auf die Füße traten.
    Worsley sah ihn finster an. »Danke, dass du den ganzen Tatort mit Poolwasser vollgetropft hast, du Genie!« Blackburn ignorierte ihn und ging zu Rossbach, der sofort auf Blackburns Stirn starrte.
    »O Gott. Einen Zentimeter tiefer und du könntest nicht mehr …«
    »Ja, ja, ich weiß. Hast du Carmody angerufen? Sie will hier sicher dabei sein.«
    »Zu viele Köche verderben den Brei.«
    »Was kochen wir denn heute?«
    Rossbach seufzte. »Der Pathologieassistent sagt, es ist da. Das Zeichen. Wir haben es eindeutig mit einem von Vincents Opfern zu tun.«
    Blackburn schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Kennen wir schon den Todeszeitpunkt?«
    »Irgendwann letzte Nacht, zwischen zehn und Mitternacht.«
    »Also war dieser Typ hier zuerst dran. Vor Janovic.«
    »Sieht so aus.«
    »Dann halte ich es für noch unwahrscheinlicher, dass es Vincent war. Zwei in einer Nacht? Sieht ihm gar nicht ähnlich.«
    »Was verdammt noch mal sieht ihm denn ähnlich, Frank? Seit über einem Jahr denke ich über diesen Mistkerl nach und kann ihn immer noch nicht einschätzen.«
    »Vergiss nicht, dass sich die beiden Opfer kannten. Sieh dir Hasterts Kontoauszüge an, und ich wette, du stellst fest, dass kürzlich diverse Summen eingezahlt wurden. Schweigegeld.«
    »Wofür?«
    »Wie bei Janovic. Damit er den Mund hält. Sie waren Partner.«
    »Wovon zum Teufel redest du?«
    »Es ist Tolan«, sagte Blackburn. »Hastert hat in der Pathologie gearbeitet. Das heißt, Vincents Modus Operandi war ihm vielleicht bekannt. Janovic oder er haben gegenüber Tolan kriminaltechnische Details durchsickern lassen, und als sie herausfanden, wie er sie genutzt hat, haben sie ihn erpresst.«
    »Und du denkst, Tolan hatte keine Lust mehr zu zahlen und deshalb hat er das hier getan?«
    »Diese Schlussfolgerung liegt nahe.«
    »Aber wo ist die Verbindung? Woher kannte Tolan diese Typen überhaupt?«
    »Gute Frage.«
    »Also, Klugscheißer, solange du nichts beweisen kannst, gehe ich weiter davon aus, dass Vincent unser Mann ist.«
    »Schwerer Fehler, Jerry. Vincent hat sich aus dem Staub gemacht, und zwar vor über einem Jahr.«
    Rossbach schnaubte verächtlich. »Ich wage zu behaupten, dass du mit dieser Ansicht ziemlich allein dastehst.«
    Leck mich, dachte Blackburn, sagte aber nichts. Er zuckte lediglich die Achseln und schob sich an Rossbach vorbei in das Apartment.
    Hasterts Schlafzimmer strahlte genauso viel Persönliches aus wie alles Übrige. Ein breites Bett, eine Kommode und ein Nachttisch. Das Bett war nicht gemacht, und schmutzige Wäsche lag auf dem Fußboden verstreut. Wenn Hastert Geld erpresst hatte, hatte er es jedenfalls nicht hier angelegt.
    Blackburn zog die Latexhandschuhe an, die er aus dem Ermittlungskoffer in seinem Wagen mitgebracht hatte, und durchsuchte das Zimmer. In den Schubladen der Kommode fand er eine spärliche Sammlung Socken, Unterwäsche, Jeans und T-Shirts. Nichts, was auch nur im Entferntesten hätte von Interesse sein können.
    In der Ecke neben dem Bett türmten sich drei Stapel Taschenbücher. Blackburn ging in die Hocke und sah sich die Buchrücken an. Krimis, medizinische Thriller, Justizthriller, Horrorgeschichten. Von einigen Autoren hatte er schon mal gehört. Seine zweite Frau war eine Leseratte gewesen, und das hatte ein wenig auf ihn abgefärbt.
    Er blätterte ein Buch nach dem anderen durch, auf der Suche nach möglichen provisorischen Lesezeichen: Bankbelege, Quittungen von Kreditkarten, irgendeine Verbindung zu Tolan.
    Nichts.
    Blackburn öffnete die Nachttischschublade und stieß auf ein weiteres Taschenbuch – mit dem Titel THE

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