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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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aufhält«, sagte er und trat den Rückzug aus dem Wohnzimmer an.
    Er war gerade weg, als Barbara hereinkam.
    Jake war übel. Ihm war jedes Mal übel, wenn er sie sah, aber heute war es noch schlimmer als sonst, wegen der Sachen, die sie trug.
    »Kimmy ist fast fertig«, sagte sie.
    »Fein«, murmelte er und fragte sich, was zum Teufel sie vorhatte.
    Sie trug einen blauen Seidenkimono. Die Vorderseite war offen und zeigte ein langes V blanker Haut bis zu dem Gürtel um ihre Taille. Der samtige Stoff schimmerte bei der Bewegung ihrer Brüste. Sie wandte sich von Jake ab und durchquerte das Wohnzimmer. Der Kimono war sehr kurz. An den Gardinen streckte sie den Arm hoch, um an der Kordel zu ziehen und das Kleidungsstück hob sich mit ihrer Schulter und entblößte ihren bleichen Hintern. Die Gardinen glitten auseinander. Ihr Arm senkte sich und der Stoff glitt wieder nach unten.
    »Wirklich beeindruckend«, bemerkte Jake.
    Sie fuhr herum und starrte ihn wütend an.
    Jake lächelte. Sein Mund war wie erstarrt. Seine Brust schmerzte.
    »Hast du ein Problem?«, fragte sie.
    Sein Lächeln erstarb: »Du bist schon ein Früchtchen.«
    »Da kannst du dich drauf verlassen.«
    »Was versuchst du hier abzuziehen?«
    »Ich ziehe nichts ab, Liebling. Willst du damit etwa andeuten, dass dir mein Aufzug nicht gefällt? Das ist ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk von Harold. Ist das nicht himmlisch? Und es fühlt sich so erregend an.« Sie hieltjakes Blick stand, lächelte träge und schloss halb die Augen. Ihre Hände begannen oben und glitten langsam hinunter, streichelten den Kimono. Sie bildeten kleine Kreise und rieben den Stoff gegen ihre Brüste. »Erregend«, wisperte sie.
    »Wenn Harold dich doch jetzt sehen könnte.«
    »Und was wäre dann?« Sie wiegte sich sacht, während sie weiter ihre Brüste rieb. Ihre Bewegungen hatten den Gürtel des Kimonos ein wenig gelockert und die Öffnung vergrößert. Er war jetzt bis unten hin offen.
    »Verdammt noch mal!«, zischte Jake sie an.
    Sie grinste: »Mache ich dich an?« »Es macht mich mehr an, wenn ich mir Hundescheiße von den Schuhen kratzen muss.« Ihre Augen weiteten sich. Ihr Gesicht bekam hektische Flecken, ihr Rücken versteifte sich. Sie zog den Kimono wieder zusammen. »Du Mistkerl.« Ihre Stimme schwankte, als sie das sagte. Ihr Kinn zitterte.
    Erstaunt bemerkte Jake, dass sie kurz davor war, in Tränen auszubrechen.
    Sie drehte ihm den Rücken zu. »Kimmy!«, rief sie. »Beweg deinen Arsch hier runter!«
    »Barbara!«, fauchte Jake sie an.
    »Verpiss dich!« Sie rannte aus dem Raum.
    Jake blieb auf dem Sofa sitzen, geschockt und wütend und entgeistert. Was zum Teufel war hier gerade passiert?
    Wenn er kam, um Kimmy abzuholen, benahm sich Barbara meistens so, als sei ein er hergelaufener Landstreicher: hochmütig, sarkastisch, auf jede Gelegenheit erpicht, ihm zu beweisen, was für einen tollen Tausch sie gemacht hatte, als sie ihn für Harold hatte sitzen lassen.
    Und was sollte das jetzt? Sich so zu benehmen, wo Harold und Kimmy im Haus waren. Harold musste doch wissen, dass sie so herumlief. Was wollte sie damit beweisen?
    Na ja, das liegt ja wohl auf der Hand, dachte er. Sie wollte beweisen, dass sie mich anmachen kann. Wie ist sie doch zusammengeklappt, als ich sie zurückgewiesen habe. Die Frau hat ein gewaltiges Problem. Sie ist am Ende, oder sie würde so etwas nicht versuchen. Hat sie Probleme mit Harold? Ach, was täte mir das doch leid! Oh wirklich, wie bedauerlich. Es bricht mir das Herz, du Schlampe. Bei diesen boshaften Gedanken fühlte Jake sich schon in gewisser Weise schuldig. Er versuchte sich selbst davon zu überzeugen, dass er sie einmal geliebt hatte, und dass es falsch sei, ihr jetzt die Pest an den Hals zu wünschen.
    Was war mit Kimmy? Wenn Barbara und Harold Probleme miteinander hatten, dann war sie auf jeden Fall auch betroffen. Das wollte er nicht. Wenn Kimmy bei ihrer Mutter leben musste - und dazu gab es eigentlich keine Alternative, so lange Jake unverheiratet blieb -, dann wollte er, dass sie ein Heim hatte, in dem Liebe und Harmonie herrschten.
    Die Situation war aber nur so lange tragbar, wie er auch sicher sein konnte, dass Barbara sich gut um sie kümmerte. Wenn man jetzt aber diesen Morgen als Maßstab nahm, dann hatte Barbara sich nicht mehr unter Kontrolle.
    Vielleicht bedeutet es aber auch gar nichts, sagte er sich. Vielleicht ist nur ein kurzfristiger Ausrutscher. Morgen hat Barbara Geburtstag. Sie wird zwar erst

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