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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Sie hat mit mir gewettet, dass ich es nicht wagen würde, die Nacht in dem Restaurant zu verbringen. Sie hat um hundert Dollar mit mir gewettet.«
    Ein Grinsen breitete sich auf Jasons Gesicht aus. »Ja, das hört sich nach Dana an. Ich war nicht da, und da hat sie sich gedacht, sie könnte es dir mal so richtig zeigen.«
    »Man könnte meinen, sie mag mich nicht.«
    »Quatsch. Es macht ihr nur Spaß, dich ein wenig zu ärgern, das ist alles.«
    »Na ja, egal. Jedenfalls habe ich ihr gesagt, dass ich die Nacht da verbringen würde und dass ich mehr Mumm hätte als sie.«
    »Das war der falsche Weg, Kumpel.«
    »Wir sind also beide da raus gefahren. Es war ganz einfach: Wer zuerst Schiss kriegt und abhaut, hat die Wette verloren.«
    Jason schüttelte langsam den Kopf. »Gott, und ich habe das alles verpasst. Was ist denn jetzt passiert, hast du den Schwanz eingeklemmt und bist mit ihrem Wagen zurückgekommen, während sie geblieben ist?«
    »Ganz so war es nicht.«
    Jason nahm noch einen Schluck aus seiner Flasche.
    »Gegen Mitternacht haben wir ein Geräusch gehört. So ein Poltern. Hat mir einen Höllenschreck eingejagt.«
    »Jede Wette.«
    »Ich wollte schon abhauen, und Dana sagte, ich solle mich doch verpissen und die hundert Dollar in den Wind schießen lassen. Also bin ich geblieben. Und sie ging los, um herauszufinden, was dieses Geräusch gemacht hat.«
    Jason sah jetzt ein wenig beunruhigt aus: »Du hast sie allein gehen lassen?«
    »Ich habe ihr gesagt, sie solle das bleiben lassen.«
    »Du hättest auch mitgehen können.«
    »Na ja, jedenfalls - sie ist nicht zurückgekommen. Ich bin bei der Vordertür geblieben, an der Bar. Nach 'ner Weile hat sie gerufen und gesagt, sie hätte den Weinkeller gefunden. Ich vermute, da ist sie dann hinuntergegangen. Ich habe lange gewartet, Jason, aber sie ist nicht zurückgekommen.«
    »Dann bist du also abgehauen und hast sie da gelassen?«
    »Nein. Da jedenfalls noch nicht. Ich bin in die Küche gegangen. Da ist es passiert - da sind die beiden Leute umgebracht worden. Da war Blut. Massenweise.«
    »Du musst dich doch wie zu Hause gefühlt haben«, grummelte Jason. Seine Stimme klang nicht amüsiert. Eher ärgerlich und besorgt.
    »Es war ziemlich ekelhaft. Aber jedenfalls fand ich da eine offene Tür mit einer Treppe, die in den Keller hinunterführte. Ich habe mit meiner Taschenlampe hinuntergeleuchtet, aber ich konnte sie nicht sehen. Dann habe ich ein paar Mal ihren Namen gerufen. Sie hat nicht geantwortet. Schließlich bin ich hinuntergestiegen. Ich hatte verdammte Angst, aber ich hatte mir in den Kopf gesetzt, dass ich sie finden musste. Ich war gerade ein paar Schritte hinuntergestiegen, als ich ein Lachen hörte. Es war so ein richtig leises, fieses Lachen. Und da habe ich dann zugesehen, dass ich die Beine in die Hand nahm.«
    Jasons Mund stand offen. Er starrte Roland mit weit aufgerissenen, blutunterlaufenen Augen an.
    »Ich rannte hinaus und in das Auto. Sie hatte die Schlüssel stecken lassen. Ich wollte zuerst zur Polizei gehen, aber dann wurde mir klar, dass das Dana gewesen sein musste, die da so gelacht hatte.« »Hat es sich angehört wie Dana?«
    »Woher soll ich das wissen? Als ich es gehört habe, habe ich gedacht, es sei ein Mann. Aber dann habe ich darüber nachgedacht, und bin zu der Überzeugung gekommen, dass es Dana gewesen sein muss. Sie hat versucht, mir Angst einzujagen. Weißt du, um die Wette zu gewinnen. Also saß ich jetzt in dem Wagen und sie hatte die hundert Mäuse gewonnen, weil sie diese Show abgezogen und mir Angst gemacht hatte. Ich war verdammt sauer und dachte, dass es ihr nur recht geschieht, dass ich den Wagen nehme und sie einfach da sitzen lasse. Und das habe ich dann auch getan.«
    »Mein Gott.«
    Roland zuckte die Achseln. »Es sind nur ein paar Kilometer. Die kann sie gut mal zu Fuß gehen. Wahrscheinlich ist sie jetzt schon wieder in ihrem Wohnheim.«
    Jason stand ohne ein weiteres Wort auf und verließ das Zimmer. Roland ging zur Tür und sah, wie er den Korridor hinunterrannte - zu den Telefonzellen neben der Eingangstür.
    Roland saß auf dem Bett und wartete. Seiner Meinung nach war die Geschichte ziemlich glaubhaft. Er verbiss sich das Lächeln und saß bei Jasons Rückkehr mit ernster Miene da.
    »Ich habe mit Kerry gesprochen. Dana ist noch nicht wieder da. Kerry schien ziemlich in Sorge.«
    »Vielleicht ist Dana erst später losgegangen. Und ein paar Kilometer sind das schon. Wenn du willst, können wir

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