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Password - Zugriff für immer verweigert

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Titel: Password - Zugriff für immer verweigert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirjam Mous , Verena Kiefer
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Gerdas Geburtstagsfest gehen.«
    Richtig! Die Schwester seines Vaters wurde fünfzig und sie feierte es mit einem Essen im Restaurant. Auch alle Neffen und Nichten waren dazu eingeladen.
    Zu schade, aber Mick war sicher, dass er am Abend noch längst nicht wieder fit sein würde.
    Um sechs Uhr stiegen seine Mutter und Sofie in den roten Peugeot. Mick winkte ihnen vom Fenster aus nach. Er wärmte sich einen Teller Nasi Goreng in der Mikrowelle und setzte sich zum Essen in die Küche. Noch eine halbe Stunde, dann würde auch er aufbrechen. Sicherheitshalber schrieb er einen Zettel und legte ihn auf sein Bett. MACH DIR KEINE SORGEN, FÜHLE MICH DEUTLICH BESSER UND BIN NOCH KURZ WEG – BIS SPÄTER, MICK.
    Er zog seine Jacke an und fischte den Schlüssel vom Haken im Flur. Der Helm lag auf der Garderobe. Er probierte ihn vor dem Spiegel an. Perfekt. Mit dem Ding auf dem Kopf war er nicht zu erkennen. Kurz nachdenken … was brauchte er noch?
    Sein Handy natürlich. Und eigentlich müsste er auch ein Fernglas mitnehmen. In der Kiste mit den Campingsachen vielleicht? Sein Vater hatte in den Ferien gern Vögel beobachtet. Mick erinnerte sich noch an manche Namen, wie den Wiedehopf, den Steinschmätzer und die Stelze.
    Die Kiste stand auf dem Dachboden und Mick fand, was er suchte. Er hielt das Fernglas kurz hoch und murmelte: »Danke, Paps.«
    Der Roller stand im Schuppen. Mick schob das Fahrzeug auf die Straße, startete und fuhr los, während ihm das Adrenalin schneller durch die Adern schoss als die Reifen über den Asphalt.
    Aufpassen, nicht zu schnell fahren. Wenn die Polizei ihn anhielt, war er dran.
    Er hatte mehr Talent für den Motorsport als fürs Radfahren. Im Nu erreichte er das Stargate. Er sorgte dafür, dass er außerhalb der Reichweite der Kameras blieb, und stellte den Motor ab. Den Helm legte er solange auf den Sattel. Er zog das Fernglas, das er um den Hals gehängt hatte, unter der Jacke hervor und spähte durch die Gitterstäbe die Auffahrt hoch. Die Stelle, an der er sich postiert hatte, erwies sich als ausgezeichneter Aussichtspunkt. Von hier würde er Kasia sofort sehen.
    Er hatte vor, ihr zu folgen, bis er wusste, wo sie wohnte. Danach würde er weitersehen, es hing von der Situation ab. Er wusste noch zu wenig von ihr. Sie konnte durchaus eine Art Hulk zum Ehemann haben oder einen bissigen Pitbull als Wachhund.
    Mick legte den Kopf schräg. War das nicht das Geräusch eines Elektrofahrrads? Ja, da kam sie schon die Auffahrt hinunter.
    Blitzschnell setzte Mick den Helm auf und sorgte dafür, dass er startklar war. Das Stargate öffnete sich. Kasia fuhr auf die Straße.
    Gas! Er nahm die Verfolgung auf.
    Auf belebten Abschnitten blieb er dicht hinter ihr, um sie nicht aus den Augen zu verlieren, in ruhigen Straßen hielt er größeren Abstand, damit er möglichst wenig auffiel. Schließlich landeten sie in einem Neubaugebiet. Kasia wurde langsamer und hielt bei einem Reihenhaus mit einem überdachten Abstellplatz links neben der Haustür. Mick fuhr ein Stück an ihr vorbei, hielt am Straßenrand und hob den Roller auf den Ständer. Dann überquerte er die Straße und versteckte sich mit seinem Fernglas hinter einem dicken Baum. In der Zwischenzeit hatte Kasia ihr Fahrrad abgestellt und ging ins Haus. Mick richtete das Fernglas auf die Fenster. Leider konnte er nicht erkennen, ob da vielleicht ein Hulk auf dem Sofa saß. Kasia mochte offensichtlich keine Topfgucker und hatte die Scheiben mit undurchsichtiger Folie beklebt.
    Was jetzt? Klingeln und sie mit dem Telefongespräch in der Küche konfrontieren, wie er es schon am Morgen hatte tun wollen?
    Er traute sich nicht. Auf dem Gelände der Familie Prins hatte er sich durch Carls Anwesenheit doch noch ein wenig beschützt gefühlt, aber hier war er ganz allein verantwortlich. Wenn es schiefging, würde ihm niemand zu Hilfe kommen. Sie wussten ja nicht einmal, wo er war.
    Mick beschloss, noch nichts zu unternehmen und nur zu beobachten.
    Es war eine ruhige Straße, in der wenig passierte. Kasia ging einmal am Wohnzimmerfenster entlang, ihr Kopf überragte die Plastikfolie. Ob noch mehr Menschen in der Wohnung waren, konnte Mick noch immer nicht feststellen.
    Nach einer Weile wurden ihm die Arme lahm und er ließ das Fernglas immer häufiger sinken.
    Das hier hatte keinen Sinn. Es gab keine andere Lösung, als doch zu klingeln, sonst konnte er jetzt genauso gut nach Hause fahren.
    In diesem Moment bog ein grüner Volvo in die Straße ein. Bei den

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