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Passwort: Henrietta

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Titel: Passwort: Henrietta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava McCarthy
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Dach mit Gauben, deren Fenster wie Augen herausragten. Die Nadelbäume, die am Eingang Wache hielten, sonderten einen intensiven Weihrauchduft ab.
    »Gefällt’s dir?«, fragte Dillon.
    Harry sah zu ihm. Er beobachtete sie mit einem selbstzufriedenen Lächeln und genoss sichtlich ihre Reaktion auf sein tolles Haus.
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Willst du damit angeben?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Vielleicht. Was soll ich sagen? Hat ja keinen Sinn, Geld zu haben, wenn man nicht weiß, wie man es ausgibt.« Dann führte er sie zur Tür, seine Hand strich ihr über den Rücken. »Komm, besorgen wir dir deinen Brandy.«
    Die Eingangshalle war so groß wie ihre gesamte Wohnung. Dillon ging zu einem Zimmer an der Rückseite voraus. Harry zögerte. Plötzlich wurde ihr klar, wie sie aussehen musste.
    »Vielleicht sollte ich erst ein Bad nehmen. Ich komm mir nämlich irgendwie dreckig vor.«
    Bevor Dillon etwas erwidern konnte, klingelte sein Handy. Er sah nach, wer anrief.
    »Ashford von KWC . Einen Moment, bitte.« Er nahm das Gespräch an. »Dillon Fitzroy.«
    Mit gesenktem Blick lauschte er der Stimme. Harry versuchte, seinen Gesichtsausdruck einzuordnen. Bei der Vorstellung, was Ashford ihm wohl sagen würde, wand sie sich innerlich. Dann erinnerte sie sich an Felix Roches provokantes Verhalten, und sie reckte das Kinn.
    »Danke, das ist sehr verständnisvoll von Ihnen.« Dillon warf ihr einen seltsamen Blick zu. »Leider hatte Harry einen kleinen Unfall, ich werde aber morgen gleich einen anderen Mitarbeiter damit beauftragen.«
    Dillon zuckte bei der Erwiderung am anderen Ende der Leitung zusammen.
    Harry fuchtelte abwehrend mit den Händen. Verdammt, sie konnte den Job doch übernehmen. Aber Dillon ignorierte sie.
    »Nein, nein, es geht ihr gut, nichts Ernstes.« Mit verwirrter Miene sah er zu ihr. »Ja, bestimmt. Nein, sie ist nicht im Krankenhaus. Sie wird in der Lage sein, den Auftrag am Montag Imogen Brady zu übergeben.«
    Dillon verabschiedete sich und beendete das Gespräch. Er starrte sie an.
    »Ich kann den Pen-Test machen«, sagte sie, das Kinn noch immer in die Höhe gereckt.
    »Wir sollten nichts überstürzen, okay?«
    »Was hat er gesagt?«
    »Hat sich tausendmal für alles entschuldigt und gemeint, es wäre nicht deine Schuld gewesen.« Er verschränkte die Arme. »Er schien sehr um dein Wohlergehen besorgt. Und war ziemlich schockiert, als er von deinem Unfall hörte. Kennt ihr euch?«
    Harry schüttelte erstaunt den Kopf. Dann fiel es ihr ein. »Er kennt meinen Vater. Anscheinend waren sie alte Kumpel.«
    »Ah.« Dillon sah auf seine Uhr. »Ich muss ein paar Telefonate führen. Nimm dein Bad. Oben, zweite Tür links. Im Schrank sind ein paar Sachen zum Anziehen.« Er ging ins Zimmer hinter ihr und war verschwunden.
    Harry ging nach oben und betrachtete sich in den Spiegeln an den Wänden. Verwuscheltes Haar, schwarze Streifen im Gesicht, zerknitterte Kleidung. Sie sah aus wie eine Teenagerin, die von zu Hause abgehauen war und nichts Gutes im Schilde führte.
    Harry fand das Zimmer, schloss die Tür hinter sich, ließ kurz den Blick schweifen und stieß einen Pfiff aus. Sie hatte in Fünf-Sterne-Hotels übernachtet, die nicht so luxuriös gewesen waren wie das hier. Sie warf ihre Tasche auf das große Bett und wollte sich daneben ausstrecken, als ihr Handy klingelte.
    »Hallo?«
    »Hallo, hier ist Sandra Nagle vom Kundensupport der Sheridan Bank. Spreche ich mit Ms. Harry Martinez?«
    Harry riss sich das Handy vom Ohr, als wäre es versengt worden. Scheiße. Die Kundensupportleiterin, mit der sie heute zu tun gehabt hatte. Hatte sie sie aufgespürt und jetzt angerufen, um sie zusammenzustauchen? Dann erinnerte sie sich, dass die Frau sie ja nicht sehen konnte. Sie ging wieder ran.
    »Ms. Martinez?«
    »Entschuldigung, ja, am Apparat.« Harry kauerte auf der Bettkante.
    »Unsere Aufzeichnungen weisen eine kleine Unregelmäßigkeit bezüglich Ihres Kontos auf. Ich würde mit Ihnen gern einige Details besprechen, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    Harry blinzelte. »Unregelmäßigkeit?«
    »Ich wollte mir von Ihnen nur die Summe bestätigen lassen, die heute auf Ihr Konto eingezahlt wurde.«
    »Welche Summe?«
    Pause. »Laut unseren Aufzeichnungen wurden heute Nachmittag zwölf Millionen Euro auf Ihr Konto eingezahlt.«
    Harry gingen die Augen über. »Soll das Ihr Ernst sein?«
    »Stimmt die Summe nicht?«
    War sie völlig übergeschnappt? »Natürlich nicht. Ich hab nichts

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