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Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
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passieren?«
    »Ich weiß es nicht … Sebastian, Sie müssen etwas unternehmen!«
    Gault lachte beinahe laut auf. »Und was soll ich tun? Ich bin nicht gerade um die Ecke – wissen Sie?«
    »Ich muss weg. Wir haben keine Spur von El Mudschahid. Er könnte sich überall befinden! Und dann noch diese Agenten … Und jetzt das !«
    »Sie haben ihn nicht gefunden?« Das verschlug sogar Gault für einen Moment den Atem. »Nun hören Sie mir zu: Wir bezahlen Sie viel zu gut, als dass Sie sich erlauben könnten, so etwas Wichtiges zu vermasseln. Bringen Sie es in Ordnung!«
    »Aber wie? Die einzige Möglichkeit, mehr Männer abzustellen, wäre, meine Vorgesetzten zu informieren. Aber dann könnte ich genauso gut gleich einen Antrag auf lebenslänglich stellen.«
    »Ehrlich gesagt, befürchte ich, dass eine Festnahme für Sie vermutlich noch die angenehmste Option wäre, wie die Dinge momentan liegen. Finden Sie nicht?« Gaults Stimme klang eiskalt.
    »Was soll ich tun?«
    »Benachrichtigen Sie die zuständigen Behörden und machen Sie sie auf die bevorstehende Gefahr aufmerksam. Rufen Sie das DMS an. Erzählen Sie, dass Sie einen anonymen Hinweis erhalten haben. Etwas in der Art. Sagen Sie, dass es sich um eine biologische Waffe handelt. Aber wehe, Sie erwähnen meinen Namen. Und halten Sie den Ihren ebenfalls aus der Schusslinie. Mit etwas Glück kann man den Kämpfer aufhalten, ehe er das Tor zur Hölle öffnet. Und dann machen Sie sich aus dem Staub. Eine Insel irgendwo. Sobald das Ganze an die Öffentlichkeit dringt, ist eine Insel die einzig sichere Option.«
    »Gütiger Himmel …«
    »Ich bin gerade dabei, hier alles zu regeln, und schlage vor, dass Sie es mir gleichtun. Seien Sie ein Held!«

    Der Amerikaner murmelte etwas, das Gault nicht verstand, und legte dann auf.
    »Verdammt!«, fluchte er und starrte auf die blutverschmierte Windschutzscheibe. »Der Mann ist ein Feigling und ein Idiot obendrein.«
    »Dafür war er relativ billig«, meinte Toys und stieß einen irritierten Seufzer aus. Er sah auf seine Armbanduhr. »Immer noch sechzehn Minuten, ehe Zellers Team den Bunker erreicht. Aber währenddessen können wir doch nicht einfach hier sitzen bleiben!«
    »Nein, das können wir nicht«, stimmte Gault zu. Sie stiegen aus und zückten ihre Pistolen. Draußen herrschte völlige Stille. Also eilten sie, so leise es ging, zu den Zelten vor der Steilwand. Das Lager schien leer. Doch als sie von einem Zelt zum anderen huschten, entdeckten sie vier Leichen. Jeder waren Hände und Füße gefesselt und die Kehle durchgeschnitten worden. Das Blut war in den Wüstensand gesickert, und die Luft surrte voller Fliegen. Es waren ausschließlich Gaults Angestellte.
    Toys schnaubte. »Das mit dem Überraschungsmoment können wir jetzt wohl abschreiben.«

101
    Liberty Bell Center Samstag, 4. Juli / 11:47 Uhr
     
    Special Agent O’Brien hatte seine Prüfung der Räumlichkeiten abgeschlossen und packte sämtliche Apparate wieder in seinen Koffer, den er unter dem Podium verstaute. Linden Brierly kam herein, hinter ihm eine Reihe finster dreinblickender Agenten. Ich erkannte vier Leute meines alten Einsatzkommandos. Dann strömte der halbe Kongress in den Raum. Es waren etwa zwei Dutzend handverlesene Lokalpolitiker, gefolgt von der First Lady und der
Frau des Vizepräsidenten. Wir traten ein paar Schritte zurück und versuchten uns so unauffällig wie möglich zu benehmen – ganz so, wie es auch der echte Secret Service tun würde. Meine ehemaligen Kollegen warfen mir zwar fragende Blicke zu, aber keiner wagte es, seinen Platz zu verlassen und zu mir zu kommen.
    Robert Howell Lee hatte sich noch immer nicht zu uns bequemt. Ich sah Grace an, aber sie zuckte nur mit den Achseln. »Gib ihm noch ein wenig Zeit«, meinte sie. Doch genau das hatten wir nicht. Brierly wirkte gestresst. Sein Gesicht war rot angelaufen, und er schwitzte. Er versuchte, die Damen auf ihre Plätze zwischen den beiden Glocken zu bringen. Aber diese hatten anderes vor, standen herum und schüttelten jedem mit einem liebenswürdigen Lächeln die Hand für die Pressefotografen, die von draußen vor den großen Fenstern warteten und Fotos schossen. Hinter den Fotografen bildete sich eine immer größer werdende Menschenmenge, die auf den Start der Festivitäten wartete. Schon bald ließ man zweihundert ausgesuchte Bürger der Stadt in den Raum mit den Glocken. Es wurde so voll, dass man kaum noch atmen konnte.
    Ich blickte mich um. Top und Ollie standen uns

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