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Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen

Titel: Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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zusätzlicher Anruf bei der örtlichen Polizei: ein persönlicher Affront gegenüber allen, die an der Jagd auf ihn beteiligt waren. Es waren schlechte Nachrichten, stets schreckliche Nachrichten.
    Ihnen allen ist es nicht gelungen, mich zufassen. Sie haben wieder versagt, Pierce.
    Er hatte offenbart, wo die Leiche von Dr. Abel Sante zu finden sei. Er verhöhnte uns, nannte uns kümmerliche, inkompetente Versager. Jedesmal nach einem Mord verspottete er uns.
    Die französische Polizei und Mitarbeiter von Interpol hatten sich in großer Zahl am Eingang zum Parc de Montsouris versammelt. Es war zehn nach eins in der Nacht, als ich dort eintraf. Weil sich möglicherweise massenhaft Gaffer und Presseleute einstellen würden, war die CRS, eine Sondereinheit der Pariser Polizei, zur Sicherung des Tatorts eingeschaltet worden.
    Ich entdeckte eine Kollegin von Interpol, die ich kannte, und winkte ihr zu. Sondra Greenberg war von der Idee, Mr. Smith zu fassen, fast so besessen wie ich. Sie war hartnäckig und leistete vorzügliche Arbeit, deshalb standen ihre Chancen, den Fall Mr. Smith zu knacken, mindestens so gut wie die aller anderen.
    Sondra sah sehr angespannt und bedrückt aus, als sie auf mich zukam.
    »Ich glaube nicht, daß wir diese vielen Leute brauchen, die eigentlich eine Hilfe sein sollten«, sagte ich und lächelte dünn. »Es dürfte nicht so verdammt schwierig sein, die Leiche zu finden, Sandy, er hat uns schließlich mitgeteilt, wo wir suchen sollen.«
    »Da bin ich ganz Ihrer Meinung«, stimmte sie zu, »aber Sie kennen doch die Franzosen. Sie haben sich für diese Vorgehensweise entschieden. Le grand Suchtrupp für le grand Verbrecher aus dem Weltraum.« Ein zynisches Lächeln zuckte um ihre Mundwinkel. »Schön, Sie zu sehen, Thomas. Wollen wir mit unserer kleinen Jagd beginnen? Wie gut ist übrigens Ihr Französisch?«
    »Il n’ya rien à voir, Madame, rentrez chez vous!«
    Sandy lachte, und einige der französischen Polizisten sahen uns an, als hätten wir beide den Verstand verloren. »Ich werde mich auf der Stelle nach Hause scheren. Das war gar nicht so übel, demzufolge können Sie den Flics sagen, was wir von ihnen wollen. Damit sie dann genau das Gegenteil tun, da bin ich mir ziemlich sicher.«
    »Natürlich werden sie genau das Gegenteil tun, schließlich sind es Franzosen.«
    Sondra war eine große brünette Frau mit einem gertenschlanken Köper, aber ziemlich dicken Beinen, fast so, als wären zwei Frauenkörper miteinander verschmolzen worden. Sie wirkte sehr britisch, war witzig und intelligent, zudem tolerant, letzteres sogar Amerikanern gegenüber. Sondra war gläubige Jüdin und militante Lesbe. Ich genoß die Zusammenarbeit mit ihr, sogar in solch unschönen Augenblicken. Arm in Arm gingen wir in den Parc de Montsouris, zogen wieder einmal gemeinsam in den Kampf.
    »Warum, glauben Sie, schickt er uns beiden Nachrichten? Warum will er, daß wir beide hier sind?« sinnierte sie, während wir über den feuchten Rasen stampften, der im Licht der Straßenlaternen glitzerte.
    »Wir sind die Sterne in seiner gespenstischen Galaxis. Jedenfalls ist das meine Theorie. Außerdem verfügen wir beide über Autorität, und er verhöhnt gern die Autorität, vielleicht hat er sogar eine Spur von Respekt vor uns.«
    »Das allerdings bezweifle ich aufrichtig«, sagte Sandy.
    »Dann gefällt es ihm vielleicht einfach, wenn wir auf seinen Befehl hin auftauchen, weil er sich uns dann überlegen fühlt. Wie gefällt Ihnen diese Theorie?«
    »Ehrlich gesagt, finde ich sie ganz gut. Zum Beispiel könnte er uns dann jetzt beobachten. Wir wissen ja, daß er ein Egomane erster Kategorie ist. ›Hallo, Mr. Smith vom Planeten Mars! Beobachten Sie uns? Macht Ihnen das einen Höllenspaß?‹ Gott, wie ich diesen unheimlichen Scheißkerl hasse!«
    Ich warf einen Blick auf die finsteren Ulmen um uns herum. Falls uns tatsächlich jemand beobachten wollte, gab es hier eine Menge Deckung.
    »Vielleicht ist er wirklich hier. Wissen Sie, möglicherweise kann er sein Aussehen verändern, dann könnte er dieser balayeur des rues sein, dieser gendarme , vielleicht sogar diese fille de trottoir in Verkleidung.«
    Um Viertel nach eins begannen wir mit der Suche. Um zwei Uhr morgens hatten wir die Leiche von Dr. Abel Sante immer noch nicht gefunden, das war seltsam und beunruhigte den gesamten Suchtrupp. Es war offensichtlich, daß Smith es uns diesmal schwermachen wollte, die Leiche zu finden. Das hatte er bisher noch nie getan,

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