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Paul Flemming 04 - Die Meisterdiebe von Nürnberg

Paul Flemming 04 - Die Meisterdiebe von Nürnberg

Titel: Paul Flemming 04 - Die Meisterdiebe von Nürnberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Beinßen
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in Rubachs Liste gleich zweimal auf – und zwar unter zwei verschiedenen Registernummern. Gab es zwei Kisten für die Heilige Lanze? Aber was hatte das für einen Sinn?
    Paul fühlte sich konfuser denn je, als Professor Rubach mit gestenreichen Entschuldigungen zurück ins Hotelzimmer kam.
    37
    Pauls Instinkt sagte ihm, dass er auf eine entscheidende Spur gestoßen war. Aber er wusste auch, dass er diese frische Spur sehr leicht verwischen konnte, wenn er ihr nicht sorgsam und mit Bedacht folgte. Die rabiaten Methoden eines Victor Blohfeld würden bei dem, was noch vor ihm lag, viel zu viel Flurschaden anrichten.
    Also entschloss sich Paul dazu, dem Reporter – trotz seines unbestritten engagierten Einsatzes – seine neuesten Erkenntnisse vorzuenthalten. Er fertigte den neugierigen Blohfeld noch in der Hotellobby mit belanglosen Aussagen ab und eilte dann zum Straßenbahnknoten vor dem Bahnhof. Ehe Blohfeld ihm nachsetzen konnte, war Paul eingestiegen und brachte sich damit außer Reichweite des Reporters.
    Fieberhaft dachte er über seine Entdeckung nach. Zwei Registriernummern für die Heilige Lanze. Und zwei Kisten für die Heilige Lanze. Was hatte das zu bedeuten?
    Noch bevor er das letzte Stück bis zum Weinmarkt zu Fuß zurückgelegt hatte, in der Fachwerkidylle der Weißgerbergasse, griff er nach seinem Handy. Er rang einige Sekunden lang mit sich, ob er Katinkas oder Jasmins Nummer eintippen sollte. Dann war sein Entschluss gefasst.
    »Stahl«, meldete sich Jasmin knapp.
    »Ich bin‘s, Paul.« Er beeilte sich, ihr die Neuigkeiten der letzten Stunden zu berichten, und erntete dafür eine Schelte, die sich gewaschen hatte:
    »Bist du verrückt? Schleichst dich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in ein Hotelzimmer ein!«, schimpfte Jasmin. »Hast du es immer noch nicht kapiert? In den Augen des Gesetzes bist du ohnehin schon ein Schwerverbrecher, auch ohne deine ständigen Eskapaden!«
    Als Paul dann aber auf die doppelt verzeichnete Heilige Lanze zu sprechen kam, verstummte Jasmins Protest.
    »Hör zu«, sagte sie schließlich, nachdem sie alles gehört hatte. »Ich bin gerade auf dem Weg zum Sport. Ich spiele Beachvolleyball auf dem Platz neben der Arena. Können wir uns da treffen?«
    »Bei der Eisarena? Ja, warum nicht. Ich könnte in einer halben Stunde da sein.«
    »Abgemacht. Du erkennst mich an meinem super Aufschlag und am knackigsten Hintern auf dem Spielfeld.«
    »Sicher«, bestätigte Paul amüsiert.
    Die Spielstätte, in unmittelbarer Nachbarschaft zum großen Arenagebäude und damit auch nahe dem Norisring, erwies sich als perfekt ausgestattetes Volleyballerparadies mit Strandfeeling. Paul war noch nie hier gewesen und bewunderte die Spielfelder, die tatsächlich mit feinstem, hellem Sand bedeckt waren. Junge Leute mit unverschämt guten Figuren gaben ihr Bestes, um den Ball übers Netz zu schlagen.
    Jasmin hatte nicht übertrieben. Paul blies die Backen auf, als er die junge Polizistin im knappen Trikot auf dem Feld stehen sah und sein Blick unweigerlich auf ihren zur Hälfte textilfreien Po wanderte.
    »Puh!« Jasmin stemmte hastig atmend die Arme auf die Knie, als sie Paul entdeckt und das Spiel vorzeitig beendet hatte. »Lass uns was trinken gehen.«
    An der ebenfalls strandgerecht dekorierten Bar orderte Paul eine Cola mit Eis für sich und ein großes Mineralwasser für Jasmin.
    Sie leerte das Glas in einem Zug. Dann bestand sie darauf, dass Paul ihr den kompletten Fall noch einmal ganz von vorn erzählen solle.
    »Wie meinst du das: ganz von vorn?«, fragte er
    »Wie ich es gesagt habe«, beharrte sie. »Von Anfang an. Beginnen wir an dem Morgen, als dich meine Kollegen aus dem Schlaf geklingelt haben.«
    »Also gut. . .«, willigte Paul ein und bemühte sich darum, kein Detail auszulassen.
    Jasmin hörte aufmerksam zu. Ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie sich in Gedanken unablässig Notizen machte. Sie blieb die stumme Zuhörerin, bis Paul auf den Mechaniker Schumi zu sprechen kam.
    »Stopp!«, unterbrach ihn Jasmin. »Wie war das noch? Auf welchen Film hat er dich hingewiesen?«
    Paul konnte sich angesichts dieser belanglosen Frage ein Lächeln nicht verkneifen. »Auf Ocean‘s Eleven«, antwortete er belustigt. »Aber doch nur, weil er fand, dass ich George Clooney so ähnlich sehe.«
    »Das glaube ich kaum«, sagte Jasmin, während sich ihre Wangen vor Aufregung rosa färbten. »Ich denke, dass dir Schumi mit der Erwähnung dieses Filmtitels einen ziemlich guten Tipp gegeben

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