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Paul sucht eine Frau

Paul sucht eine Frau

Titel: Paul sucht eine Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Morawek
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Wenn du deinen Prinzipien treu bleiben willst, ist jetzt eben der Zeitpunkt gekommen, an dem du klare Verhältnisse schaffen musst.«
    »Wie denn?«
    »Na, ja. Indem du Martin in die Wüste schickst. Dann kannst du dich guten Gewissens mit deinem Rollstuhlfahrer vergnügen.«
    Lara atmet laut hörbar aus.
    »Ich muss Martin sagen, dass wir eine Auszeit nehmen müssen. Ich brauche ein paar Wochen für mich, um nachzudenken.«
    Henrike lächelt.
    »Aber mit Paul läuft erst mal auch nichts. Ich brauche Klarheit über meine Gefühle.«
    »Immerhin. Ein Anfang.«
    Henrike legt Lara einen Arm um die Schulter und drückt sie an sich.
     
    * * *
     
    Paul, Nico und Jenny sitzen an einem Tisch bei Pizza Hut in der Hauptstraße. Jenny schneidet Nico seine Barbecue Lover's Pizza klein. Paul hängt trübsinnig über einem Glas Bier.
    »Ich weiß nicht, was ich machen soll«, sagt er. »Sie ist einfach verschwunden. Und an ihr Handy geht sie auch nicht mehr.«
    »Was ein Glück, dass du nicht wirklich Betreuung brauchst«, sagt Nico.
    »Das ist nicht witzig. Ich bin verzweifelt!«
    Außerdem scheint sich Lara zumindest beim ambulanten Dienst gemeldet zu haben. Frau Müller hat vorhin bei ihm angerufen, um sich zu erkundigen, was bei ihm los ist. Und gedroht, dass sie ihm wieder eine Springerin schicken.
    Jenny scheint Nicos Bemerkung ebenfalls nicht lustig zu finden. Sie dreht sich zu Nico und sagt: »Lass deinen Kumpel in Ruhe. Siehst du nicht, dass er ernsthaft verliebt ist?«
    »Ist ja schon gut – Lara ist wahrscheinlich überrumpelt von dem Tempo, das Paul auf einmal an den Tag legt. Dass du irgendwann mal so viel Gas gibst in Liebesdingen, damit konnte wirklich niemand rechnen.«
    »Und jetzt?«, fragt Paul.
    »Mach dir keine Sorgen. Harry hat mich vorhin angerufen. Vielleicht hat er eine Lösung für dein Problem.«
    »Harry?«
    »Ja. Wart's ab. Worum es geht, das wird er dir gleich selbst sagen. Wir treffen uns mit ihm bei Laras Freund. Wie hieß er noch – Martin?«
    »Bei Martin? Was macht Harry bei Martin! Und ist Lara auch dabei?«
    »Immer mit der Ruhe. Harry will dir eine Lösung für dein Problem mit Lara präsentieren. Also mach dich locker.«
    Paul nimmt einen großen Schluck vom Bier. Nico legt sich derweil die Gabel auf den Handrücken der linken Hand und fixiert die Gabel dann mit der rechten. Langsam schiebt er ein Stück Pizza auf die Zinken.
    »Mmh! Das ist echt gut«, sagt er mit vollem Mund. »Willst du mal probieren?«
     
    * * *
     
    Hoffentlich war es die richtige Entscheidung, kein weiteres Bier und auch keinen stärkeren Alkohol zu bestellen. Betrunken würde er das, was nun kommt, vielleicht leichter aushalten. Dass sich Nico jetzt sogar mit Harry zusammentut, beruhigt Paul kein Stück.
    Zusammen mit Jenny und Nico hat Paul sich in den winzigen Fahrstuhl geklemmt. Die Tür öffnet sich und sie betreten den Flur, der zu Laras und Martins Wohnung führt. Paul blickt nach links und nach rechts. Niemand ist zu sehen.
    »Und nun?«, fragt er. »Hast du nicht gesagt, Harry würde uns erwarten?«
    »Ich weiß auch nicht.«
    Eine Stimme lässt sie zusammenfahren.
    »Psst. Hier drüben.«
    Hinter einem Vorsprung taucht Harrys Hand auf. Er winkt sie zu sich.
    Als sie bei ihm in seiner dunklen Ecke ankommen, trägt Harry eine schwarze Sonnenbrille und einen großen Strohhut.
    »Was machst du denn da?«, fragt Paul.
    »Nicht so laut. Ich bin mitten in der Observation.«
    »Ich dachte, das war nur ein Witz?«
    »Ich mache nie Witze.«
    »Harry hat ein paar interessante Details über Martin herausgefunden«, sagt Nico. »Damit werden wir ihn jetzt konfrontieren.«
    »Hä?«
    Harry bringt Paul auf den neusten Stand seiner Ermittlungen.
    Martin, ein Fremdgeher? Mag sein. Oder auch nicht. Wo sind die handfesten Beweise?
    »Nur weil er irgendeine Frau besucht hat, und sie ihm einen Kuss auf die Wange gedrückt hat, das heißt doch noch lange nichts. Vielleicht war das seine Schwester!«
    »Vertrau mir. Ich war solange in dem Geschäft. Mein Riecher für Leute, die fremdgehen, ist bestens ausgeprägt. Wenn wir ihn konfrontieren, wird er sofort bekennen. Solche Sesselfurzer wie den kenne ich.«
    »Ja, und selbst wenn – was soll das bringen!«
    In diesem Moment hören sie, wie sich der Aufzug in Bewegung setzt. Wenige Sekunden später hält er an und die Tür geht auf.
    »Scheiße!«, zischt Harry, der in Richtung Fahrstuhl sieht. »Da ist Lara.«
    »Was!«
    Harry bedeutet ihm mit dem Finger ruhig zu sein und rollt

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