Paula geht
seinem Überschwang egal.
Als die letzten Gäste meist von ihren Frauen gegen sieben Uhr vom Hof gezogen wurden, der Abwasch in der Scheune erledigt war, mehrere große Müllsäcke auf ihre Abholung warteten und Christel sich verabschiedet hatte, sahen sich Paula und Ralf erschöpft an.
„Hey, Paula, wir stoßen noch an. Kommst du noch einen Moment mit rein, oder bist du zu erschöpft?“
Paula schien zu zögern. Aber dann lächelte sie. „Klar, diesen Tag müssen wir noch begießen.“
Ralf war erleichtert, dass sie ihn mit seiner Freude nicht alleine sitzen ließ. Er holte zwei Gläser und die letzten Brezeln. Paula setzte sich mit angezogen Beinen auf sein Sofa. Er machte das Feuer an.
„Vielen Dank nochmal, es ist alles so toll gelaufen, wie ich es mir nicht hätte träumen lassen.“
Paula nickte. „Du kannst echt stolz sein auf deinen Hof, weißt du das? Ich glaube, alle haben gemerkt, dass du das hier mit viel Liebe aufgebaut hast.“
Ralf wurde ganz gerührt und sagte schnell: „Und die vielen Kinder haben sich hier wirklich gut verteilt. Vielleicht sollte ich noch eine Schaukel und eine Rutsche aufstellen, was meinst du?“
„Klar, Sven freut sich bestimmt, nochmal was für dich zu machen.“
Ralf hatte eher an so ein Kettlerding gedacht, aber er schwieg. Dieser Sven schien es Paula angetan zu haben.
Er rutschte unauffällig ein wenig näher an Paula. Irgendwie waren sie schon zusammengewachsen die letzten beiden Monate. Sie war wirklich sein Typ, das musste er zugeben. Immer wieder hatte er zu ihr hinschauen müssen, wie sie so tatkräftig mit anpackte und über den Hof rannte, als gäbe es für sie keinen anderen Platz im Leben. Sie lehnte sich erschöpft nach hinten und lächelte ihn an. Das war ein gutes Zeichen. Vorsichtig legte er ihr einen Arm um die Schulter. Einen Moment versteifte sie sich, dann lehnte sie sich leicht an ihn.
„Ich war schon lange nicht mehr so glücklich kaputt“, sagte sie leise. „Und ich war oft kaputt in den letzten Monaten.“
Er nickte. „Ich glaube, es waren die vielen zufriedenen Gesichter heute. Man sieht, für wen man das Ganze macht. Mir ist es auch oft zu still und zu einsam hier auf dem Hof.“ Er streichelte vorsichtig ihre Schulter und nahm eine tiefe Prise des Dufts nach Frühling aus ihrem Haar.
Sie schlang ihre Arme um die angewinkelten Beine und starrte ins Feuer. Dann gab sie sich einen Ruck und wandte sich ihm zu. „Ralf, ich mag dich wirklich. Aber ich kann dir nichts versprechen, weißt du?“
Er stellte sein Glas ab und drehte ihr Gesicht behutsam zu sich, so dass sie ihn anblicken musste. „Fürs Erste reicht es mir, dass du mich magst.“ Zart küsste er sie auf ihre vollen Lippen. Sie schmeckte wunderbar, auch nach so einem langen Tag Arbeit. Wieder schien sie einen Moment zu zögern. Dann schlang sie ihre Arme um ihn und küsste ihn stürmisch zurück.
„He, ich wusste gar nicht, dass du so gut küssen kannst“, zog sie ihn auf. Dann fragte sie leise: „Was ist mit den Damen aus dem Internet?“
„Was, das weißt du auch?“ Ralf wurde rot.
„Klar. Du hättest mal deinen Rechner aufräumen sollen, bevor du mich da dran setzt.“
Ralf fing ihren Blick auf. „Paula, da ist nichts. Und selbst wenn das was gewesen wäre, keine kann dir das Wasser reichen“, sagte er leise.
Paula blinzelte ihn verlegen an, strich dann über seine grau werdenden Schläfen. Da zog er sie wieder an sich und diesmal küsste er sie lange und fordernd, bis sie sich atemlos von ihm befreite.
„Du bist ja ein ganz Wilder.“
„Tut mir leid“, sagte Ralf beschämt. „Es ist schon so lange her, weißt du.“
Paula schwieg und schien in sich hineinzulächeln, während sie ihn nun ihrerseits küsste. Irgendwann reichte ihr Ralf ganz atemlos die Hand und zog sie hoch. Sie würden sein Schlafzimmer einweihen. Er fühlte sich im großen Wohnzimmer nicht geschützt genug. Er war sich sowieso unsicher. Konnte man das verlernen, mit einer Frau zu schlafen? Sie legte ihre kräftige Hand in seine, kicherte und gemeinsam stiegen sie die Treppe ins Schlafzimmer hinauf. Da war es bitterkalt. Aber so konnte sie ihm zumindest nicht vorwerfen, er hätte alles geplant.
Gegenseitig zogen sie sich hastig die Kleider vom Leib und schlüpften unter die extra große Bettdecke. Ralf musste sich enorm zurückhalten, dass er nicht gleich über Paula herfiel. Paula streichelte vorsichtig seinen Bauch. „Du fühlst dich gut an“, murmelte sie, als ihre Hand
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